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M&G-Stratege Domjanic über die Zukunft des Energiesektors: Disruption oder Neuausrichtung?

Ivan Domjanic, Capital Market Strategist bei M&G Investments beleuchtet, was die aktuellen Entwicklungen im Energiesektor jetzt für Anleger bedeuten: M&G Investments | 11.05.2022 09:50 Uhr
Ivan Domjanic, Capital Market Strategist bei M&G Investments / © e-fundresearch.com / M&G Investments
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Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

„Die Invasion der Ukraine durch Russland hat neben den katastrophalen humanitären Konsequenzen auch massive Auswirkungen auf die Energiewirtschaft. Denn dadurch wurde der Welt ihre Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas eindrucksvoll vor Augen geführt. Der Westen reagierte mit einer entschlossenen Ankündigung, sich von russischer Energie und auch von fossilen Brennstoffen allgemein unabhängig zu machen. Das wird zu einem beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien führen. Gleichzeitig darf das Angebot von Öl und Gas nicht gefährdet werden.

Anhaltend hohe und steigende Energiekosten belasten die Wirtschaft erheblich

Eine plötzlich einsetzende Knappheit von Energierohstoffen hat im Extremfall das Potential, die Weltwirtschaft in eine Rezession zu stürzen. Dabei geht es nicht nur um die Energiekosten selbst, sondern auch um den kostenseitigen inflationären Druck, den steigende Energiepreise mit sich bringen. Denn wie mehr und mehr deutlich wird, ziehen sich die seit über einem Jahr anziehenden Preise für Öl und Gas langsam aber sicher durch sämtliche Produktionsketten – von den Herstellungsprozessen energieintensiver Güter bis hin zu den steigenden Transportkosten in einer global vernetzten Welt. Eine auf erneuerbaren Energien basierende Wirtschaft würde die Risiken, die sich aus den massiven Schwankungen der Öl- und Gaspreise ergeben, deutlich reduzieren. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg.

Öl - und Gasnachfrage steigt vorerst weiter

Die Weltwirtschaft wird sich über die nächsten Jahre wahrscheinlich an volatile und erhöhte Energiepreise gewöhnen müssen. Denn der Ausbau der Erneuerbaren hinkt dem zu erwartenden Energiebedarf weit hinterher.

Die wachsende Weltbevölkerung in Kombination mit einer stärker werdenden Mittelschicht in den Schwellenländern wird den Energiehunger zwangsweise weiter nach oben treiben. Gerade in den Schwellenländern ist eine Abkehr von fossilen Energieträgern derzeit noch schwer vorstellbar. Dementsprechend wird die Nachfrage nach Öl und Gas realistischerweise noch für eine ganze Weile bestehen bleiben und für einige Jahre sogar weiter ansteigen, auch wenn die grüne Energiewende gerade an Fahrt aufnimmt. Gleichzeitig wurde in den letzten Jahren zu wenig investiert, um diese zunehmende Nachfrage künftig angemessen und zu erschwinglichen Preisen bedienen zu können.

Traditionelle Energiekonzerne mit wichtiger Rolle bei Energiewende

Die derzeit hohen Öl- und Gaspreise kommen den traditionellen Energiekonzernen zugute: Margen steigen und die Cashflows sind stark. Die zuletzt positive Kursentwicklung dieser Unternehmen spiegelt die Situation deutlich wider. Gleichzeitig und fast unbemerkt investieren solche Unternehmen jedoch auch in erneuerbare Projekte, um sich für die Zukunft nach dem Öl bereitzumachen – ein Trend, der sich in den nächsten Jahren weiter verstärken dürfte. So ist es durchaus wahrscheinlich, dass Energiekonzerne wie Shell oder BP in 20 Jahren völlig anders aufgestellt sein werden als heute.

Auch Energieinfrastrukturunternehmen, die Pipelines und Terminals für Öl und Gas betreiben, werden auf absehbare Zeit dringend benötigt. Insbesondere Erdgas (inkl. Flüssigerdgas), das halb so viel CO2 ausstößt wie die Kohlekraft, wird als Übergangsenergiequelle für viele Jahre eine wichtige Rolle spielen. Zudem sind die Energieinfrastrukturunternehmen prädestiniert dafür, in Zukunft grünen Wasserstoff durch ihre Pipelines fließen zu lassen und in ihren Terminals zu lagern. So könnten sich auch sie in Zukunft neue Wachstumsfelder eröffnen.

Aufgrund des massiven Kapitals der oben genannten traditionellen Energieunternehmen, sowie ihrer jahrzehntelangen Erfahrung mit großen Projekten erscheint es unwahrscheinlich, dass sie nach der Energiewende verschwinden. Wahrscheinlicher ist es, dass sie eine wichtige Rolle in der Transformation der Energiewirtschaft spielen werden.

Grüne Energieunternehmen vor langer Phase überdurchschnittlichen Wachstums

Das größte Wachstumspotential findet sich jedoch eindeutig bei den Unternehmen, die auf grüne Energieformen, wie die Solar, Windkraft oder Wasserstoff fokussiert sind oder wichtige Komponenten für diese Bereiche herstellen. Auch Firmen, die eine energieeffizientere Wirtschaft ermöglichen, sind vielversprechend. Die Tatsache, dass der derzeitige Investitionstrend bei weitem nicht ausreicht, um die im Pariser Klimaabkommen definierten Ziele zu erreichen, spricht hier für positives Überraschungspotential im Hinblick auf das Wachstum dieser Unternehmen. Besonders wenn man bedenkt, dass die Phase überdurchschnittlichen Wachstums sehr langfristiger Natur sein dürfte. Diese Tatsache rechtfertigt rein theoretisch eine höhere Aktienbewertung dieser Unternehmen.

Hohes Wachstum rechtfertigt nicht jede Bewertung

Allerdings gibt es auch hier Grenzen: Jedes Wachstum hat seinen fairen Wert. Dass der begrenzt ist, haben viele Investoren in den letzten Monaten schmerzhaft zu spüren bekommen. So sind ausgerechnet die Kurse der grünen Energieunternehmen teilweise sehr deutlich eingebrochen. Und das obwohl die Energiewende gerade erst richtig an Fahrt aufnimmt. Zum einen lässt sich der Einbruch der Kurse durch die teilweise utopischen Bewertungen einiger Titel erklären, zum anderen ist vielen Investoren offenbar klar geworden, dass es auch in diesem Bereich Konkurrenz gibt und nicht alle zu den großen Gewinnern zählen können. So spannend und vielversprechend der Megatrend grüne Energie auch ist – ein kühler Kopf und eine solide Titelselektion, bei der die Bewertungen der Unternehmen nicht vernachlässigt werden, ist gerade hier entscheidend.“

Ivan Domjanic, Capital Market Strategist bei M&G Investments

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