Die Swiss Asset Management Study 2025, erstellt von der Asset Management Association Switzerland (AMAS) in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen zeb, unterstreicht die wachsende volkswirtschaftliche Bedeutung des Schweizer Asset Managements. Mit einem Rekordvolumen von CHF 3.45 Billionen an verwaltetem Vermögen im Jahr 2024 hat sich die Schweiz als drittgrösster Asset-Management-Hub Europas etabliert. Der Sektor trägt nicht nur zur Kapitalanlage bei, sondern leistet auch einen substanziellen Beitrag zur Schweizer Wirtschaft: rund 59'800 Vollzeitstellen hängen direkt oder indirekt an der Branche – mehr als im gesamten Private Banking. Zwischen 2019 und 2024 hat die Branche rund CHF 4.2 Milliarden an Gewinnsteuern beigesteuert. Allein im vergangenen Jahr stiegen diese Beiträge um 19 Prozent auf CHF 0.7 Milliarden. Die Studie zeigt klar: Asset Management ist längst ein zentraler Pfeiler des Schweizer Finanzplatzes – mit wachsender Bedeutung für Innovation, Beschäftigung und Steueraufkommen.
Die Schweiz im globalen Vergleich
Seit 2019 ist der globale Asset Management-Sektor jährlich um 5 % gewachsen. Der Rückgang im Jahr 2022 wurde vollständig ausgeglichen, während sich die Konsolidierung beschleunigt: Die zehn grössten Akteure halten nun 34 % des Marktanteils (gegenüber zuvor 31 %) gemessen am verwalteten Vermögen. Das Schweizer Asset Management hat seinen Marktanteil in Europa im Jahr 2023 auf 11 % ausgebaut und damit Deutschland überholt und ist nun der drittgrösste Vermögensverwaltungsstandort in Europa. Obwohl die Schweiz die EU überholt hat, gerät ihre Rolle als „zuverlässiger Anker“ aufgrund der makroökonomischen Unsicherheit zunehmend unter Druck.
Fünf Länder dominieren den europäischen Markt gemessen an AuM - CH hat DE als Nummer 3 im Jahr 2023 überholt und baut den Marktanteil weiter aus
Der Schweizer Asset Management-Markt
Trotz einer jährlichen Wachstumsrate von 5,5 % und einer verbesserten Kosten-Ertrags-Quote von 69 % bleibt die Gesamtrentabilität des Schweizer Asset Managements stabil. Rund 90 % der neuen Nettovermögenswerte (NNA) stammen aus der Marktperformance, was die Marktsättigung und die Abhängigkeit von der Weltwirtschaft widerspiegelt. Nachhaltigkeit bleibt ein wichtiges Kriterium, da der Anteil der Schweizer Vermögensverwalter, die die Swiss Climate Scores und Swiss Stewardship Codes anwenden, um 6 % bzw. 3 % gestiegen ist, was ein wachsendes Engagement für langfristige Verantwortung widerspiegelt.
Das Wachstum des Schweizer AM-Marktes entspricht der globalen Entwicklung - ein Drittel der AuM wird für ausländische Kunden verwaltet
Starkes AuM-Wachstum verdeckt den Druck auf die Gewinnmarge - nachhaltige Rentabilität erfordert strategische Änderungen
Strategische Prioritäten
70 % der Schweizer Asset Manager nennen die Stärkung ihrer Marktposition als ihre oberste strategische Priorität, gefolgt von der Produkterweiterung (34 %). Effizienzmassnahmen wie Kostensenkungen rangieren nur an fünfter Stelle (21 %), wobei künstliche Intelligenz als die wichtigste Innovation angesehen wird, die die Wertschöpfungskette verändern dürfte. 38 % der befragten Schweizer Asset Manager geben an, dass sie über eine spezielle M&A-Strategie verfügen, wobei Skaleneffekte der Haupttreiber sind (77 %). Für 68 % der Umfrageteilnehmer ist der Erwerb von Kapazitäten (d. h. Private Markets) der Hauptgrund für anorganisches Wachstum.
Schweizer Asset Manager geben Wachstumszielen Vorrang vor Effizienzzielen
Ausblick
Obwohl Kostensenkungsmassnahmen nicht zu den am häufigsten genannten Prioritäten gehören, sind Kostenmanagement und höhere Gewinnmargen notwendig, um in den kommenden Jahren ein nachhaltiges Wachstum zu gewährleisten. Die Integration von Angeboten aus Private Markets ist unerlässlich, um neue Wachstumschancen zu erschliessen und den derzeitigen Druck auf die Margen zu verringern. Der Einsatz von Technologien, insbesondere KI und DLT, wird sich von einem Potenzial zu einem Leistungsfaktor entwickeln und die Kernkompetenzen neugestalten. Da ein Drittel der verwalteten Vermögenswerte von ausländischen Kunden stammt, hängt nachhaltiges Wachstum von der Fähigkeit der Schweiz ab, einen offenen und zuverlässigen Zugang zu den globalen Märkten aufrechtzuerhalten.
Link zur Swiss Asset Management Study 2025