ADIG-Investment: Marktrück-/ausblick KW 37/38

USA leicht im Minus; Europa schwer mitgenommen; Japan ohne eigene Kraft Economics |

Der elfte September war in der vergangenen Woche das beherrschende Thema. Am Mittwoch konnte die Welt aufatmen: Weitere Anschläge von Terroristen waren ausgeblieben. Eine latente Angst besteht zwar weiterhin - jedoch nicht bei allen Marktteilnehmern. In den USA stiegen die Kurse am vergangenen Montag und Dienstag weiter kräftig an. Als am Mittwoch alles ruhig blieb, gab es noch einmal Kaufdruck durch die Shortseller, die sich gegen die Möglichkeit fallender Kurse abgesichert hatten. Ab Donnerstag rückte dann die Problematik der Irakkrise wieder in den Fokus. Die Rede des US-Präsidenten machte Hoffnungen auf eine friedliche Lösung des Konfliktes zunichte. Folge: Die Märkte gaben ihre Gewinne wieder ab. Wenig Positives hatte auch Greenspan zu vermelden: Er warnte vor zu hohen Staatsausgaben. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren schlechter als im Vormonat und lagen erneut über 400.000. Am Freitag tendierten die Märkte uneinheitlich. Das lag sowohl an den gemischten konjunkturellen Daten als auch an den Unternehmensmeldungen. Die University of Michigan gab ein um zwei Prozent schwächeres Verbrauchervertrauen bekannt, während die Einzelhandelszahlen besser waren als erwartet. Im Dow Jones gab es Gewinnwarnungen des Mischkonzerns Honeywell und negative Analystenkommentare zu Caterpillar. Daraufhin gab der Dow am Freitag um 0,8 Prozent nach und schloss die Woche mit einem Minus von 2,4 Prozent. Die Nasdaq wurde durch Adobe Systems belebt. Grund: höhere Gewinnerwartungen als im Vorjahr. Lucent hat im Gegenzug kräftig eingebüßt. Dort wurde ein Umsatzrückgang angekündigt. Die Nasdaq legte am Freitag um 0,9 Prozent zu und schloss mit einem Wochenverlust von 0,3 Prozent bei 1291 Punkten. Der S&P 500 war um 0,5 Prozent rückläufig und stand damit bei 890 Punkten.

 

Erneut waren die Märkte in Europa für die Anleger eine Enttäuschung. Wie in den USA wurde die Stimmung durch die Angst vor erneuten Anschlägen, die Irak-Krise, steigenden Ölpreisen und die daraus resultierende Gefahr eines konjunkturellen Abschwungs dominiert. Gewinner gab es in Europa in der letzten Woche keine. Lediglich Schweden hat es geschafft, sich mit einem Verlust von nur 0,3 Prozent ins Wochenende zu retten. Deutschland lag nach den Niederlanden (4,7 Prozent) mit 3,6 Prozent Wochenverlust auf dem vorletzten Platz, gefolgt von Frankreich und der Schweiz. Die Vorwoche im DAX: Der Montag war von Verlusten geprägt, die jedoch am Dienstag und Mittwoch in Erwartung des elften September durch kräftige Zuwächse kompensiert wurden. Am Donnerstag schlug die Stimmung um und der DAX fiel unter den Schlußstand vom Montag. Grund: Die schwachen Vorgaben aus den USA. "Die Reden von Bush und Greenspan sorgten auch am Freitag noch für Verluste im DAX", kommentiert ADIG Fondsmanger Kerstan von Schlotheim die vergangene Woche. "Dennoch gelang es dem DAX, sich von Tiefständen unterhalb der wichtigen Marke von 3300 zu distanzieren. Er schloss am Freitag bei 3361 Punkten. Die Branchenverlierer waren vorrangig Versicherer, Telekommunikationsunternehmen und Technologiewerte." Allianz kündigte an, seine Rückstellungen aufstocken zu müssen. France Telekom wurde durch Mobilcom und durch eine geplante Kapitalerhöhung belastet.

 

Wie alle anderen Märkte, so standen auch die japanischen Börsen im Schatten der US-Börsen. Mit einem Wochenverlust von 0,7 Prozent ging der Nikkei am Freitag aus dem Handel. Der Topix hielt sich unverändert bei 908 Punkten, nachdem er die bis Donnerstag gewonnenen Punkte am Freitag abgeben musste. Dementsprechend verlor der Nikkei am Freitag 1,8 Prozent und der Topix 1,3 Prozent. Von seinem Tiefstand bei 9000 Punkten in der vergangenen Woche konnte sich der Nikkei inzwischen wieder erholen: Zum Wochenschluss lag er bei 9241 Punkten. Gelitten haben in der letzten Woche vor allem die High-Techs wie Advantest, Tokyo Elektron oder Fujitsu. Bei Fujitsu kam hinzu, dass das Unternehmen angekündigt hatte, mehrere Millionen für den Austausch defekter Festplatten ausgeben zu müssen.

 

Der Ausblick auf die Woche vom 16. bis 20. September 2002 (KW 38)

"In der kommenden Woche wird der Markt von den gleichen Themen beherrscht, wie auch in den vergangenen Wochen", meint ADIG Fondsmanager Kerstan von Schlotheim. "Der Markt reagiert auch weiterhin sensibel auf neue Gefahren,die durch terroristische Anschläge drohen. Verhalten und Äusserungen des US-Präsidenten im Irakkonflikt werden kritisch beobachtet." Der Ölpreis, der von diesem Konflikt bestimmt wird, rückt am Donnerstag in den Mittelpunkt des Interesses, da sich die OPEC-Staaten dann über eine mögliche Anpassung der Fördermenge beraten. Eine Ausweitung der Fördermenge würde unmittelbar den Ölpreis senken und damit die Befürchtungen einer erneuten Rezession mildern. Ein kurzfristiger positiver Impuls für die Märkte könnte auch eine Verzögerungstaktik von Saddam Hussein sein, wenn er die Waffeninspekteure noch einmal in sein Land lässt, um möglicherweise Zeit zu gewinnen. Konjunkturelle Zahlen für die USA gibt es heute zur Industrieproduktion und der Kapazitätsauslastung. Am Donnerstag kommen noch die Baubeginne, die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der Philadelphia Fed dazu. "In Deutschland wird am Dienstag das ZEW-Ergebnis als Richtwert für den Ifo-Indikator erwartet und am Donnerstag tagt die EZB", so Anlageexperte von Schlotheim. In Japan kommt am Mittwoch der Index der Frühindikatoren. Die Nervosität bleibt, solange bis sich in den wichtigen Fragen des Irakkriegs Lösungen abzeichnen und die Konjunktur eine eindeutige Richtung einschlägt. Die überraschend positiven Einzelhandelszahlen haben auch eine Kehrseite. Erstens steigern die ohnehin schon hoch verschuldeten US-Bürger ihren Verschuldungsgrad. Zum zweiten hat der Effekt der Refinanzierung der Kredite mit neuen Krediten zu besseren Konditionen nur eine begrenzte Wirkung. Sobald dieses Potenzial erschöpft ist, nimmt die Konsumfreude möglicherweise wieder ab.

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