Herr Araujo, Sie haben die Global-Themes-Strategie Anfang des Jahres übernommen. Haben Sie etwas geändert?
Alex Araujo: Es gab keine Änderung bei den Fondszielen, den Anlagegrundsätzen oder dem Anlageansatz. Der Fonds zielt weiterhin auf eine Gesamtrendite aus Kapitalwachstum und Dividende ab und investiert dafür global in Aktien mit einer thematischen Ausrichtung bei der Titelauswahl. Allerdings haben wir zwei der vier Themen, auf die der Fonds setzt, angepasst. Statt Gesundheit und Sicherheit zählen jetzt Demografie und Innovation zu unserem Themenspektrum. Infrastruktur und Umwelt sind geblieben. Zudem haben wir ESG-Faktoren in unseren Anlageprozess integriert.
Der Wert der Vermögenswerte des Fonds und die daraus resultierenden Erträge können sowohl fallen als auch steigen. Dies führt dazu, dass der Wert Ihrer Anlage fallen und steigen wird. Es gibt keine Garantie dafür, dass der Fonds sein Ziel erreichen wird, und Sie bekommen möglicherweise weniger zurück, als Sie ursprünglich investiert haben.
Was versprechen Sie sich davon?
Alex Araujo: Wir denken, dass Firmen mit einer guten Unternehmensführung, die auch proaktiv auf soziale und ökologische Faktoren Wert legen, langfristig überdurchschnittlich performen. Man muss gar nicht weit zurückblicken, um genügend Beispiele zu finden, warum man nicht in Unternehmen mit fragwürdigen Geschäftsführungspraktiken investieren sollte. Die ESG-Analyse hilft uns, Unternehmen mit langfristigem nachhaltigem Wachstum zu identifizieren, sowie das Investment und mögliche Folgen besser zu beurteilen.
Was unterscheidet den Fonds von einem klassischen globalen Aktienfonds?
Alex Araujo: Der Hauptunterschied ist unser thematischer, langfristiger Ansatz. Wir investieren nur in Unternehmen, die langfristig vom strukturellen Rückenwind unserer vier Themen profitieren. Wir kaufen also keine Aktien von Unternehmen, die nicht von mindestens einem Thema profitieren, auch wenn sie noch so attraktiv bewertet scheinen. Es ist nicht unser Ansatz, interessante Firmen zu finden und sie dann in unser Themenkorsett zu drücken.
Können Sie ein Beispiel geben, wie Sie die Themen letztlich in Aktien umsetzen?
Alex Araujo: Alle Themen haben jeweils zwei Unterthemen. Zu Demografie zählt zum Beispiel „Der Stadtbewohner des 21. Jahrhunderts“. Als Investmentidee sehen wir hierfür aktuell unter anderem Shimano, einen japanischen Hersteller von Fahrradteilen. Oder nehmen wir Orsted aus Dänemark. Den führenden Anbieter im Bereich Offshore-Windenergie rechnen wir dem Subthema „Der Weg zur Kohlenstofffreiheit“ im Bereich Umwelt zu.
Warum haben Demografie und Infrastruktur mit je 30 Prozent ein stärkeres strategisches Gewicht als die anderen beiden Themen?
Alex Araujo: Wir halten dieses Übergewicht nicht für so bedeutend. Es ist vor allem dem derzeitigen Angebot an Anlagemöglichkeiten geschuldet. Zu den Themen Demografie und Infrastruktur finden wir derzeit einfach die meisten guten Anlagechancen zu attraktiven Bewertungen. Die Gewichtungen sind nicht fix und können sich ändern, auch wenn wir hier nicht mit zu vielen Schwankungen rechnen. Wir sind langfristige Investoren und tauschen unsere Positionen nicht allzu häufig aus.
Die Welt spricht über künstliche Intelligenz und Roboter. Sind dies auch Themen für den Fonds?
Alex Araujo: Diese zwei Bereiche haben zweifellos langfristig enormes Potenzial. Im Bereich Innovation haben wir das Unterthema „Das neue Gesicht des Transports“, das auch autonomes Fahren umfasst, wo künstliche Intelligenz eine Rolle spielt. Man muss jedoch aufpassen, dass man solche Aktien nicht zu teuer einkauft. Wir fokussieren uns auf bewährte Geschäftsmodelle hoher Qualität, die aber auch von solchen strukturellen Trends profitieren. Wir sind zum Beispiel in Siemens investiert, ein gut diversifiziertes Industrieunternehmen, das nicht nur im Bereich Infrastruktur, sondern auch in der Robotik aktiv ist. Zudem sind wir in Halbleiter Unternehmen wie Samsung Electronics, NXP Semiconductors oder Infineon Technologies investiert, die zwar keine direkten Anbieter von Robotern oder KI-Systemen sind, aber entscheidende Komponenten für solche Technologien liefern.