Allianz Global Investors (AllianzGI) hat heute angekündigt, auf der anstehenden Hauptversammlung der Woodside Energy Group Ltd. am 24. April 2024 gegen Tagesordnungspunkt 6, den Climate Transition Action Plan und den Fortschrittsbericht 2023, zu stimmen. Zudem wird AllianzGI auch gegen die Wiederwahl des Vorsitzenden des Boards von Woodside Energy stimmen.
„Unserer Ansicht nach zeigt Woodside Energy keine ausreichenden Bemühungen, um die Vereinbarungen des Pariser Klimaabkommens zu erfüllen. Der vor kurzem veröffentlichte Climate Transition Action Plan und der Progress Report 2023 von Woodside Energy enthalten zwar einige verbesserte Ansätze, wie etwa die Reduzierung des Einsatzes von Klimakompensationen (Carbon Credits) für Scope-1- und 2-Emissionen und die Festlegung eines Emissionsminderungsziels für Scope-3-Emissionen. Wir sind jedoch der Meinung, dass der Maßnahmenplan noch immer nicht zielführend auf die Anforderungen des Pariser Klimaabkommens ausgerichtet ist. Wir haben dies bereits mit dem Unternehmen erörtert und werden den Dialog auch nach der Hauptversammlung fortsetzen. Da bei Unternehmen, bei denen Klima ein so zentrales Thema ist, aus unserer Sicht das Board für die Ausarbeitung des Transitionsplans verantwortlich ist, werden wir auch die Wiederwahl des Vorsitzenden des Boards, Richard Goyder, nicht unterstützen.“
Grundsätzlich schließt Allianz Global Investors Investitionen in den Öl- und Gassektor nicht kategorisch aus, da der Sektor nach wie vor von elementarer Bedeutung in vielen Märkten ist und einen bedeutenden Anteil des Energiemixes ausmacht. AllianzGI handelt dabei jedoch in der Erwartung, dass der Sektor und seine Unternehmen künftig noch stärker ihren Beitrag zur Anpassung an eine nachhaltige Zukunft leisten werden. Dadurch sollen die Bestrebungen zur Eindämmung des Klimawandels innerhalb der anerkannten Zielwerte, vor allem die des Pariser Klimaabkommens, unterstützt und die damit verbundenen finanziellen Risiken – auch für Investoren als Kapitalgeber – verringert werden.
AllianzGI erwartet von Unternehmen in Sektoren mit einem hohen Emissionsausstoß nicht nur ambitionierte Ziele, sondern auch konkrete Maßnahmen. Dazu gehören starke mittelfristige Ziele zur Reduktion von Scope-1- und 2-Emissionen. AllianzGI erwartet, dass diese auf einer Bruttobasis angegeben werden, da der Einbezug von Klimakompensationen hier nicht zielführend ist. Unternehmen sollen zugleich ihr Bekenntnis zu Produkten und Technologien, die dem Klimawandel entgegenwirken, durch entsprechende Investitionen untermauern. Außerdem erwartet AllianzGI von Unternehmen, dass Emissionen in der weiteren Wertschöpfungskette (Scope-3-Emissionen) verantwortungsvoll reduziert werden.
Anfang des Jahres 2024 hat AllianzGI seine jährliche Analyse des Abstimmungsverhaltens auf Hauptversammlungen im Jahr 2023 basierend auf der Teilnahme an 9.137 Aktionärsversammlungen und der Abstimmung über fast 100.000 (95.512) Tagesordnungspunkte veröffentlicht. AllianzGI stimmte bei 71% (2022: 69%) aller Versammlungen weltweit gegen mindestens einen Tagesordnungspunkt, oder enthielt sich. AllianzGI lehnte weltweit 18% der kapitalbezogenen Anträge, 24% der Wahlen von Direktoren und 41% der Anträge zur Vergütung ab, was die hohen Erwartungen an die Governance-Standards widerspiegelt.
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