Risiko Nr. 1: USA
"Die wirtschaftliche Situation in den USA wird – vor allem von Amerikanern selbst – inzwischen nicht mehr so euphorisch beurteilt. Die Konjunkturindikatoren gemischt. Die Notenbank sieht noch keine stabile Aufwärtsentwicklung. Der Arbeitsmarkt verbessert sich nur langsam.
Das Grundproblem der USA ist – ähnlich wie in Europa - die niedrige Investitionsneigung. Die Unternehmen halten sich trotz hohen technischen Fortschritts mit längerfristigen Vorhaben zurück. Grund ist einmal die politische Unsicherheit. Hinzu kommt, dass die Strategien der Unternehmen kürzerfristiger geworden sind. Aktienrückkäufe passen dazu besser als langfristige Investitionen.
Interessant zur US-Geldpolitik: Die meisten Marktteilnehmer gehen nach wie vor davon aus, dass die Federal Reserve noch in diesem Jahr beginnen wird, ihre Käufe von Papieren auf den Märkten zu verringern. Allerdings wurden auch Gegenargumente genannt. Eins ist, dass die Inflation überraschend niedrig ist. Das nimmt Druck von der Notenbank, die Liquidität schnell zurückzuführen. Zudem erhöht es die Realzinsen. In einer solchen Situation müssen die Märkte nicht noch zusätzlich mit Liquiditätsmaßnahmen belastet werden. Auch die unsichere Situation beim USHaushalt belastet. Am wichtigsten schien mir das Argument, dass man einen so schwierigen Kurswechsel der Geldpolitik nicht unter einem Notenbankpräsidenten beginnen kann, der gerade sein Amt abgibt. Man wird vermutlich warten, bis Janet Yellen das Amt im Februar übernimmt"