Einer relativen Mehrheit der Deutschen zufolge hat ein unabhängiges Siegel, das die Nachhaltigkeit von Kapitalanlagen bestätigt, positiven Einfluss auf solche Investitionen. Das zeigte die repräsentative Befragung, die der Studie zu Grunde lag. Unter den 16- bis 25-Jährigen schätzen sogar 63,7 Prozent ein solches Testat von dritter Seite als nützlich ein.
„Das sollte für Produktanbieter Anlass sein, nach Wegen zu suchen, wie sich solche Siegel gemeinsam mit vertrauenswürdigen Initiatoren etablieren und auch verbreiten lassen“, erklärte DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. „Dazu gehört neben der Anwendung einheitlicher Standards auch eine verlässliche Information zu allen relevanten Daten der Anlageprodukte. Die Recherchen für die Studie haben gezeigt, dass die Experten in der Finanzbranche aus eigener Erfahrung wissen, wie wichtig einheitliche Kriterien sind.“ So klagten zum Beispiel institutionelle Investoren in Umfragen von dritter Seite, die für die DIA-Studie ausgewertet wurden, über die Widersprüchlichkeit der bereits existierenden Nachhaltigkeitsratings.
Die vorhandenen Siegel scheinen die Erwartungen auch der privaten Anleger nur bedingt zu erfüllen. In einer gestützten Befragung, welche Kriterien beziehungsweise Eigenschaften dazu führen, dass Anlageprodukte als nachhaltig empfunden werden, gab nur rund ein Viertel ein solches Siegel an. Noch weniger Gewicht hat die Mitgliedschaft in einem Nachhaltigkeitsindex. Diese halten nur 19 Prozent für ein Kriterium, mit dem sie ein nachhaltiges Investment identifizieren.
„Die bislang relativ geringe Relevanz solcher zusammenfassenden Merkmale steht ein wenig in Widerspruch zu der immer wieder geforderten besseren Information und Transparenz zu nachhaltigen Kapitalanlagen. Siegel oder Indizes könnten ein Hilfsmittel bei der Orientierung und Produktauswahl sein. Aber offenkundig sind die bislang vorhandenen bei den privaten Investoren noch nicht angekommen oder nicht ausreichend verständlich“, schlussfolgert Morgenstern.
Weitere Studienergebnisse einschließlich des Tabellenbandes der Befragung finden interessierte LeserInnen auf der Webseite des Deutschen Instituts für Altersvorsorge.