AllianzGI: Längerfristiger Ausblick für chinesische Aktien weiter positiv

Weltweit – auch in Asien – ist die dritte und bislang schwerste Covid-19-Welle derzeit im Abklingen begriffen. Vor diesem Hintergrund stand die 12. Asia Conference von Allianz Global Investors (AllianzGI) diese Woche unter der Frage: „Jenseits der Pandemie – wie geht es weiter in Asien?“ Im zweiten Jahr in Folge konnte die europaweit etablierte Veranstaltung nur virtuell stattfinden. Wie immer wurden dabei jedoch brennende Anlagethemen der Zeit aufgegriffen. Allianz Global Investors | 17.06.2021 10:40 Uhr
China-Aktienfondsmanager Anthony Wong, Allianz Global Investors / © Allianz Global Investors
China-Aktienfondsmanager Anthony Wong, Allianz Global Investors / © Allianz Global Investors
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Chinesische Aktien – Rückblick, Ausblick, Positionierung

2021 war für die chinesischen Aktienmärkte bislang ein von Volatilität geprägtes Jahr. In den ersten Wochen setzte sich die starke Dynamik aus 2020 fort, nach dem chinesischen Neujahrsfest gab es jedoch eine kurze, wenngleich extreme Periode von Gewinnmitnahmen. Für China-Aktienfondsmanager Anthony Wong liegt der Schlüssel darin, durch derartige Volatilitätsschübe hindurchzuschauen, da sie ein Merkmal der von Privatanlegern dominierten Märkte wie den für chinesische A-Aktien sein können. „Den langfristig positiven Ausblick für chinesische Aktien ändert dies unseres Erachtens allerdings nicht“, so Wong. „Die internationalen Zuflüsse an den Börsen halten an und viele Investoren weltweit sind bestrebt, mit der zunehmenden Außenöffnung der chinesischen Kapitalmärkte ihr Engagement in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zu erhöhen. Zudem bleibt der Aktienmarkt des Landes insofern attraktiv, als dass er infolge einer geringen Korrelation mit anderen Anlageklassen gute Diversifizierungseigenschaften aufweist.“

China dürfte in den kommenden Monaten zunächst weiter im Spannungsfeld einer aktiven Regulierung und strafferen Wirtschaftspolitik einerseits sowie einer grundsätzlich guten Verfassung des Unternehmenssektors andererseits stehen. Aufgrund des weiterhin günstigen fundamentalen Umfelds sieht AllianzGI Marktrücksetzer als Chance für den Auf- und Ausbau längerfristiger Positionen. Investoren müssen dabei jedoch sehr selektiv vorgehen. Darüber hinaus sollten Anleger über chinesische Aktien hinaus den Blick zunehmend auch auf andere Anlageklassen richten: Onshore RMB Bonds – d.h. auf dem Festland gehandelte und in Yuan denominierte Anleihen – bieten nach Ansicht von AllianzGI ebenfalls ein großes Diversifizierungspotenzial und Renditeaufschläge zu Industrieländer-Anleihen.

Ein thematischer Investmentansatz für China

Ein alternativer und innovativer Weg, Aktienengagements in China einzugehen, sind aus Sicht von AllianzGI thematische Strategien. Andreas Fruschki, Head of Thematic Equity, erläuterte in seinem Vortrag während der Asia Conference, dass der erfolgreiche Investmentansatz der global anlegenden Allianz-Thematica-Strategie prinzipiell auch auf eine große und diversifizierte Volkswirtschaft wie China angewandt werden kann. Viele der zugrundeliegenden, weltweit beobachtbaren Megatrends spielen auch in China eine Rolle – und dies oft auf unverwechselbare Art und Weise. Fruschki bringt das Beispiel des demografischen Wandels: „Während die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2100 schätzungsweise um ein gutes weiteres Drittel auf rund 11 Milliarden Menschen wachsen wird, dürfte die Bevölkerungszahl Chinas in den kommenden Jahrzehnten einen Höhepunkt erreichen und bis Ende des Jahrhunderts deutlich zurückgehen. Dies bringt ganz eigene Herausforderungen für das Land mit sich – und birgt entsprechende Investmentmöglichkeiten.“ Wie man mit einem thematischen Ansatz am besten in China investieren kann, schaut sich AllianzGI derzeit genau an.

Chinas Ziel der Klimaneutralität bis 2060 – und warum dies bereits heute relevant ist

Eng mit einem anderen Megatrend – Ressourcenknappheit – zusammen hing ein weiterer Programmpunkt der Asia Conference. Produktspezialistin Shannon Zheng und Kevin You, Portfoliomanager, widmeten sich in ihrem Vortrag dem Ziel Chinas, die eigene Wirtschaft bis 2060 auf Klimaneutralität umzustellen. Zheng zufolge ist das ‚Net Zero Goal‘ durchaus ambitioniert: „Es wird nicht einfach sein, die selbstgesteckten Ziele zu erreichen. Immerhin basierte das Wirtschaftsmodell der Vergangenheit zu einem guten Teil auf emissionsintensiven Industrien. Die Folge ist, dass etwa 30 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen aus China stammen. Allerdings erscheinen uns die Absichten des Landes glaubwürdig, denn Pekings Politik ist getrieben von ökologischen Notwendigkeiten und dem Willen, neue Wachstums- und Beschäftigungsfelder für die Wirtschaft der Zukunft zu erschließen.“ Fondsmanager You fügt hinzu: „2060 erscheint weit in der Zukunft. Die Top-Down-Planung zur Erreichung von Netto-Nullemissionen ist allerdings bereits im Gange und Aktienanleger tun gut daran, dies schon heute in ihren Analysen zu berücksichtigen. Denn die Umstellung wird Gewinner und Verlierer mit sich bringen. Wir sehen strukturelle Wachstumschancen in Bereichen wie Erneuerbare Energien und Elektromobilität sowie in ausgewählten Segmenten der sogenannten ‚Old Economy‘, die eine Transformation durchlaufen.“

Identifikation ökologisch führender Unternehmen in Asien mittels KI

Im Abschlussvortrag der Asia Conference erläuterte Kunal Ghosh, regionaler CIO Systematic Strategies, das Potenzial, das künstliche Intelligenz (KI) bei der Identifikation ökologischer Signale birgt. AllianzGI hat dazu eine KI entwickelt und trainiert, die auf Basis von natürlicher Sprachverarbeitung (Natural Language Processing, NLP) aus Millionen von Artikeln in Echtzeit Informationen zum Nachhaltigkeitspfad asiatischer Unternehmen generiert. Diese Informationen unterscheiden sich oftmals deutlich von Nachhaltigkeitsratings seitens Drittanbieter. „Die Asset-Management-Branche befindet sich erst in einem frühen Stadium der Integration von KI in die Analyse- und Research-Prozesse“, stellt Ghosh fest, doch er ist sich sicher: „Für Regionen, in denen Umweltinitiativen eine zunehmende Bedeutung erfahren – wie etwa im asiatisch-pazifischen Raum und vor allem China – haben KI-gestützte Nachhaltigkeitsmodelle ein großes Potenzial, um die ökologisch führenden Unternehmen von morgen zu identifizieren.“

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