- Anstieg der Dividendenausschüttungen in Europa für 2024 von um 6,5% auf 433 Mrd. Euro prognostiziert, auch Dividendenrendite für Europa mit steigender Tendenz
- Allianz Global Investors Dividendenstudie 2024 verdeutlicht starken Anteil der Dividende an der Gesamtperformance europäischer Aktien
- Die stabilisierende Wirkung von Dividenden für das Gesamtportfolio sollte nicht unterschätzt werden
Die Dividendenauszahlungen im MSCI Europe erreichen erneut Rekordwerte: Berechnungen von Allianz Global Investors zufolge lagen die Dividendenzahlungen der Unternehmen des breiten europäischen Aktienindex MSCI Europe im Jahr 2023 bei rund 407 Mrd. Euro. Für 2024 werden rund 433 Mrd. Euro an Dividendenzahlungen erwartet. Gegenüber 2023 entspricht das einer Steigerung von etwa 6,5%. Bis zum Jahr 2025 ist gar mit Dividendenauszahlungen in Höhe von 460 Mrd. Euro zu rechnen (+13% gegenüber 2023).
Jörg de Vries-Hippen, Head of Investments Equity Europe bei Allianz Global Investors, kommentiert: „Mit dem neuerlichen Anstieg der Dividendenzahlungen wird der Trend steigender Ausschüttungen fortgesetzt, der nur im Jahr 2020 Corona-bedingt unterbrochen war. Und auch die Aussichten bleiben positiv: Sowohl für das laufende als auch das kommende Jahr ist mit wachsenden Dividendenzahlungen zu rechnen.“
„Auf Sektorenebene kommt es jedoch zu starken Unterschieden, was für Diversifikation und Selektion bei der Anlageentscheidung spricht. Die Dividendenauszahlungen steigen insbesondere in den Sektoren Financials und Consumer Discretion spürbar an“, ergänzt Grant Cheng, Portfoliomanager Dividenden bei Allianz Global Investors .
Auch die Dividendenrendite folgt einem positiven Trend. Diese beziffert die prozentuale Ausschüttung bezogen auf den aktuellen Kurs der Aktie. Für die Unternehmen des MSCI Europe lag sie im zum Jahresende 2023 bei 3,47% und könnte in diesem Jahr auf 3,67% ansteigen. Damit liegt sie auch deutlich über der Rendite langlaufender deutscher Staatsanleihen – trotzt eines drastischen Renditeanstiegs dieser in 2022. Die im MSCI enthaltenen deutschen Unternehmen weisen für das zurückliegende Jahr eine Dividendenrendite von 3,3% auf – für 2024 ist mit 3,53% zu rechnen. Spitze im europäischen Ranking bleiben trotz erwarteten Rückgängen Unternehmen aus Norwegen: Die Dividendenrendite sinkt von 7,2% für 2023 auf 6, % für 2024.
Allianz Global Investors Dividendenstudie
Wie wichtig die Dividendenausschüttungen für die Gesamtrendite von Aktienanlagen sind, zeigt die Allianz Global Investors Dividendenstudie mit einem Blick in die Vergangenheit. In den letzten 40 Jahren wurde die annualisierte Gesamtrendite der Aktienanlage für den MSCI Europa zu knapp 36% durch den Performance-Beitrag der Dividenden getragen. In Nordamerika (MSCI Nordamerika) sowie Asien-Pazifik (MSCI Pazifik) wurde die Gesamtperformance zu gut 22% bzw. knapp 41% durch die Dividende bestimmt.
Dr. Hans-Jörg Naumer, Leiter Kapitalmarktanalyse bei Allianz Global Investors und Autor der Studie, erklärt: „Dividenden liefern historisch einen signifikanten Beitrag zur Gesamtrendite von Aktien. Sie entwickelten sich dabei auch stetiger als die Unternehmensgewinne, woraus geschlussfolgert werden kann, dass Unternehmen ihre einmal eingeschlagene Dividendenpolitik zumeist beibehalten und Dividenden eher erhöhen als senken, auch wenn sich die Unternehmensgewinne schwächer entwickeln. Insbesondere in disruptiven Zeiten bringen Dividenden daher Stabilität ins Portfolio.“
Gerade in der jüngeren Vergangenheit in Europa haben die Dividendenzahlungen stark zur Gesamtperformance von Aktien beigetragen. In den Jahren 2019 bis 2023 machten die Dividendenzahlungen mit 2,51% fast die Hälfte der Gesamtperformance in Höhe von 5,13% aus. In den Jahren von 2014 bis 2018 waren es mit 2,75% von 2,96% sogar die große Mehrheit.
Die Aktienkurse von Unternehmen, die Dividenden ausschütten, haben sich in der Vergangenheit zudem als weniger schwankungsanfällig erwiesen als Aktien von Firmen, die nicht ausschütten. „Es gilt die Faustregel: Konzerngewinne schwanken weniger als Aktienkurse, Dividenden schwanken weniger als Konzerngewinne“, fasst Dr. Hans-Jörg Naumer zusammen.