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M&G Fondsmanager de Quinsonas: Lohnt sich jetzt der Einstieg in Hochzinsanleihen aus Schwellenländern?

Türkei, Russland, Argentinien – die Schlagzeilen der letzten Zeit haben viele Anleger aus den Schwellenmärkten vertrieben. Auch das Hochzinssegment ist wieder billiger geworden, vor allem im direkten Vergleich mit US-Anleihen. M&G Investments | 04.09.2018 10:50 Uhr
Charles de Quinsonas, Fondsmanager, M&G Investments  / © M&G Investments
Charles de Quinsonas, Fondsmanager, M&G Investments / © M&G Investments
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„Für ein Engagement in Hochzinsanleihen aus den Schwellenländern erhalten Anleger derzeit 525 Basispunkte mehr als bei US-Staatsanleihen und 160 Basispunkte mehr als bei High-Yield-Bonds aus den USA. Das ist deutlich mehr als während der letzten drei Jahre“, sagt Charles de Quinsonas, Fondsmanager im Anleiheteam bei M&G Investments. Aber ist dieser Renditeaufschlag schon attraktiv genug, um wieder in die Anlageklasse einzusteigen?

Für den privaten Sektor der Schwellenländer spricht nach Meinung des Anleiheexperten, dass sich die Verschuldungsquoten, die nach der Finanzkrise stark angestiegen waren, seit 2016 wieder deutlich reduziert haben. Das habe vor allem am weltweiten Wirtschaftswachstum, der Erholung der Rohstoffpreise und einer erzwungenen Kapitaldisziplin gelegen, so de Quinsonas: „Bis Ende 2017 konnten Schwellenländer-Unternehmen ihre Gewinne wieder steigern und ihre Schuldenquote deutlich reduzieren. Entsprechend niedrig sind auch die Ausfallraten von Hochzinsanleihen, die aktuell zwischen zwei und drei Prozent liegen.“

Allerdings seien Unternehmen aus Schwellenländern besonders anfällig für die Risiken eines globalen Handelskrieges, sagt de Quinsonas. Politische Spannungen und internationale Handelskonflikte würden das Geschäft zwar nicht direkt von einem auf den anderen Tag beeinträchtigen, aber über die Devisenmärkte bei den Unternehmen spürbar werden. „Bei Emittenten von Hochzinsanleihen ist das Ungleichgewicht zwischen Schulden und Gewinnen in Fremdwährung von Natur aus größer als bei Investment-Grade-Unternehmen. Das macht sie bei einer Abwertung ihrer Heimatwährung verwundbar, weil sich die Tilgungskosten von Fremdwährungsschulden verteuern“, so de Quinsonas. Nach dem jüngsten Kollaps der türkischen Lira könnten einige Unternehmen aus der Türkei nicht mehr in der Lage sein, ihre Darlehen in anderen Währungen zu bedienen. Diese machten über ein Drittel der türkischen Bankkredite aus.

„Eine Währungsabwertung hat reale Auswirkungen auf die Fundamentaldaten“, urteilt der Fondsmanager. Trotz des Kursrückgangs hält er daher den Zeitpunkt nicht für ideal, um (wieder) breit in die Anlageklasse einzusteigen. Interessant findet er jedoch Hochzinsanleihen aus China, die nach Einschätzung von de Quinsonas im Zuge des Handelskonfliktes übermäßig abgestraft wurden. Darüber hinaus bevorzugt er quasi-staatliche Emittenten, vor allem aus dem Öl- und Gassektor, deren solide Fundamentaldaten noch nicht in den Kreditratings reflektiert würden.

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