Matt Christensen, Global Head of Sustainable & Impact Investing bei AllianzGI, kommentiert: „Wir beabsichtigen, auf der Hauptversammlung von Chevron Corporation am 31. Mai 2023 Punkt 6 der Tagesordnung zu unterstützen. Darin wird das Unternehmen aufgefordert, ein mit dem 1,5°C-Ziel des Pariser Klimaabkommens im Einklang stehendes mittelfristiges Reduktionsziel für die Treibhausgasemissionen aus der Nutzung seiner Produkte festzulegen.
Nach Ansicht von AllianzGI stellt die Festlegung von Scope-3-Zielen in vielen Fällen ein wichtiges Element der Klimastrategie dar. Unternehmen haben nämlich nicht nur die Kontrolle über ihre direkten Emissionen, sondern sie haben auch Einfluss auf ihre gesamte Wertschöpfungskette. Und das gilt insbesondere für Großunternehmen wie Chevron.
Chevron hat in den letzten Jahren Fortschritte in der Transparenz, in Bereichen wie Methanemissionen und mit Blick auf Ziele für die Emissionsintensität in der Lieferkette gemacht. Die Festlegung von absoluten Reduktionszielen für Scope-3 ist unseres Erachtens ein bedeutsamer zusätzlicher Schritt. Denn dies bietet wertvolle Informationen für das Verständnis über die langfristige Wertschöpfung des Unternehmens. Wichtig dabei: Nichts läge uns ferner, als eine Schrumpfung des Unternehmens vorzuschreiben. Vielmehr sollte Chevron selbst daran gelegen sein, seine eigene langfristige Wachstumsgeschichte zu schreiben, denn Kunden gehen zu einer kohlenstoffarmen und zunehmend fossilfreien Energieversorgung über.“
Klarheit über den Transitionspfad ist etwas, nach dem AllianzGI in vielen Fällen strebt, um die Verpflichtungen gegenüber eigenen Kunden zu erfüllen und die Portfolios in Richtung Netto-Null zu managen. Ein Beispiel für eine derartige Klarheit ist die kürzlich veröffentlichte Position zum Öl- und Gassektor, die von den Mitgliedern der von den Vereinten Nationen gegründeten Net-Zero Asset Owner Alliance verfasst wurde.¹
Anfang dieses Jahres veröffentlichte AllianzGI seine jährliche Analyse des Abstimmungsverhaltens auf Hauptversammlungen im Jahr 2022, basierend auf der Teilnahme an 10.205 Aktionärsversammlungen weltweit und der Abstimmung über mehr als 100.000 Anträge von Aktionären und Management. Bei 69% (2021: 68%) aller Hauptversammlungen wurde gegen mindestens einen Tagesordnungspunkt gestimmt. AllianzGI unterstützt in der Regel Aktionärsanträge (2022 geschah dies weltweit in 80% der Fälle), die Unternehmen auffordern, über ihre Klimaschutz-strategie im Einklang mit dem Pariser Abkommen zu berichten oder Informationen über klimabezogene finanzielle, physische oder regulatorische Risiken sowie den Umgang des Unternehmens damit bereitzustellen. AllianzGI wendet sich dabei gezielt an Unternehmen mit hohem Schadstoffausstoß, die keine glaubwürdigen Netto-Null-Ziele vorweisen. AllianzGI nutzt darüber hinaus weiterhin das Stimmrecht, um Einfluss auf Unternehmen zu nehmen. Dies ist nach wie vor eines der mächtigsten Instrumente, die Vermögensverwaltern zur Verfügung stehen, um Veränderungen zu bewirken. Diese Form der Einflussnahme wird dazu beitragen, eine nachhaltigere Zukunft für Unternehmen und Gesellschaft zu gestalten.
¹ https://www.unepfi.org/industries/position-on-oil-and-gas-sector/