„Staatliche Subventionen gewinnen im Bereich Infrastruktur zunehmend an Bedeutung und führen unserer Einschätzung nach zu einer weiteren Expansion dieser Assetklasse“, sagt Peter Meany, Head of Global Infrastructure Securities bei First State Investments. „Wir beobachten derzeit eine akute Nachfrage sowohl in Schwellenländern als auch in den entwickelten Märkten, die wir auf die anhaltend hohen strukturellen Herausforderungen für Staaten und Kommunen zurückführen, wie beispielsweise städtische Überlastung, Globalisierung des Handels, entfaltende Energiemärkte und Mobilkommunikation. Sie alle üben eine enorme Belastung auf bereits bestehende Infrastrukturnetzwerke aus. Ein aus unserer Sicht weiterer Aspekt ist die fortschreitende Privatisierung von staatlich organisierter Infrastruktur als Folge der Finanzkrise, die in vielen Ländern die Staatsverschuldung drastisch ansteigen lies. Kombiniert mit einer Erhöhung der staatlichen Ausgaben für Gesundheit und Soziales erleben wir, dass Regierungen versuchen, kostenintensive Infrastrukturprojekte, die einem stetigen Erneuerungs- und Modernisierungszyklus unterliegen, an Investoren zu verkaufen. Hier sind vor allem Straßen, Brücken oder Wasser, Elektrizitäts- und Gasanlagen zu nennen. Darüber hinaus sind wachsende Investments im Personenverkehr für Mautstrecken und ähnliche essenzielle Dienstleistungen aufgrund der zunehmenden Urbanisierung und stark wachsenden Megacitys, insbesondere in Nordamerika, unabwendbar.
Die wirtschaftliche Entwicklung und Integration von Schwellenländern in die Weltwirtschaft könnte zudem weitere umfangreiche Investitionen in Infrastruktur auslösen. Gerade Chinas „One Belt, One Road“-Strategie, die eine umfassende Erschließung Eurasiens und Afrikas durch See- und Landwege vorsieht, hat das Potenzial für großvolumige Investments. Wir erwarten darüber hinaus, dass Investments in erneuerbare Energien und Batteriespeicher über die kommende Dekade weiter ansteigen werden, wenn auch langsamer als in den vergangenen Jahren.
Wir spüren gegenwertig einen Paradigmenwechsel in der Asset-Allokation von Bonds mit geringen Erträgen und volatilem Eigenkapital zu realen Assets. Einer der Schlüsselqualitäten von Real Assets ist die Fähigkeit, Investoren vor Inflationseffekten möglichst zu isolieren. Gelistete Infrastrukturunternehmen sind in der Lage, Inflationseffekte an Kunden weiterzureichen. Davon könnten auch die Aktionäre profitieren. Generell manifestieren sich Gewinne im Infrastrukturbereich eher strukturell statt zyklisch und können dadurch robuste und steigende Ertragsströme generieren, die immun gegen sonstige Wirtschaftszyklen sein könnten.“