„ESG-Ratings von unabhängigen Research-Anbietern liefern wertvolle Informationen, um als Investor die ESG-Bemühungen von Unternehmen besser verstehen zu können. Sie sollten jedoch nicht den direkten Diskurs mit Unternehmen ersetzten, sondern vom Portfoliomanager als Grundlage genutzt werden, um im Gespräch die richtigen Fragen zu stellen“, sagt Will Oulton, Global Head of Responsible Investment bei First State Investments. „Die meisten unabhängigen ESG-Ratings basieren überwiegend auf Desktop-Recherchen und vermitteln daher nur ein eingeschränktes Bild, was schlichtweg auf die großen Unterschiede zwischen den Unternehmen zurück zu führen ist, angefangenen bei den Offenlegungsstandards, über die Größe, die Branche bis hin zum Standort.
Wenngleich die Aussagekraft von unabhängigen ESG-Ratings bezüglich Unternehmen limitiert ist, so hat deren Entwicklung und Nutzen im Bereich der Portfolioanalyse große Fortschritte gemacht. Bereits heute sehen wir, dass unabhängiges ESG-Research Beratern und Investoren gleichermaßen einen deutlichen Mehrwert an Informationen über den ESG-Ansatz einer Fondsstrategie bietet. Dabei trägt die Analyse nicht nur dazu bei, die Offenlegung der ESG-Performance eines Portfolios zu verbessern, sondern reflektiert auch kritisch die Investitionsentscheidungen und zeigt dem Manager dadurch Möglichkeiten für Korrekturen auf – was sich, wenn entsprechend umgesetzt, auch in einem höheren ESG-Rating eines Fonds widerspiegelt. Erst jüngst hat die Chicago Booth School herausgefunden, dass Investmentstrategien, die ein hohes ESG-Rating bei bestimmten unabhängigen Anbietern haben, höhere Zuflüsse verzeichnen im Vergleich zu denen mit schlechteren Ratings. “