Der Präsident des Deutschen-Anleger-Schutzbundes (DASB) glaubt, dass es 2002 eher 30 Milliarden waren und 2003 noch mehr werden dürfte. Denn viele Geprellte würden keine Anzeige erstatten, so seine Erfahrung. Einerseits aus Scham, andererseits, weil sie kein Aufsehen erregen wollen, weil das Kapital beispielsweise nicht deklariert war.
Betrüger haben derzeit leichtes Spiel
Viele Anleger haben sich von den fallenden Aktienmärkten frustriert zurückgezogen. Die Zinsen sicherer Anlagen sind ihnen gleichwohl zu niedrig. Mit schönen Versprechungen finden die geschulten Verkäufer daher immer wieder Opfer, die ihnen bereitwillig vertrauen.
Sie warnen vor den geplanten Kontrollmitteilungen an das Finanzamt, der unklaren steuerlichen Situation oder locken mit einem vermeintlichen Wiederaufbau im Irak. Und bis die Opfer Verdacht schöpfen, sind Täter samt Geld längst über alle Berge.
Nieding warnt vor Vertrauensseligkeit
Nieding warnt daher vor Vertrauensseligkeit. Jede Rendite, die über die Verzinsung erstklassiger Wertpapiere hinausgeht, ist mit einem erhöhten Risiko verbunden. Verkäufer, die das bestreiten, sind nicht seriös.
Darüber helfe beispielsweise auch nicht der Briefkopf einer Anwaltskanzlei oder das Siegel der Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen EdW hinweg, mit dem etliche Finanzhaie werben.
Das Siegel zu beschaffen, sei nicht schwer. Und es sei kein Gütesiegel, "denn die EdW führt bei ihren Mitgliedern keine Qualitätskontrolle durch", so Nieding. Vor allem aber zahlt sie nicht bei Betrug, bei fehlerhafter Beratung bzw. bei Anlageverlusten.
Die Opferstruktur zieht sich quer durch die Bevölkerung
Betroffen sind keineswegs nur potente Investoren. Die Opferstruktur zieht sich quer durch die Bevölkerung: "Von der Oma über den Hilfsarbeiter, den Angestellten bis zu Ärzten und Professoren ist alles dabei", wird Nieding nicht müde zu mahnen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann beim DASB, der 9000 Mitglieder zählt, eine kostenlose Beratung einholen bzw. die Seriosität des Vermittlers überprüfen lassen: Tel. 069/2385380.