e-fundresearch hat für Sie die besten Aktienfonds aus den wichtigsten Teilen der Welt kurz analysiert. Hier das Ergebnis:
Welt
Globale Aktienfonds sind die wahre Königsklasse unter den Fonds, denn sie gehören für jeden Investor zur Basisausstattung seines Fondsportfolios und sollten den Kernstock bilden. Auffallend bei der Analyse der Fonds in den letzten Jahren: Ganz vorne im langfristigen Performanceranking finden sich vor allem Produkte kleinerer und (noch) etwas unbekannterer Häuser aus Deutschland wie Albrech & Cie., Wolfgang Mayr Vermögensverwaltung, Huber Portfolio, oder Dr. Jens Erhardt. Ein weiteres Merkmal verbindet fast alle Top-Fonds: Deren strikte Value-Orientierung verhalf ihnen (in den unterm Strich immer noch leicht negativen Anlagejahren 2001-2006) zu fulminanten Outperfomances:
So erzielte der von Wolfgang Mayr verwaltete WM Aktien Global UI-Fonds pro Jahr um 14 Prozent mehr Ertrag als der MSCI World Index. Weitere Beispiele sind: StarPlus SICAV – Starpoint von Huber Portfolio (13,1 Prozent Outperformance) oder der von Winfried Walter gemanagte DAB Advisor Fund – Albrech & Cie Optiselect (12,2 Prozent). Sehr stark auch der Astra-Fonds von Dr. Jens Erhardt, der in den letzten fünf Jahren 10,5 Prozent pro Jahr erzielte - während Weltaktien pro Jahr um 1,7 Prozent nachgaben. Den meisten Mehrwert für seine Anleger erzielte jedoch der M&G Global Basics Fund von Graham French mit einer p.a. Rendite von 15,6 Prozent. Dieser Fonds setzt traditionell stark auf Rohstoff-Aktien. Ein weiterer „Klassiker“ unter den globalen Aktienfonds ist schließlich noch der Templeton Growth Fonds. Der bereits 1954 aufgelegte Value-Fonds kam in den letzten zwei Jahren etwas unter Performancedruck und blieb hinter dem MSCI World Index zurück. Grund dafür: Fondsmanager Murdo Murchison stellt sich bewusst gegen den Trend und kauft kaum Rohstoff- und Energie-Aktien
USA
Langfristig den S&P 500 Index zu schlagen ist wahrlich kein leichtes Unterfangen. Nur sehr wenige Fondsmanager schaffen das nachhaltig, in den letzten zehn Jahren gerade einmal 17 Prozent aller US-Aktienfonds. Die meisten Fonds, die diese Leistung über die letzten fünf Jahre erreichen konnten, sind - wie bei globalen Portfolios auch - strikte Value-Produkte. Besonders gut schnitt der UBAM Neuberger Berman US Equity Value ab, welcher von Marvin Schwartz verwaltete wird. Er schlug den Vergleichindex um beeindruckende 6,4 Prozent pro Jahr und liegt auch anhand der risikoadjustierten Rendite (Sharpe Ratio) auf Platz eins aller US-Aktienfonds. Geeignet ist der Fonds aber nur für Anleger, die mit höheren Kursschwankungen gut leben können und sich auch von prägnanten Branchenwetten nicht aus der Ruhe bringen lassen. Auf Platz zwei anhand der Sharpe Ratio folgt der mittlerweile zum Klassiker avancierte Nordea 1, North American Value Fonds. Ebenso wie Murdo Murchison liegt der von Private Capital Management in Florida verwaltete US-Aktienfonds auf 12-Monatssicht deutlich hinter dem Markt zurück. Grund sind ebenfalls die kaum vorhandenen Energie-Aktiengewichte. Noch konservativer zeigt sich Patrick Meegan in der Aktienauswahl, er gräbt förmlich nach Deep Value Titeln. Und obwohl sein Hotchkis & Wiley US Value Universal-Fonds noch keine fünf Jahres Historie aufweisen kann, liegt er auf Sicht der letzten drei Jahren mit einer jährlichen Performance von 19,4 Prozent auf Platz eins von 182 Fonds und schlägt die oben genannten Fonds noch deutlich. Weitere überaus solide Fonds stammen von Bob Martorelli (MLIIF US Focused Value Fund) und Olgerd Eichler (UniNordamerika).
Europa
Europäische Aktien konnten sich seit 2003 von der Entwicklung der US-Leitbörse positiv abkoppeln und die strukturellen Probleme Kerneuropas rückten in den Hintergrund. Im Windschatten dieser guten Entwicklung erzielten Europa-Aktienfonds seit 2003 bis zu 40 Prozent Performance pro Jahr. Besonders aufpassen heißt es in dieser Fonds-Kategorie jedoch im Hinblick auf das Fondspicking: Nur acht Europa-Aktienfonds schlugen auf Sicht der letzten zehn Jahre den MSCI Europe Index. Unter den großen Assetklassen ist das absoluter Negativrekord. Im Zeitraum 2001-2006 sticht besonders der First Private Europa Aktien ULM positiv heraus. Fondsmanager Tobias Klein übertraf die Entwicklung des MSCI Europe um 8,3 Prozent pro Jahr. Auffallend gut auch der JPM Europe Strategic Value: Das Fondsmanagement-Team rund um Chris Complin und Michael Barakos stützt sich auf der Suche nach Unternehmen, die grundlos zu einem günstigen Preis gehandelt werden, auf technische Indikatoren wie Preismomentum und Gewinn-Revisionen bzw. auch auf Prinzipien der Behavioural Finance Philosophie. Bereits als Klassiker hat sich der Fidelity European Growth Fund etabliert. Dabei scheint nicht einmal das mittlerweile gewaltige Fondsvolumen von 23,5 Mrd. Euro ein Problem für die Performance darzustellen. Im Aufschwung der letzten drei Jahre sehr gut unterwegs – und sogar besser als sein großer Bruder – war der Fidelity European Aggressive Fund von Sanjeev Shah. Noch etwas besser über diesen Zeitraum schnitten der Weisenhorn Europa Fonds von Elisabeth Weisenhorn und der Julius Baer Europe Growth Stock Fund ab.
Asien ex Japan
Wer im letzten Jahr in Asien investiert war kann sich besonders freuen: Mit über 41 Prozent Plus schlägt der MSCI AC Asia Pacific ex Japan Index auf 12-Monats-Sicht andere Weltregionen wie USA oder Europa um Längen. Die besten Fonds konnten dies noch deutlich übertreffen. Langfristig liegen aber vor allem zwei schottische Fondsmanager vorne: Hugh Young liegt mit seinem Aberdeen Global Asia Pacific Equity auf Platz zwei anhand der risikoadjustierten Rendite und übertraf damit den Vergleichsindex um 3,8 Prozent pro Jahr. Ebenfalls weit vorne zu finden (Platz fünf) ist Angus Tulloch mit seinem First State Asia Pacific. Platz eins geht aber an einen gebürtigen Inder: Rajiv Jain erreichte im Zeitraum 2001-2006 mit seinem Vontobel Far East Equity das beste Ertrags/Risiko-Verhältnis. Was viele Top-Fondsmanager eint ist aber die Vorsicht vor Indien. Der Markt sei aufgrund starker Mittezuflüsse aus dem Ausland heißgelaufen. In den letzten drei Jahren sehr gut unterwegs auch der Pictet F – Asien Equities (ex Japan), welcher um 37 Prozent p.a. zulegte oder der UniAsiaPacific (+36 Prozent).
Japan
Japan is back. So lautete bereits der Tenor der Experten 2005. Japanische Aktien standen ganz oben auf der Empfehlungsliste internationaler Asset Manager und die Börse reagierte sehr positiv: Der TOPIX Index stieg im letzten Jahr um 45 Prozent. Dieses Jahr geht die Tokioter Börse aber sehr volatil seitwärts. Umso wichtiger ist es in einer so schwierigen Marktphase auf bewährte Anlagekonzepte bzw. Fonds zu setzen. Die beste risikoadjustierte Rendite aller Fonds weist auf 5-Jahres-Sicht der Vitruvius Japanese Equity auf. Langfristig heben sich auch noch folgende Fonds positiv von der Konkurrenz ab: Der Nippon Portfolio Fonds (Gutmann KAG) wird von Fukuo Shigeta zu 90 Prozent top-down verwaltet. Der DWS Japan Fonds wird von Lilian Haag in Frankfurt gemanagt und stand in den letzten Jahren sehr oft auf der Auswahlliste inländischer Dachfondsmanager.
Globale Schwellenländer
Schwellenländer-Aktien boomen. Brasilien, Russland, Indien und China – kurz BRIC – sind plötzlich in aller Munde. Generell stehen Fondsanleger, die vom Aufschwung in den Schwellenländer profitieren wollen, vor einer verwirrenden Fülle von Möglichkeiten. Neben Abkürzungen wie BRIC, BRICK (BRIC plus Korea) oder RICH (Russland, Indien, China) bieten sich globale Schwellenländer-Aktienfonds an. Der Vorteil: Sie weisen eine breitere Streuung auf als konzentrierte BRIC-Portfolios, was sich positiv auf das Risikoprofil auswirkt. Auch weisen globale Schwellenländer-Fonds bereits eine langjährige Historie auf – Stichwort bewährte Konzepte. Die beste Sharpe Ratio der letzten fünf Jahre weisen folgende globale Schwellenländer-Fonds auf: Magellan, Kapitalfonds LK Schwellenlaender-Unterfonds, Sarasin Investmentfonds - EmergingSar (USD) und Global Advantage Funds Emerging Markets High Value.
Alle Daten per 12.5.2006 in Euro
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