Fondsschließungen: Griffin macht den Anfang

Vielen deutschen Fonds droht das Aus. Doch auch viele Fonds ausländischer Investmentgesellschaften stehen vor der Auflösung. Rund 300 potenzielle Kandidaten gibt es. Den Anfang macht die britische Fondsgesellschaft Griffin. Sie schließt den German Equity Funds. Grund: Der Fonds ist zu klein und damit zu teuer. Auch eine weitere britische Fondsgesellschaft, Foreign & Colonial (F&C), hat bereits drei Fonds geschlossen.Anlegern bleibt der Tausch in andere Fonds der Gesellschaft. (Teil 3) Research |

Etwa 800 Fonds deutscher Gesellschaften sind gefährdet. Bei den ausländischen Fondsanbietern gibt es rund 300 Kandidaten, die mangels Fondsvolumen vom Markt verschwinden könnten. Die Liste geht von bekannten Namen wie Aberdeen über Fidelity und Pioneer bis Vontobel.

Kleine Fonds sind zu teuer

Die Story ist dieselbe wie bei der deutschen Konkurrenz: Fonds mit kleinem Volumen kosten zu viel. Denn egal, wie viel Geld in einem Fonds steckt – der Verwaltungsaufwand ist in der Regel gleich groß. Das hat zwei Effekte: Zum einen gehen die hohen Kosten zu Lasten der Wertentwicklung. Und zum anderen wirft ein größerer Fonds schneller Gewinn ab als ein kleiner. Wozu also einen Mini-Fonds am Leben halten? Die logische Konsequenz: Über kurz oder lang wird die Fonds-Gesellschaft versuchen, den Ballast abzuwerfen, den Fonds zu schließen und sich so zu verschlanken.

Griffin schließt Deutschland-Fonds

Beispiel Griffin. Die britische Fondsgesellschaft schließt den German Equity German Equity zum 24. September dieses Jahres. Der von Anko Beldsnijder gemanagte Fonds wurde erst am 25. Juni 2001 aufgelegt. Das Fondsvolumen beträgt jedoch nur 3 Millionen Euro. "Bei einer weiteren Verringerung des Fondsvolumens, was bei der augenblicklichen Aktienmarktlage nicht auszuschliessen ist, würde die Kostenbelastung für den Fonds und deshalb für die Investoren zu hoch werden", heißt es bei Griffin.

Kostenloser Wechsel in andere Griffin-Fonds

Immerhin können Anleger im German Equity Fonds kostenlos in den Griffin European Equity Fund oder den Griffin Eastern European Equity Fund wechseln. Der Europafonds wird ebenfalls von Anko Beldsnijder gemanagt und hat ein Fondsvolumen von 16 Millionen Euro. Rund zehnmal so groß ist der Osteuropafonds, der von Jürgen Kirsch gemanagt wird.

Foreign & Colonial macht ebenfalls drei Fonds zu

Ein anderes Beispiel ist Foreign & Colonial (F&C). Die britische Fondsgesellschaft – übrigens eine der ältesten auf dem Globus – machte drei Publikumsfonds zu: den F&C Brazilian Portfolio, den F&C Mexican Portfolio und den F&C Latin American Portfolio. Der Anleger hat das Nachsehen: Ihm bleibt der Tausch zum Tagespreis in einen anderen F&C-Fonds oder die Ausbezahlung in Cash.

Kritische Grenze bei 20 Millionen Euro

Das Volumen der drei abgeurteilten F&C-Fonds ähnelt dem anderer aufgelöster Fonds: zwei Millionen Euro (Latin American), neun Millionen (Mexican) und elf Millionen (Brazilian). Die von Insidern der deutschen Fondsbranche genannte kritische Größe für die Rentabilität von Fonds von zehn bis 20 Millionen Euro scheint also auch bei den Auslands-Fonds zu gelten.

Morgen Teil 4: Welche Auslands-Fonds noch bedroht sind.

(Quelle: Euro am Sonntag, Foto: Juerg Derrer, Visipix)

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