Klub der negativen Zinsen

Der "Klub der negativen Zinsen" wuchs weiter. Noch (?) haben nicht alle Industrieländer negative Zinsen, aber kein Markt bleibt von dem Liquiditätsdruck, der von den Zentralbanken ausgeht, verschont. Details im neuen Kapitalmarktbrief von Hans-Jörg Naumer, Global Head of Capital Markets & Thematic Research bei Allianz Global Investors. Allianz Global Investors | 11.03.2015 10:30 Uhr
Hans-Jörg Naumer, Allianz Global Investors
Hans-Jörg Naumer, Allianz Global Investors
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Klub der negativen Zinsen

Trotz so einiger Fragezeichen rund um die globalen Konjunkturdaten, verbleibender geopolitischer Risiken und einer vergleichsweise farblosen Berichtssaison aufseiten der Unternehmen, stellten sich an der einen oder anderen Leitbörse neue historische Indexhochstände ein. Während Aktienmarktrekorde eigentlich – gemäß „überholtem“ Denken aus der Zeit einträglich positiver Renditen – eine Schwächung der Anleihekurse erwarten lassen, war das Gegenteil der Fall: Der „Klub der negativen Zinsen“ wuchs weiter, Schweden gesellte sich mit dazu. Sicher: Noch (?) haben nicht alle Industrieländer negative Zinsen. In den USA kam es bei den Staatsanleihen jüngst sogar zu einer Entkopplung. Aber gemäß dem Gesetz der kommunizierenden Röhren bleibt kein Markt von dem Liquiditätsdruck, der von den Zentralbanken ausgeht, verschont. Und es spricht für sich, wenn circa 60 % der umlaufenden deutschen Staatsanleihen eine negative Rendite aufweisen, 45 % der französischen, 80 % (!) der schweizerischen und 30 % der japanischen.

So schwappt der nach Rendite suchende Liquiditätsdruck weiter auf die asiatischen Märkte über, die zunehmend die Gunst vor allem europäischer Anleger gewinnen. Entsprechend stieg die Emission aus Asien stammender Euro-denominierter Anleihen um den Faktor fünf auf 2,3 Mrd. US-Dollar im Vorjahresvergleich.

Interessant dabei: Eine Lockerung der Geldpolitik, wie wir sie in den Industriestaaten schon zuhauf gesehen haben, verschob sich zuletzt auf die globalen Wachstumsländer. Von den global seit Anfang des Jahres bereits rund 20 Leitzinssenkungen entfielen mehr als die Hälfte auf die aufstrebenden Staaten. Der Klub der Länder mit negativen oder immer weiter sinkenden Zinsen respektive Renditen ist im Wachstum begriffen. Allerdings ist die Debatte „Disinflation“ (rückläufige Inflation) und „Deflation“ (negative Inflationsraten in Verbindung mit rezessiver Wirtschaftsentwicklung) noch nicht ausgestanden. Gut 60 % der Industriestaaten weisen aktuell eine Inflationsrate von unter 1 % aus.

Es bleibt dabei: Konjunkturbild und Ölpreis sprechen gegen Deflation. Renditesuche jenseits der Staatsanleihen heißt unverändert das Gebot der Stunde.

Willkommen im Klub der Renditesucher, meint Ihr
Hans-Jörg Naumer

PDF-Download: Kapitalmarktbrief - März 2015

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