Ein Kommentar von Rasmus Nemmoe, Portfoliomanager mit Fokus auf Schwellenländeraktien bei FSSA Investment Managers:
"In den Schwellenländern sehen wir vor allem Chancen bei den führenden Konsumgüterunternehmen. Die Durchdringungsraten für Waren und Dienstleistungen sind niedrig, was einen günstigen langfristigen Nachfragesockel bietet. Zudem erhöht der hohe Grad an Informalität in Schwellenländern Eintrittsbarrieren oft erheblich. Dies begünstigt ein vorteilhaftesWettbewerbsumfeld, das es marktbeherrschenden Unternehmen ermöglicht, hohe Gewinnspannen und einen starken freien Cashflow zu erzielen. Dies wiederum führt zu hohen Renditen für die Anteilseigner dieser Unternehmen.
Wir sind der Meinung, dass die genannten Charakteristika für mehrere Restaurantkonzerne zutreffen, die in Schwellenländern tätig sind. Dazu zählt Yum China, Betreiber der KFC- und Pizza Hut-Franchises in China und größte Restaurantgruppe des Landes. Trotz der Größe des Konzerns hat das Management angekündigt, im Jahr 2021 weitere 1.000 Filialen eröffnen zu wollen. Das Management zeigte sich darüber hinaus zuversichtlich, dass die Gruppe weiter expandieren werde. Es gebe in China immer noch 800 Städte, in denen KFC oder Pizza Hut nicht vertreten sind. Damit bestünde noch viel Raum für weiteres Wachstum.
Neben Yum China fällt auch Alsea in diese Gruppe von vielversprechenden Restaurantgruppen. Die Schnellrestaurantgruppe mit Sitz in Mexiko betreibt beliebte Restaurant- und Kaffeekonzepte wie Starbucks, Dominos, Burger King und Chili's in Lateinamerika, darunter Mexiko, Argentinien, Chile und Kolumbien. Da der Markt immer noch stark unterversorgt ist1, sind wir überzeugt, dass dieser Sektor noch viel Wachstumspotenzial besitzt, das eine solide Cashflow-Expansion in den kommenden Jahren gewährleisten dürfte.
In der Kategorie der schnelllebigen Konsumgüter (FMCG) lässt sich das Wachstum in der Regel durch eine Kombination der folgenden drei Bedingungen erklären: steigende Marktdurchdringung (mehr Verbraucher nutzen das Produkt), steigender Konsum (bestehende Verbraucher kaufen mehrvon dem Produkt) und Premiumisierung (Verbraucher steigen auf höherwertige und damit teurere Produkte um). Ein Unternehmen, das in den kommenden Jahren von allen drei Bedingungen profitieren wird, ist Colgate-Palmolive Indien.
Colgate belegt als etablierte Marke in Indien den ersten Platz und wird landesweit seit mehreren Jahren als „vertrauenswürdigste Marke“ im Bereich Mundpflege eingestuft. Mehr als 70 Prozent der Zahnärzte in Indien empfehlen Colgate-Mundpflegeprodukte. Der starke Fokus auf Markenbildung2 in Verbindung mit einem starken Vertriebsvorteil3 hat Colgates dominante Position mit einem Marktanteil von mehr als 50 Prozent auf dem indischen Markt gefestigt.
Wir interessieren uns für Unternehmen, die in attraktiven Bereichen Marktführer sind und über erhebliche Wettbewerbsvorteile verfügen, wodurch sie hohe Renditen auf das investierte Kapital und starke freie Cashflows (FCF) erzielen können. Darüber hinaus haben sie viel Spielraum für Wachstum in den kommenden drei bis fünf Jahren, werden von erfahrenen Managementteams geführt und verfügen mehrheitlich über eine Netto-Cash-Position. Damit sind sie ideal positioniert, um eine Krise zu überstehen. Trotz einer gewissen kurzfristigen Marktvolatilität sind wir der Ansicht, dass dies längerfristig vielversprechend klingt."
Rasmus Nemmoe, Portfoliomanager mit Fokus auf Schwellenländeraktien bei FSSA Investment Managers.
1)In Mexiko gibt es nur fünf Starbucks-Filialen pro Million Einwohner. Zum Vergleich: In den USA sind es 43 Filialen, im Vereinigten Königreich 15 Filialen pro Million Einwohner.
2) Colgate gibt rund 15 Prozent des Umsatzes für Werbung aus, deutlich mehr als ihre Wettbewerber.
3) In Indien erreicht das Unternehmen 240 Millionen Haushalte über sechs Millionen Verkaufsstellen