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2023: Das Einstiegsjahr für Privatanleger in Private Markets?

Will Nicoll, CIO Private and Alternative Assets bei M&G Investments, sieht gute Einstiegschancen für Privatanleger in einem Großteil der Private Assets: M&G Investments | 25.01.2023 14:25 Uhr
Will Nicoll, CIO Private and Alternative Assets bei M&G Investments / © e-fundresearch / M&G Investments
Will Nicoll, CIO Private and Alternative Assets bei M&G Investments / © e-fundresearch / M&G Investments
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

„Private Markets sind eine breit gefächerte und vielseitige Sammlung von Anlageklassen. Dazu gehören Investitionsmöglichkeiten in Private Credit, strukturierte Finanzierungen und Konsumentenkredite, Immobilien, Infrastruktur und Private Equity. Angesichts dieser Vielfalt haben sich die steigenden Zinsen auf verschiedene Teile des Marktes unterschiedlich ausgewirkt. Einige Teilmärkte haben deutlich reagiert, angetrieben von denselben Bedenken bezüglich Kreditwürdigkeit wie die öffentlichen Rentenmärkte. Andere Teilmärkte beginnen gerade erst, die Möglichkeit eines rezessiven Gegenwinds einzupreisen. Wieder andere sind eher defensiv ausgerichtet und haben das Potenzial, selbst den schwierigsten wirtschaftlichen Prognosen standzuhalten. 

Wir gehen davon aus, dass 2023 auf den Private Markets etliche sehr vielversprechende Ideen und Einstiegsgelegenheiten entstehen werden. Dennoch dürfte es angesichts der aktuellen Lage schwieriger werden, eine große Zahl neuer Investoren für private Beteiligungen zu gewinnen. Für die Märkte für Private Assets und Private Equity insgesamt erwarten wir jedoch langfristigen Rückenwind.

Kredite werden teurer

Steigende Zinssätze unterstützen die Anlage in einen Großteil des privaten und illiquiden Anleiheuniversums. Diese Anlagen haben in der Regel eine niedrige Duration und sind variabel verzinst. Daher sind die Kursrückgänge begrenzter als bei traditionellen festverzinslichen Wertpapieren. Es ist jedoch wichtig, die potenziellen Auswirkungen solcher erheblichen und schnellen Zinserhöhungen wie 2022 im Blick zu behalten. Die Kupons für Private Debt lagen bisher vielleicht bei 2 % oder 3 %; nun könnten sie auf 4 % oder 5 % steigen. Das ist für die Anleger positiv. Doch die gestiegenen Finanzierungskosten können die Bilanz der Unternehmen sehr stark belasten. Meiner Meinung nach wird dieses Problem 2023 ein Dauerthema werden, gerade in Verbindung mit der hohen Inflation. Bei den Anlagen sind also Selektivität und Flexibilität gefragt.

Jenseits der kurzfristigen makroökonomischen Situation sehen wir Infrastruktur als wichtiges langfristiges Thema auf den Private Markets. Die Energiewende und die Umstellung auf eine digitale Wirtschaft stehen an. Bei der Umsetzung werden gerade erst entstehende Technologien eine große Rolle spielen – Technologien, die durch Private Equity, Venture Capital und Private Lending unterstützt werden.

Die Zinsen der letzten Jahre waren nicht normal

2023 könnte die Inflation zwar sinken. Es besteht aber die Gefahr, dass Anleger eine Rückkehr zu dem erwarten, was sie für „normal“ halten. Doch in Wirklichkeit waren negative Zinssätze nicht „normal“. Auch die überall verfügbare Überschussliquidität ist nicht „normal“. Längerfristig bewegen wir uns von sehr niedrigen Zinsen auf ein Umfeld zu, das eher den historischen Trends entspricht. Dies könnte Druck auf diejenigen Bereiche der Private Markets ausüben, die in der jüngsten Niedrigzinsphase sehr stark gewachsen sind.

J-Renditekurve ist Neuland für Privatanleger

Ein viel diskutierter Trend ist die Demokratisierung von Private Assets – also die Erweiterung des Anlegerkreises über die institutionellen Investoren hinaus. Das birgt folgende Herausforderung: Institutionelle Anleger sind mit der Idee eine „J-förmigen“ Renditekurve bei Private Equity aufgewachsen. Die Renditen einer Investition sind also in den ersten Jahren negativ, bevor sie in späteren Phasen zu Erträgen führen. Berater – etwa im Bankvertrieb – und Privatanleger sind mit dieser Renditestruktur weniger vertraut. Darum sind aus diesen Marktsegmenten weniger Investitionen in Private Assets geflossen. Doch das Entstehen und Wachstum eines Sekundärmarktes könnte nun zur Demokratisierung der Anlageklasse beitragen. Anleger können auf diesem Wege sofortige Renditen erzielen – wenn auch etwas niedrigere als Anleger, die einen Fonds während der gesamten Laufzeit halten können.

Dazu tragen auch Angebote wie EU-LTIFs (langfristige Investmentfonds) und britische LTAFs (Long Term Asset Funds) bei, die die herkömmlichen Marktstrukturen allmählich ändern. Kunden können damit in Produkte investieren, die nicht täglich liquide sind. Derzeit entstehen neue halbliquide Fonds im Private Assets Bereich. Dies dürfte die Nachfrage steigern, was wiederum das Wachstum des Marktes insgesamt fördern könnte.

Prädestiniert für Nachhaltigkeitsprojekte

Ein weiterer, unserer Einschätzung nach wichtiger, Rückenwind für Private Markets kommt aus einer anderen Richtung: Dem steigenden Interesse an nachhaltigen Anlagen und Impact Investing. Es gibt auf den Private Markets viele Anlagemöglichkeiten, die positiv zu Klimazielen oder sozialen Anliegen beitragen. Oft sind diese auf ein bestimmtes Projekt oder eine bestimmte Aktivität ausgerichtet. Die Anlagemöglichkeiten sind breit gefächert: Erneuerbare Energien, digitale Transformation, Wohnungen für Studierende, erschwinglicher Wohnraum, Stadterneuerung, Forstwirtschaft, finanzielle Integration und andere. Das Spektrum interessanter Vermögenswerte mit attraktiven Renditechancen ist außerordentlich groß.

 Anleger sehen sich einem neuen Umfeld gegenüber. Daher werden die Finanzmärkte wahrscheinlich auch in den kommenden Monaten von einer gewissen Volatilität geprägt sein. Unserer Überzeugung nach gibt es auf den Private Markets jedoch eine breite Palette von Anlagestrategien und Vermögenswerten, die ein schwieriges Umfeld mit höheren Zinsen gut überstehen können – und die interessante, langfristige Chancen bieten.“

Von Will Nicoll, CIO Private and Alternative Assets bei M&G Investments 

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