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M&G Fondsmanagerin Calich: Ist China wirklich ein Währungsmanipulator?

Am Montag bezeichnete das US-Finanzministerium China als Währungsmanipulator – wie schon einige Male in der Vergangenheit, zuletzt 1994. Doch obwohl China seit einiger Zeit (neben mehreren anderen Ländern) auf der Beobachtungsliste des Finanzministeriums steht, sprach der jüngste, im Mai veröffentlichte Bericht des Finanzministeriums noch nicht von Manipulation. Claudia Calich, Managerin des M&G (Lux) Emerging Market Bonds Fund, stellt sich die Frage, was sich in den letzten drei Monaten geändert hat: M&G Investments | 07.08.2019 10:11 Uhr
© M&G Investments
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„Die Kriterien, die das US-Finanzministerium zur Bewertung der beobachteten Staaten heranzieht, konzentrieren sich auf die nominal betrachtet größten bilateralen Handelsdefizite (siehe Grafik). Beispielsweise liegt die Schwelle des Handelsüberschusses im Warenverkehr mit den Vereinigten Staaten bei 20 Milliarden US-Dollar – unabhängig von der Größe des jeweiligen Handelspartners. Das ist ein Problem. Denn so müssen bilaterale Ungleichgewichte zu Volkswirtschaften, die viel kleiner sind und bei denen der Handelsüberschuss prozentual zum BIP größer, aber eben nominal geringer sein kann, weniger überwacht werden. Ein Beispiel ist Israel, eine kleine Volkswirtschaft, die einen größeren Überschuss in Prozent ihres BIP erzielt als mehrere andere Länder auf der Überwachungsliste. Auch eine kleine offene Volkswirtschaft wie Thailand fällt knapp unter die – willkürliche – Schwelle von 20 Milliarden US-Dollar. Indien dagegen, eine größere geschlossene Volkswirtschaft, würde sie gerade so überschreiten.

Nach den jüngsten Schätzungen des US-Finanzministeriums – China veröffentlicht keine Daten – hat China während des letzten Jahres nur selten wesentlich in seine Währung eingegriffen. Im Gegenteil: China verkaufte US-Dollar-Reserven, um 2015-2016 eine schnellere Abwertung zu verhindern, und verschärfte die Kapitalkontrollen weiter. Auf Basis der Daten der Zentralbank der Volksrepublik China (PBoC) glauben wir nicht, dass sie seitdem wesentlich interveniert hat, um die Währung zu schwächen. Der Renminbi hat jedoch nun die Marke von 7,00 US-Dollar überschritten, die am Währungsmarkt als „rote Linie“ gilt.

Das US-Finanzministerium ist der Ansicht, dass Chinas Kapitalreserven unangemessen hoch sind. Das mag für ein Land mit Kapitalverkehrskontrollen zutreffen. Aber da China bestrebt ist, seine Kapitalbilanz schrittweise zu öffnen, scheint das Niveau nicht übertrieben zu sein. Die Kapitalreserven sind seit 2017 mit 3,1 Billionen US-Dollar relativ stabil, so dass die Berechnungen des IWF nach wie vor gültig sind.

Die Kriterien scheinen sich seit Mai nicht geändert zu haben, außer dass sich der Handelskrieg zwischen beiden Ländern verschärft hat. China erzielt seit einiger Zeit große bilaterale Handelsüberschüsse mit den USA, und die Behauptungen der USA in Bezug auf den Protektionismus und staatliche Subventionen sind zwar berechtigt, aber nichts Neues.

Nach der jüngsten Ankündigung der USA, zehn Prozent Zölle auf zusätzliche 300 Milliarden US-Dollar chinesischer Waren zu erheben, erlaubte die PBoC dem Renminbi, unter die magische Kursschranke von 7 zu fallen. Aber: Diese Abwertung entsprach in etwa der anderer asiatischer Währungen. Wenn überhaupt, wurde der Renminbi bis vor kurzem sogar weniger abgewertet als die Nachbarwährungen, was die PBoC bei ihrer täglichen Festlegung genau überwacht.

Das Fazit? Die Daten allein rechtfertigen nicht, warum China ausgerechnet jetzt als Manipulator bezeichnet wird, im Gegensatz zu Mai oder auch im Oktober, wenn der nächste US-Treasury-Bericht veröffentlicht werden soll. Der Handelskrieg eskaliert weiter, und das Timing hängt viel stärker damit zusammen. Das ist noch nicht vorbei. Bleiben Sie dran.“

Claudia Calich, Managerin des M&G (Lux) Emerging Market Bonds Fund

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