Maxence Morméde, Leiter Rentenmanagement Deutschland von Allianz Global Investors: „Wir gehen davon aus, dass morgen keine Kursänderung der Europäischen Zentralbank zu erwarten ist, und der Leitzins noch einige Zeit auf dem derzeitigen Stand von 0,5 Prozent bleiben wird. Sicherlich wird die EZB die zuletzt verbesserten Konjunkturdaten erwähnen, aber auch auf die weiter vorhandenen Risiken hinweisen. In den meisten Euro-Ländern überwiegen nach wie vor die rezessiven Tendenzen. Bis auf Deutschland leiden viele Volkswirtschaften unter historisch hohen Arbeitslosenquoten und strukturellen Wachstumshemmnissen. Da sich die Inflationsraten trotz der expansiven Geldpolitik nach wie vor auf einem relativ niedrigen Niveau bewegen, besteht von dieser Seite kein unmittelbarer Druck auf die EZB. Ein erklärtes Ziel ist es, besonders hoch verschuldete Länder des Euroraums durch weiterhin niedrige Refinanzierungskosten zu stützen. Deswegen will die Zentralbank steigende Renditen insbesondere bei Anleihen von Euro-Peripheriestaaten unter allen Umständen vermeiden. Insofern fehlen aus unserer Sicht insbesondere im Euroraum die fundamentalen Voraussetzungen für ein dauerhaft höheres Zinsniveau.“