Wende an den Anleihemärkten?

"Nach mehr als drei Jahrzehnten fallender Renditen verdichten sich die Anzeichen einer Wende an den Anleihemärkten", so Martin Bruckner, Vorstandsmitglied der Allianz Investmentbank. Allianz Global Investors | 04.07.2013 10:20 Uhr
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Allianz Invest: Sommer 2013 im Zeichen von Steig- und Sinkflügen an den Kapitalmärkten

Nach mehr als drei Jahrzehnten fallender Renditen verdichten sich die Anzeichen einer Wende an den Anleihemärkten. In der Vergangenheit waren an den Kapitalmärkten rund um Zinserhöhungen hohe Volatilitäten zu bemerken. Nach Zinserhöhungen zeigte sich insbesondere bei Aktien, Rohöl und Industriemetallen eine positive Performance, während sich Unternehmens- und Staatsanleihen sowie Edelmetalle weniger gut entwickelten. Für das kommende Quartal empfehlen Allianz Experten privaten Anlegern eine Übergewichtung in Aktien gegenüber Anleihen.
„Die Inflationsraten sinken weiter und liegen deutlich unter den Zielen der Notenbanken. Eine erste Zinserhöhung wird aktuell nicht erwartet – aufgrund der bevorstehenden Rücknahme von unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen scheint sich ein volatiler Sommer für die Kapitalmärkte abzuzeichnen“, erklärte Martin Bruckner, Vorstandsmitglied der Allianz Investmentbank und Chief Investment Officer der Allianz Gruppe in Österreich, am Donnerstag vor Journalisten.

Muster bei Zinswende: Steig- und Sinkflüge für Assetklassen

In einer historischen Betrachtung diverser Fed-Zinserhöhungszyklen seit 1972 zeigt sich, dass die Performance unterschiedlicher Asset-Klassen einem gewissen Muster zu folgen scheinen. Betrachtet man die Zeiträume vor und nach der jeweiligen ersten Zinserhöhung, so zeigt sich bei den Asset-Klassen eine unterschiedliche Entwicklung: Der einer Zinserhöhung zugrundeliegenden positiveren Wirtschaftseinschätzung folgte grundsätzlich eine positive Performance der Aktienmärkte, kurzfristig kam es jedoch zu einem Anstieg der Unsicherheit. Bei Commodities zeigt sich historisch eine positive Auswirkung auf Industriemetalle und Energie, während Edelmetalle an Attraktivität verlieren. Ein anderes Muster ist bei Bundesanleihen und US-amerikanischen Unternehmensanleihen zu beobachten. Safe Haven-Assets waren aufgrund der Stabilisierung des langfristigen Wachstumsausblicks und der Normalisierung der Geldpolitik am stärksten betroffen. Deren Performance schwächte sich deutlich ab, wobei das Ausgangsniveau der Renditen dabei ein wesentliche Rolle spielt. „Spannend ist, ob die Rücknahme von unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen auch in Zukunft den historischen Mustern folgen wird“, erklärt Mag. Christian Ramberger, Geschäftsführer der Allianz Invest KAG. Die Einstellung von Quantitative Easing-Maßnahmen in der Vergangenheit führte zu starken Turbulenzen: Als die Bank of Japan im Jahr 2006 Quantitative Easing stoppte, kam es zu einem Renditeanstieg bei japanischen Staatsanleihen, und der japanische Aktienindex Nikkei brach zwischenzeitlich um 20 Prozent ein. Als 1994 die Fed unerwartet die Zinsen erhöhte, stiegen die Renditen für 10-jährige US-Bundesanleihen um 200 Basispunkte. „Wir befinden uns mit den Zinsen auf einem historisch niedrigen Rekordniveau. Für die Zukunft dürfte das Einstellen von Quantitative Easing ähnliche Effekte wie eine Zinserhöhung haben“, so Ramberger.

Chancen für Anleger

Wirft man einen Blick auf die volkswirtschaftlichen Prognosen, so mussten die globalen Wachstumserwartungen in den letzten Monaten leicht nach unten revidiert werden. Besonders die Erwartungen in den Emerging Markets wurden enttäuscht. Nach eineinhalb Jahren anhaltender Rezession in der Eurozone dürfte lediglich eine schwache Aufwärtsbewegung folgen; die angespannte Staatsschuldensituation verhindert eine nachhaltige Erholung. Die USA haben die Ungleichgewichte der Schuldenjahre größtenteils abgebaut und arbeiten sich stetig aus der Krise, was sich aus einem prosperierenden Immobilienmarkt und einem sinkenden Haushaltsdefizit ableiten lässt. „Im derzeitigen Umfeld raten wir den Anlegern, Aktien gegenüber Anleihen überzugewichten“, erklärte Bruckner die Anlagestrategie der Allianz für das dritte Quartal. Fed-Chef Ben Bernanke hat im Juni zum ersten Mal anklingen lassen, dass das Quantitative Easing zum Ende kommen könnte. Bernankes jüngste Aussagen sowie steigende Bondrenditen führten zu einem Ansteigen der Volatilitäten an den Kapitalmärkten. Die Bewertungen der Aktienmärkte sind, trotz der Kursgewinne der letzten Monate, im längerfristigen Vergleich attraktiv. In den letzten Wochen kehrten sich einige Trends bei den Fund Flows um: So wurden vor allem Emerging Markets-Assets sowie auch High Yield-Bonds massiv verkauft.

Auf der Aktienseite empfiehlt die Allianz, USA über- und Emerging Markets unterzugewichten. Getrieben von der extrem expansiven Haltung der Notenbank und der sich verbessernden wirtschaftlichen Lage liegt der amerikanische Markt auf Jahressicht deutlich im Plus. Die Unternehmen zeichnen sich weiterhin durch solides Gewinnwachstum und hohe Profitabilität aus. Fund Flows zeigen kontinuierliche Zuflüsse in den US-Markt seit Jahresbeginn. Schwache Wirtschaftsdaten und steigende US-Yields sind starke negative Treiber für die Emerging Markets, welche ihre Underperformance fortsetzen. Investoren begannen Assets abzuziehen.

Auf der Anleihenseite empfiehlt die Allianz, Unternehmensanleihen gegenüber Staatsanleihen aus den USA und Europa überzugewichten. Aufgrund der Zinssensitivität erscheinen Unternehmensanleihen im Investment Grade-Bereich trotz der jüngsten Spreadausweitung nur mäßig attraktiv. Bei besserem Sentiment sind High Yield-Anleihen zu bevorzugen. Niedrige Ausfallsraten, höhere Spreads und eine viel geringere Zinssensitivität sprechen für den Hochzinsbereich.

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