Das Verhältnis Sparer zu Entsparer wird sich in den nächsten Jahren umdrehen. Nach der „Asset-Meltdown„-Theorie könnte dies äußerst negative Folgen für die Finanzmärkte, besonders für die Aktienmärkte, haben.
Die Babyboom-Generation hat, unter anderem durch Anlagen in Pensionsfonds, seit Anfang der 80er Jahre für eine ständig steigende Nachfrage nach Aktien und anderen Vermögenswerten gesorgt. Das soll sich nach der „Asset- Meltdown” -Theorie in den kommenden Jahrzehnten infolge der demographischen Entwicklunge n ändern. Diese Theorie beruht vor allem auf den demografische n Verschiebungen in den westlichen Volkswirtschaften und auf der Tatsache, dass die Babyboom -Generation beim Eintritt in die Rente massiv entsparen wird.
Demografie
Die Überalterung der Bevölkerung ist ein weltweites Phänomen. Dennoch ist dieses Phänomen besonders in den Industrieländern zu beobachten. In Japan wird die Überalterung jetzt schon deutlich. Doch auch Europa und vor allem die neuen europäischen Mitgliedsstaaten werden mit der Überalterung konfrontiert werden.
Die wichtigsten Gründe der Überalterung sind die besonders niedrige Geburtenrate und die zunehmende Lebenserwartung. In welchem Maße sich die Überalterung äußern wird, ist allerdings noch nicht deutlich. Denn in der westlichen Welt wird erneut ein leichter Anstieg der Geburten erwartet. Fällt dieser Anstieg höher aus als geschätzt, dann wäre die Überalterung weniger schlimm als angekündigt. Andererseits kann auch der Anstieg der Lebenserwartung unter- bzw. überschätzt werden, wodurch das Phänomen dann wieder stärker bzw. schwächer ausfiele.
Asset-Meltdown-Theorie
Bei den 40- bis 60-Jährigen, der heutigen Babyboom-Generation, ist das Haushaltseinkommen größer als die Ausgaben. Die Familien haben die Möglichkeit zu sparen und bauen ein größeres Finanzvermögen auf. Ab 2010 geht diese Generation nach und nach in Rente und wird so zu Entsparern.
Bis 2015-2020 bleibt der Prozentsatz an Sparern in den USA und der WWU zwar noch höher als der Prozentsatz an Entsparern, doch irgendwann zwischen 2020 und 2025 wird die Gruppe der Entsparer die Gruppe der Sparer übertreffen.
Bei der Asset-Meltdown-Theorie wird davon ausgegangen, dass die Babyboom-Generation, sobald sie in Rente geht, ihre Vermögenswerte zur Finanzierung der Rente verkaufen wird. In der Theorie hat das negative Auswirkungen auf die Finanzmärkte.
Kurz vor der Rente (ab 50 bis 55 Jahre) entscheiden die Anleger schon, einen Teil ihrer Aktiva weniger risikoreich zu investieren. Ab dem Moment sind jedenfalls defensivere Anlageformen zu empfehlen. In der Praxis werden sie demnach schon in den Jahren vor ihrer tatsächlichen Rente einen Teil ihrer Aktienposition abbauen und in weniger risikoreichen Aktiva anlegen. Sobald sie tatsächlich in Rente gehen, bauen sie ihre Aktiva weiter ab.
Nuancen
Die Theorie muss sicher nuanciert werden. Es ist beispielsweise noch nicht klar, wie groß die Gruppe der Sparer bzw. der Entsparer sein wird. Auf Weltebene können die aufstrebenden Märkte in Asien und Lateinamerik a jedoch ein Gegengewicht bilden. Wenn das starke Wirtschaftswachstum sich in den kommenden Jahren dort weiter fortsetzt, dann wird das Finanzvermögen der Bevölkerung dort ansteigen und es kann ausgehend von diesen Ländern eine stärkere Nachfrage nach finanziellen Aktiva entstehen. Weltweit würde die Gruppe der Sparer in diesem Fall also zunehmen.
Unklar ist ebenfalls noch, in welchem Maß die Entsparer ihr Konsumverhalten ab ihrer Rente ändern werden. Die künftige Sparer-Generation wird aller Erwartung nach mehr sparen, da ihre spätere gesetzliche Rente weniger großzügig ausfallen wird. Und wer seine Lebenserwartung wachsen sieht, der will einen ausreichend großen Sparbetrag für dieses längere (Renten-) Leben behalten. Die über 65-Jährigen werden ihr Finanzvermögen also nicht einfach so komplett liquidieren. Dies umso mehr, wenn sie ihren Kindern und Enkeln einen Teil ihres Vermögens hinterlassen möchten.
Welche Aktienbranchen können von der Überalterung profitieren?
In der Praxis wird der Asset Meltdown sich nicht so negativ auswirken. Zudem können bestimmte Branchen auch von den Folgen der Überalterung profitieren. Dies trifft wohl am ehesten auf die Pharmaindustrie zu. Wir werden in den kommenden Jahrzehnte n nicht nur mit einer Überalterung, sondern auch mit einer Vergreisung der Bevölkerung konfrontiert werden. Die über 80-Jährigen werden den am stärksten wachsenden Teil der Gesamtbevölkerung darstellen, und auch innerhalb der Gruppe der über 65-Jährigen wird ihr Anteil beträchtlich zunehmen. Durch die starke Zunahme von pflegebedürftigen Älteren werden die Ausgaben für das Gesundheitswesen und die Pflege im Allgemeinen exponenziell steigen.
Auch die Freizeit-Branche wird von der Überalterung profitieren können. Personen über 65 haben nämlich auch Zeit genug. Es scheint, als ob die Menschen auch immer länger ihre Rente genießen werden können, zumindest wenn die Anzahl „gesunder Lebensjahre“ nach dem 65. parallel zur steigenden Lebenserwartung zunimmt. Die wachsende Gruppe der Senioren wird also auf Reisen gehen oder andere Formen der Entspannung genießen. Da die über 40-Jährigen von heute sehr viele Freizeitmöglichkeiten haben (Citytrips, Wellness usw.) werden sie als zukünftige Senioren sicher auch mehr Geld als die heutigen Senioren für die Freizeit ausgeben.
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