Obamas Top-Kandidat mit einem Rückzieher
Lawrence "Larry" Summers, der am Montag 16. September seine Kandidatur als zukünftiger FED-Chef öffentlich zurückzog galt bislang als Wunschkandidat von US-Präsident Barack Obama. Eine beachtliche Gegenbewegung, angeführt von einer mächtigen Pro-Yellen Lobby (bestehend aus einigen Senatoren sowie hunderten Ökonomen) und die damit verbundenen potenziell negativen Auswirkungen einer offiziellen Nominierung auf Regierung, FED und Wirtschaft haben Summer laut eigenen Angaben zu diesem Schritt bewegt.
Summers als "De-regulator"
Larry Summers wird von Kritikern vor allem aufgrund der, während seiner Zeit als US-Finanzminister (1999-2001 unter Bill Clinton), äußerst stark vorangetriebenen Deregulierung der Finanzmärkte (u.a. Gramm–Leach–Bliley Act) in die Mängel genommen.
Yellen nun Wunschkandidatin von Obama?
Trotz der Tatsache, dass ausgerechnet Yellen-Befürworter den Rückzieher von Obamas bisherigen Wunschkandidat Summers maßgeblich bewirkt haben, soll Janet Yellen, die aktuelle Vizepräsidentin der FED, nun bereits als neue, vom US-Präsidenten favorisierte Kandidatin gehandelt werden.
Expansiver Geldpolitik unter Yellen?
Laut einer aktuellen Umfrage des Nachrichtenmediums Bloomberg, hätten Märkte unter Larry Summers als FED-Chef eine, im Vergleich zu Yellen, deutlich reduzierter Geldpolitik betrieben und den Leitzinssatz "eher früher als später" angehoben.
PIMCO: Kurzfristge US-Anleihen profitieren
Laut PIMCO (unter anderem Manager des größten Anleihen-Fonds weltweit), sollen vor allem kurzfristige US-Treasuries am stärksten von Larry Summers Rückzug profitiert haben. Nach Aussagen von PIMCO CEO El-Erian gegenüber dem Magazin "Businessinsider", soll die Wahrscheinlichkeit auf eine zukünftige Fortführung der aktuell weitgefassten FED-Politik nach dem Ausscheiden Summers gestiegen sein, was vor allem für das kurze Ende der Treasury-Kurve eine unterstützende Wirkung hätte.