Seit den 80er-Jahren erhebt die GfK Austria, welche Anlageformen für die Österreicherinnen und Österreicher über 15 Jahre - unabhängig von der Nutzung - am interessantesten sind. Jährlich werden dazu 18.000 Interviews durchgeführt, die Auswertung erfolgt quartalsweise.
Attraktivität von Aktien auf Rekordniveau
Obwohl das Börsenjahr 2012 durchaus als durchwachsen zu bezeichnen ist, klettert das Interesse der Österreicher an Aktien auf den höchsten Level seit 2007: 12% halten den Kauf von Aktien gerade jetzt für eine besonders lukrative Möglichkeit. Auch Investmentfonds gewinnen gegenüber dem dritten Quartal leicht an Attraktivität und werden von den Österreichern als ähnlich interessant eingestuft wie Aktien.
„Aus diesen Zahlen einen künftigen Run auf Aktien abzuleiten, wäre zwar übertrieben. Das gestiegene Interesse zeigt aber, dass sich die ÖsterreicherInnen aktiv nach Alternativen zum klassischen Sparbuch und Bausparer umsehen. Dadurch rücken Aktien nach einigen Jahren erstmals wieder vermehrt in den Fokus.“ interpretiert Sonja Buchinger, Finanzmarktexpertin bei GfK, dieses Ergebnis.
Gold statt Sparbuch und Bausparer?
Das Sparbuch und der Bausparvertrag rangieren freilich hinsichtlich ihrer Beliebtheit weiterhin ganz vorne: 42% halten den Bausparvertrag für eine interessante Anlageform, 40% das Sparbuch. Die Halbierung der Prämie hat das Image des Bausparvertrags jedoch nachhaltig beeinflusst: von seinem Rekordniveau des Jahres 2011 (53%) ist das Ergebnis des 4. Quartals 2012 weit entfernt. Auch die Begeisterung für das klassische Sparbuch sinkt seit dem 1. Quartal 2012 kontinuierlich um insgesamt 7 Prozentpunkte.
Neben dem Kauf von Grundstücken (33%) zieht ein immer größer werdender Anteil der Österreicher auch die Investition in Gold in Betracht: 28% halten dies für eine interessante Anlageform. Der Anteil erreicht im 4. Quartal 2012 sein All-Time-High und hat sich seit 2007 vervierfacht.
Fazit: Sparbuch und Bausparvertrag haben zwar nach wie vor einen hohen Stellenwert unter Österreichs Anlegern, aber auch andere Spar- und
Anlageformen wie z.B. Aktien erholen sich wieder von ihrem Tief. Die
Rangliste der beliebtesten Sparformen lautet wie folgt: Bausparvertrag
(42%), Sparbuch (40%), Grundstücke (33%), Gold (28%) und
Lebensversicherung (22%).
Das Stimmungsbarometer Spar- und Anlageformen ermöglicht aufgrund der Stichprobengröße zum einen eine umfassende Subgruppenanalyse
nach soziodemografischen Merkmalen wie Bildungs-, Berufs- und
Kaufkraftmilieu, zum anderen aufgrund der kontinuierlichen Durchführung
eine mehrjährige Trendanalyse. Aktuell erhältlich:
4. Quartal 2012 und Jahresbericht 2012 (18.000 Interviews)