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Wie börsennotierte Infrastruktur einen Inflationsschutz bietet

Unsere Anlagestrategie zielt auf Rendite- und Wertsteigerungen für die Investoren und darauf, ihnen einen Inflationsschutz zu bieten. M&G Investments | 28.04.2023 09:35 Uhr
© M&G Investments
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Als Fondsmanager verfolge ich ein doppeltes Ziel: Ich möchte den globalen Aktienmarkt übertreffen und die Dividendenerträge der Investoren jedes Jahr steigern. Dies beruht auf dem Grundsatz, dass die Erträge der Investoren schneller steigen müssen als die Inflation. Unsere Kunden sollen in allen Marktbedingungen geschützt sein, auch in einer offenbar länger anhaltenden Inflationsspirale, wie wir sie derzeit erleben.

Darum sind wir stolz auf die Erträge, die wir seit der Einführung dieser Strategie vor fünf Jahren erzielt haben. Der kumulierte Zuwachs liegt über der realen Inflationsrate

Stetig wachsende Cashflows

Damit ähnelt meine Philosophie der von Stuart Rhodes, meinem langjährigen Freund und M&G-Kollegen. Er hat eine solide, auf Dividenden basierende Strategie entwickelt. Doch es gibt einen Unterschied: Mein Fokus liegt auf Aktien von Infrastrukturunternehmen. Infrastruktur kann mit den richtigen Aktien, deren Cashflow sich stetig verbessert, einen Inflationsschutz bieten.

Drei Kategorien von Infrastrukturen können diese Erwartungen erfüllen, jede auf ihre eigene Art und Weise. Zur ersten Kategorie gehört die Versorgungs-, Energie- und Verkehrsinfrastruktur. Die zweite Kategorie umfasst die soziale Infrastruktur: etwa Krankenhäuser, Schulen, Bibliotheken, öffentliche Dienste und Polizeistationen, die in Ländern wie den USA und Großbritannien im Privatbesitz sein können. Die dritte Kategorie nennen wir „sich entwickelnde“ Infrastruktur. Dazu zählen wachstumsstarke Unternehmen, die digitale Dienste ermöglichen: beispielsweise mit Mobilfunktürmen, Rechenzentren, Glasfasernetzen, Zahlungsdienstleistungen.

Preisgestaltungsmacht

Versorgungsunternehmen bieten verschiedenartige Schutzmechanismen. Nehmen wir beispielsweise mautpflichtige Autobahnen bei der Verkehrsinfrastruktur: Dabei handelt es sich um Monopole oder Oligopole, die höhere Kosten an die Kunden weitergeben können. Bei der Energieinfrastruktur – besonders bei den erneuerbaren Energien – ergibt sich die Preisgestaltungsmacht aus dem Regulierungsrahmen.

Die Einnahmen aus sozialen Infrastrukturen sind typischerweise direkt an die Inflation gekoppelt: Die Regierungen garantieren Einnahmen und eine Preisindexierung. Anlagen in Bereichen wie Biowissenschaften („Life Sciences“) und Laboratorien können sogar Renditen oberhalb der Inflationsrate bieten. Als Schulen und Bibliotheken während der Coronazeit geschlossen wurden, zahlten sie weiterhin regelmäßige Renditen an ihre Investoren aus, was ihren defensiven Charakter unterstrich.

Die sich entwickelnden Infrastrukturen bieten Schutz aufgrund des starken strukturellen Wachstums der Endmärkte, einschließlich der digitalen Kommunikation.

Wir investieren weltweit, haben jedoch regionale Präferenzen: Die Kultur des Dividendenwachstums ist in Firmen aus entwickelten Volkswirtschaften stärker verbreitet, also in Nordamerika oder Europa. In den Schwellenländern ist es schwieriger, Unternehmen mit diesen Merkmalen zu finden. Ihr geschäftlicher Schwerpunkt liegt in weniger stabilen Volkswirtschaften mit volatileren Währungen.

Flaggschiff-Unternehmen

Unter den Flaggschiff-Unternehmen unserer Strategie möchte ich Vinci hervorheben, das Verkehrsinfrastrukturen wie Autobahnen und Flughäfen im Portfolio hat. Vinci hat seine Preissetzungsmacht und seine Fähigkeit zur Dividendenerhöhung unter Beweis gestellt und die Corona-Krise gut gemeistert. Ich könnte auch Crown Castle nennen, einen Betreiber von Telekommunikationstürmen und -masten in den USA. Das Unternehmen hat die Chancen ergriffen, die sich aus der 5G-Umstellung ergeben. Dieser neue Mobilfunkstandard erfordert technologisch komplexe Architekturen, die sich von 4G deutlich unterscheiden.

Ein weiterer Punkt: Wie sieht der Vergleich von börsennotierter Infrastruktur mit Private Equity aus? Meiner Meinung nach bieten Infrastrukturtitel den Vorteil stetiger Erträge und höherer Liquidität, da sich das Portfolio leichter umschichten lässt. Zudem zeigen Private Equity Firmen verstärkt Interesse an solchen attraktiv bewerteten Anlagen, was ebenfalls Aufwärtspotenzial bieten kann. Dies gilt besonders für Flughäfen, Rechenzentren und Energieinfrastrukturen, wie die jüngsten Erfahrungen gezeigt haben.

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von Alex Araujo, Portfoliomanager für internationale Aktienportfolios und Spezialist für börsennotierte Infrastrukturunternehmen bei M&G

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