„Es hat nicht viele gute Nachrichten gebraucht, um die Aktienkurse Anfang dieses Jahres wieder anzukurbeln. Allein durch die Andeutung der US-Notenbank, in Zukunft bei ihren Zinserhöhungen nicht mehr so aggressiv zu sein, sondern eher einen „geduldigeren“ Ansatz zu verfolgen, dürfte einigen Anlegern ein Stein vom Herzen gefallen sein. Denn bei den Börsenturbulenzen im Februar und Oktober letzten Jahres spielte die Sorge, welche negativen Effekte steigende US-Zinsen auf die Aktienbewertungen haben würden, aus unserer Sicht eine zentrale Rolle.
Eine globale Rezession halten wir aus heutiger Sicht für unwahrscheinlich – trotz des langsameren Wirtschaftswachstums und vorsichtigeren Prognosen der Analysten zu Unternehmensgewinnen. Die Frage wird sein, ob sich der tiefgreifende Pessimismus über den Zustand der Weltwirtschaft dieses Jahr fortsetzen wird. Bemerkenswert ist doch, dass die Anleger – insbesondere in Ländern wie Deutschland, Japan und Südkorea – positive Entwicklungen wie steigende Unternehmensgewinne, Fortschritte in der Corporate Governance oder die allgemeine Verbesserung der Binnenwirtschaft in Japan weitgehend ignorierten. Stattdessen hielten sogar viele Schwarzmaler den Rückgang des Wirtschaftswachstums in Ländern wie den USA (von einem sehr hohem Niveau) für Anzeichen eines baldigen Absturzes. In Folge verlor zum Beispiel der Topix, der Index japanischer Großunternehmen wie Toyota und Mitsubishi, im vergangenen Jahr rund 17% seines Börsenwertes.
Wo liegen die Investmentchancen 2019? Interessanterweise ist die Stimmung der Anleger, ähnlich wie 2016, immer noch negativ. Die damit einhergehende Zurückhaltung hat zu attraktiven Bewertungen an vielen Aktienmärkten außerhalb der USA geführt. Deshalb mögen wir Japan, Asien im Allgemeinen und die europäischen Märkte. Außerdem könnten einige branchenspezifische US-Werte wie etwa Biotechnologie und Banken für eine gewisse Kapitalstreuung sorgen.
Festverzinsliche Anlagen halten wir für eher schlecht bewertet. So sind beispielsweise 10-jährige japanische Staatsanleihen nahezu negativ verzinst und bieten, ähnlich wie deutsche und britische Staatsanleihen, wenig Möglichkeiten zur Portfoliodiversifizierung. Attraktiver sind da US-Treasuries sowie einige Schwellenländer, wie beispielsweise Mexiko, Indonesien, Brasilien und Südafrika.“
Juan Nevado, Fondsmanager des M&G (Lux) Dynamic Allocation Fund, M&G Investments