Für Infrastrukturaktien hat die Fondsgesellschaft First Sentier Investors 2023 vier große Wachstumstreiber ausgemacht: struktureller Wandel, wirtschaftliche Wiederöffnung nach der Corona-Pandemie, robuste M&A-Aktivität sowie anhaltende öffentliche Unterstützung. Im Hinblick auf strukturellen Wandel seien vor allem Opportunitäten im Zusammenhang mit der Mobilfunktechnologie 5G interessant. „Wir erwarten, dass der auf mehrere Jahre angelegte Launch dieser Technologie weitergeht und das Leasing von Funkmasten erfordert“, sagt Peter Meany, Leiter für globale Infrastrukturaktien bei First Sentier Investors.
Gleichzeitig komme dem Segment Kommunikation zugute, dass Verbraucher und Unternehmen ihre Aktivitäten zunehmend auf digitale Plattformen verlagerten. „Dies unterstützt den Bedarf an Kapazität im Bereich Kommunikationsinfrastruktur, etwa Mobilfunkmasten und Datenzentren.“ Somit sei Kommunikation eines der Infrastruktursegmente, die von strukturellen Wachstumstreibern – in diesem Fall von der Digitalisierung – profitieren dürften. Ein weiterer entsprechender Treiber sei die Dekarbonisierung, die unter anderem Solar- und Windkraftanlagen unterstütze.
Neben strukturellen Wachstumstreibern erwartet First Sentier Investors für 2023 zweitens Anlagechancen durch die wirtschaftliche Wiederöffnung nach der Corona-Pandemie. Hier lohne speziell ein Blick auf Mautstraßen. Meany: „Diese bieten auf den aktuellen Bewertungsniveaus außergewöhnliches Wertpotenzial.“ Aufgrund der Bindung vieler Mautverträge an die Inflation seien auf Jahressicht vier bis sieben Prozent höhere Gebühren möglich. Zudem hält der Experte Flugaktien für interessant, speziell aus dem Bereich Tourismus. „Wir bevorzugen weiterhin Flughäfen mit einem starken Netzwerk von Billig-Airlines, zum Beispiel Aena aus Spanien oder Asur aus Mexiko.“
Fusionen und Übernahmen sind aus Sicht der Fondsgesellschaft ein dritter Wachstumstreiber für Infrastrukturaktien. Zwar werde die Aktivität entsprechender Transaktionen angesichts steigender Zinsen nachlassen. „Aber für die Mehrheit der globalen gelisteten Infrastrukturunternehmen gehen wir von einer robusten Pipeline an Investment-Opportunitäten aus“, sagt Meany.
Als vierten Treiber haben die Experten anhaltende öffentliche Unterstützung für Infrastruktur-Investitionen ausgemacht. „Das gilt insbesondere für den Austausch von Anlagen, die in die Jahre kommen, den Ausbau erneuerbarer Energien zur Dekarbonisierung sowie die Globalisierung des Erdgasmarktes“, sagt Meany.