- AllianzGI hat seit 2017 über fünf Blended-Finance-Vehikel Zusagen in Höhe von mehr als 2,5 Milliarden Dollar eingeworben
- AllianzGI plant in Zusammenarbeit mit der Allianz Gruppe und eines regionalen Entwicklungsfinanzierungsinstituts die Auflage einer Blended-Debt-Strategie für Klimalösungen mit Schwerpunkt auf Schwellenländern
- AfricaGrow kündigt neue Investition an
- Der Emerging Markets Climate Action Fund tätigt bereits seine ersten Investitionen und nimmt weiterhin zusätzliches Kapital auf
Allianz Global Investors (AllianzGI) verstärkt sein Engagement im Bereich Blended Finance (Mischfinanzierung). Blended Finance mobilisiert durch risikoadjustierte Strukturen privates Kapital für innovative öffentlich-private Partnerschaften, die in Projekte investieren, die das Erreichen der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen ('SDGs') in Entwicklungsländern unterstützen. AllianzGI ist ein erfahrener Vermögensverwalter im Bereich Blended Finance und hat seit 2017 Zusagen in Höhe von mehr als 2,5 Milliarden US-Dollar über fünf Blended-Finance-Vehikel eingeworben. Dabei lassen sich die Größe und Beständigkeit des Blended-Finance-Programms von AllianzGI an der wachsenden Produktpalette ablesen.
Matt Christensen, Global Head of Sustainable and Impact Investing, sagt: „Angesichts des zunehmenden Mangels an Investitionskapital, das zur Finanzierung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung benötigt wird, ist es offensichtlich, dass die Beteiligung des Privatsektors entscheidend sein wird. Als öffentlich-private Finanzierungspartnerschaft mit angemessener Risikostrukturierung stellt Blended Finance dringend benötigte Mittel für Schwellen- und Entwicklungsländer bereit. Diese Strategien sind hervorragende Beispiele für konkrete, innovative und marktorientierte Ansätze, um Investitionen mit Privatkapital zu mobilisieren und die multilaterale Finanzierung und Zusammenarbeit zu verbessern. Die Teams von AllianzGI sind dabei als Vorreiter im Blended Finance-Bereich bekannt.“
Allianz Climate Solutions Emerging Markets ('ACSEM') Strategie
AllianzGI plant in Zusammenarbeit mit der Allianz Gruppe und einer regionalen Entwicklungsfinanzierungsinstitution („Development Finance Institution“, kurz DFI) die Einführung einer Blended-Finance-Fremdkapital-Strategie für Klimalösungen mit dem Fokus auf Schwellenländern ('ACSEM'). Es handelt sich dabei um die dritte Blended-Finance-Debt-Strategie von AllianzGI, die voraussichtlich eine risikoabgestufte Struktur in Höhe von 1 Milliarde USD umfassen wird und gemeinsam mit der DFI in Projekte investieren wird, die in Einklang mit dem Pariser Abkommen stehen. Die Strategie zielt daher auf Anlagen in kohlenstoffarmen Sektoren ab, wobei sowohl Klimaschutz- als auch Anpassungsaspekte berücksichtigt werden. Dieser Ansatz umfasst Investitionen im Energiebereich, in widerstandsfähige Infrastrukturen/Übergangsinfrastrukturen, Finanzinstitute, Agrarunternehmen, Produktionsbetriebe und den Dienstleistungssektor.
Schwellenländer sind die Treiber für das Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum, gehören aber auch zu den größten Umweltverschmutzern der Welt. Um die Ziele des Pariser Abkommens zur Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad zu erreichen, sind daher eine Neuausrichtung der Finanzierung sowie wirtschaftliche und soziale Veränderungen erforderlich. Ziel der ACSEM-Strategie ist es, die Auswirkungen des Klimawandels zu verringern und den kohlenstoffarmen und klimaresistenten Übergang in Schwellenländern zu finanzieren.
ACSEM wird eine echte Partnerschaft zwischen dem privaten und öffentlichen Sektor darstellen und privates Kapital sowohl von institutionellen als auch von öffentlichen sowie philanthropischen Einrichtungen einwerben. Die Strategie wird eine Risikoabstufung beinhalten, bei der nachrangiges Kapital die Erstverluste der Portfolios auffangen wird. Mit dieser Initiative beabsichtigt AllianzGI Investoren einen risikoarmen und skalierbaren Zugang zu Schwellenländern zu ermöglichen und gleichzeitig Kapital für Klimalösungen in den Märkten zu mobilisieren, in denen der Finanzierungsbedarf am größten ist.
AfricaGrow
AllianzGI gab heute außerdem bekannt, dass AfricaGrow kürzlich in „Ventures Platform“, einem panafrikanischen Venture Capital-Unternehmen im Frühstadium mit Sitz in Nigeria investiert hat, das westafrikanischen Tech-Start-ups Katalysatorkapital zur Verfügung stellt. AfricaGrow ist das 2019 gestartete innovative zentrale Umsetzungsinstrument der Initiative 'Compact with Africa' (CwA) der Deutschen Bundesregierung und wird von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Allianz Versicherungsgesellschaften mit 200 Mio. Euro kofinanziert. AfricaGrow ist ein Dachfonds, der kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups auf dem afrikanischen Kontinent unterstützt, indem er in panafrikanische regionale und länderspezifische Private-Equity- und Venture Capital-Fonds mit nachgewiesener Erfolgsbilanz und Kapazitäten investiert.
AfricaGrow hat bisher mehr als 80 Mio. Euro zugesagt, weitere 25 Mio. Euro befinden sich in einem fortgeschrittenen Genehmigungsstadium. Der Fonds erfüllt bereits jetzt sein Ziel, positive soziale und/oder wirtschaftliche Wirkung zu erzielen. So haben laut Messung des von AllianzGI entwickelten Impact Framework bis Ende 2021 vier der Portfolio-Fonds knapp 15.000 Arbeitsplätze, davon 3520 Stellen für Frauen, geschaffen und erhalten und über 83 Mio. Euro an Löhnen und 11 Mio. Euro an Unternehmenssteuern gezahlt.
EMCAF
Der Emerging Markets Climate Action Fund (EMCAF) ist ein Blended Finance-Fonds mit einem Volumen von 600 Mio. EUR, der von der Europäischen Investitionsbank (EIB) und AllianzGI initiiert wurde. Der EMCAF stellt in der Frühphase wichtige Eigenkapitalfinanzierungen für neu zu errichtende (greenfield) Infrastruktur in Schwellen- und Entwicklungsländern bereit und konzentriert sich dabei auf Klimaschutz-, Klimaanpassungs- und Umweltprojekte. Auf dem G7-Gipfel (Gruppe der sieben bedeutendsten Industriestaaten) in Elmau/ Deutschland im Juni 2022 befürworteten die G7-Staaten den EMCAF als Beispiel für einen konkreten und marktorientierten Ansatz zur Mobilisierung privater Investitionen in klimarelevante Infrastruktur und zur Verbesserung der multilateralen finanziellen Zusammenarbeit. Zu den bestehenden Investoren des Fonds gehören die KfW im Auftrag der Deutschen Regierung, der Nordische Entwicklungsfonds und die Regierung von Luxemburg für die Junior-Tranche des Fonds sowie die Allianz Versicherungsgesellschaften, die schwedische Versicherungsgruppe Folksam und die EIB für die Senior-Tranche.
Der Fonds tätigt bereits seine ersten Investitionen, während er zusätzliches konzessionäres Kapital einwirbt, das erforderlich ist, um das volle Volumen der Commitments der privaten Senior-Tranchen auszuschöpfen. Die erste Investition ist der ARCH Cold Chain Solutions East Africa Fund, eine Strategie zur Finanzierung von Infrastruktur zur temperaturgesteuerten Lagerung und Verteilung von Lebensmitteln in Ostafrika, mit dem Ziel, Emissionen aus dem Verlust von Lebensmitteln nach der Ernte zu reduzieren und die Ernährungssicherheit zu verbessern. Weitere Investitionen werden auf der COP27 im November bekannt gegeben.
