Die Zentralbanken der führenden Industrienationen haben infolge der Rezession im Jahr 2008 sowie der Eurozonen-Krise der Jahre 2011 und 2012 einen Pfad der ultra-lockeren Geldmarktpolitik eingeschlagen. Trotz des Ausmaßes dieser unkonventionellen Maßnahmen haben sich sowohl die Inflation als auch die Wachstumsraten in den Industrienationen nicht geändert. Es stellt sich also die Frage, ob die Politik der Zentralbanken ihre Grenzen erreicht hat und ob der Kollateralschaden der expansiven Geldmarktpolitik überwiegt. Folgende Kollateralschaden wollen die Amundi-Volkswirte Valentine Ainouz und Bastien Drut in ihrer aktuellen Studie identifiziert haben:
- Die Auswirkungen auf den Anleihemarkt sind erheblich: mehr als ein Viertel der weltweiten Staatspapiere weist negativen Renditen auf.
- Langfristig können das niedrige Zinsniveau und die Zinsstrukturkurve die Geschäftsmodelle der Banken verändern.
- Niedrige Zinsen und das starke Investoreninteresse haben zu einem exzessiven Anstieg der Verschuldung von US-Unternehmen geführt.
- Die Geldmarktpolitik hat erhebliche Auswirkungen auf Investmententscheidungen. Der Renditedruck äußert sich auch darin, dass Anleger auf weniger liquide und riskantere Investments ausweichen.
- Die ultra-lockere Geldmarktpolitik trägt zu einer zunehmenden wirtschaftliche Ungleichheit bei, da nur ein kleiner Teil der Bevölkerung von Preis- und Kurseffekten bestimmter Anlageklassen profitiert.
- Die fortlaufenden QE-Programme der Fed, der BoJ sowie der EZB haben zu einer Überbewertung des Yuans geführt.
Hinweis der Redaktion: Die vollständige Amundi-Studie finden interessierte Leser im unten eingefügten PDF-Dokument beziehungsweise hier als PDF-Download: