COMINVEST ADIG-Investment Fonds: Marktrück-/ausblick KW 40/41

Kampf mit der Unterstützungsmarke in den USA; Abwärtsbewegung in Europa; Japan erneut mit relativ starker Kursentwicklung Economics |

In der vergangenen Woche tendierte der amerikanische Aktienmarkt zum sechsten Mal in Folge negativ. Während der Dow Jones mit einem Verlust von 2,3 Prozent unter dem Novembertief 1997 schloss und die Nasdaq mit minus 4,9 Prozent ein neues Sechs-Jahres-Tief erzielte, befindet sich der marktbreite S&P500 mit minus 3,2 Prozent exakt an seinem Juli-Unterstützungsniveau um 780/800. Zu Beginn der vergangenen Woche konnte der Markt mit einer kräftigen Erholung aufwarten. Grund: Die Einigung zwischen der UN und dem Irak bzgl. der Erlaubnis der Waffeninspekteure. Einen Tag später einigten sich jedoch die Regierung und das Repräsentantenhaus auf den Entwurf einer neuen verschärften UN-Resolution, die den Waffeninspekteuren mit Hilfe des Militärs zugleich eine Zerstörung der Massenvernichtungswaffen erlauben soll. Diese Resolution wurde der UN zur Diskussion und Abstimmung bereits eingereicht, und ließ die Krisenstimmung mit fallenden Kursen unmittelbar wieder aufleben. Zudem belasteten Gewinn- und Umsatzwarnungen u.a. von AMD, Boeing, Dow Chemical, EMC und der Bank of New York. Mittlerweile ist die Gewinnwarnungssaison weitgehend abgeschlossen. Insgesamt haben von etwa 900 beobachteten Unternehmen mehr als die Hälfte eine Gewinnwarnung ausgesprochen und somit auch in den letzten Wochen zu einer Verstimmung an den Aktienmärkten beigetragen.

Die besser als erwarteten Konjunkturindikatoren konnten die Börse nicht beflügeln. Dabei deuten die ISM-Geschäftserwartungen (Frühindikatoren) noch weiterhin auf eine Belebung der Geschäftsaktivitäten hin. Der ISM des Verarbeitenden Gewerbes tendiert zwar mit einem Wert von 49,5 leicht unterhalb der kritischen Marke um 50, nach dem am Vortag veröffentlichten Indikator der Region Chicago musste jedoch mit einem deutlich schwächeren Wert gerechnet werden. Im Gegensatz dazu stieg der ISM für den Dienstleistungssektor gegenüber dem Vormonat von 50,9 auf 53,9 an. Der Arbeitsmarktbericht weist ein diffuses Bild auf. Während die neugeschaffenen Stellen für den Monat August deutlich nach oben auf plus 107.000 revidiert wurden, wies der September einen Rückgang von 43.000 Stellen auf. "Dieser erste Rückgang seit April ist durchaus ein Dämpfer für die konjunkturellen Erwartungen", meint Klaus Breil, ADIG-Fondmanager der COMINVEST. Zu einer möglichen Zinssenkung der FED sagt Breil: "Der FED stehen vor ihrer nächsten Sitzung am 6. November weitere Wirtschaftsdaten wie zum Beispiel die ISM-Indikatoren zur Verfügung. Diese müssten hinreichende Argumente liefern, um eine weitere Zinssenkung um bis zu 50 Basispunkte zu begründen."

Als ein wirtschaftliches Risiko stelle sich der Hafenstreik an der Westküste Amerikas dar, der bereits seit sieben Tagen andauere. Bei einem Streik von mehreren Wochen befürchten Ökonomen einen Rückgang des GDP um ein Prozent im vierten Quartal.

Die negativen Vorgaben der Wall Street zogen an den kerneuropäischen Aktienmärkten – nach einer schwachen, positiven Gegenbewegung in der vorangegangenen Woche – in der letzten Woche wieder deutliche und überdurchschnittliche Kurseinbußen nach sich. Während der größte europäische Aktienmarkt in London sich mit einem Indexverlust von 2,4 Prozent - Weltindex minus 3,4 Prozent - noch relativ gut halten konnte, gaben die Eurolandaktienmärkte im Wochenverlauf nahezu fünf Prozent des Kursniveaus ab. Zwar fielen die Daten über das Unternehmens- und Verbrauchervertrauen in Euroland sowie die Einzelhandelsumsätze in Deutschland positiver aus, als erwartet - Anleger nahmen dies jedoch kaum zur Kenntnis. Das Verbrauchervertrauen in Frankreich war im September zwar rückläufig, lag aber auf höherem Niveau als erwartet. Die Auftragseingänge der Industrie – Anfang dieser Woche publiziert – waren unerwartet positiv. Dies war aber primär auf einen Großauftrag in Ostdeutschland zurückzuführen. Insofern sind Volkswirte nicht bereit, aus dieser Zahl bereits eine positive Trendumkehr abzuleiten. Überdurchschnittliche Kursverluste waren in Europa insbesondere bei Finanzwerten zu verzeichnen. Die Aktien der Schweizer Credit Suisse Group wie auch deutsche Großbankaktien standen dabei gegen Ende der Vorwoche in besonderem Maße unter Verkaufsdruck. Credit Suisse gab bekannt, daß es für massive Kursverluste ihrer Aktie – sie verlor am Freitag in der Spitze bis zu 25 Prozent - keine objektiven Gründe gäbe. Auch sei eine Kapitalerhöhung nicht geplant. Die anschließende Kurserholung war aber bei weitem nicht in der Lage, die vorangegangenen Verluste wieder auszugleichen. Möglicherweise könnte der finanziell angespannte Großaktionär Martin Ebner gezwungen sein, sein fünf prozentiges Aktienpaket zu veräußern. Zudem droht eine erneute Abstufung des Bonitätsratings durch die US-Agentur Standard&Poors. Der Kurs der Deutschen Bank-Aktie litt unter der Herabstufung durch den US-Broker Goldman Sachs. Dagegen kam in London die Aktie der Hypothekenbank Abbey National unter die Räder. Hier drohen nach Ansicht von Analysten von JPMorganChase Abschreibungen im Versicherungsgeschäft in Höhe von 1,2 Milliarden britische Pfund, die das Kernkapital angreifen könnten.

Während Nahrungsmittel- und Pharmawerte sogar mit einem kleinen Plus die letzte Woche abschließen konnten, standen neben den Finanzwerten vor allem auch Technologie-, Bau- sowie Automobilaktien überdurchschnittlich unter Druck.

Der japanische Aktienmarkt konnte seinen Vorwochengewinn nicht verteidigen und schloß mit einem Verlust von 4,6 Prozent deutlich unterhalb der Marke von 9000. Der Druck der Bank von Japan auf die Regierung, über den Aufkauf von Überkreuzbeteiligungen die Bankenreform voranzutreiben, zeigte mit der Umbildung des Kabinetts zwar eine erste Wirkung, die Anleger befürchten jedoch kurzfristig höhere Risiken durch das Aufdecken neuer "fauler" Kredite. Diese könnten die Insolvenzwelle anheizen und zudem einige Banken über Abschreibungen mit in den Abgrund. Insofern gehörten die Banken entgegen der Vorwoche zu den größten Verlierern. Der Tankan-Bericht wies ein abnehmendes positives Momentum der Stimmungslage bei den japanischen Unternehmen auf und sorgte somit ebenfalls für eine Verstimmung am Aktienmarkt.

 

Der Ausblick auf die Woche vom 7. bis 11. Oktober 2002 (KW 41)

"Generell dürften auch in der kommenden Woche die Wall Street sowie US-Schlüsselindikatoren für die Tendenz an den europäischen Aktienmärkten wesentlich sein", meint Klaus Breil, ADIG-Fondsmanager der COMINVEST. "Aber auch psychologische Belastungsfaktoren, aus der weiterhin schwelenden Irak-Krise, sowie die Gefahr einer weiteren, politisch motivierten Energiepreisverteuerung können bei den Anlegern Unsicherheit auslösen." In den USA beginnt diese Woche die Gewinnberichterstattung über das 3. Quartal. Im Laufe der Woche berichten PepsiCo, Abbot Laboratories, Yahoo und General Electric. Nachdem die Prognosen insgesamt für das 3. Quartal teilweise deutlich nach unten revidiert wurden, ist wie in den vorangegangenen Quartalen eher mit mit positiven Überraschungen zu rechnen. Gepaart mit den wenigen Konjunkturindikatoren (Einzelhandelsumsätze, Konsumentenvertrauen der Universität Michigan) sollte der S&P 500 gute Chancen haben, sein Unterstützungsniveau von vor drei Monaten um 780/800 zu verteidigen.

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