In Asien und Nordamerika sorgt die dynamische private Nachfrage für Verbesserungen bei den Branchenrisiken. Der spezielle Coface Risiko-Indikator zeigt derzeit nur in diesen beiden Regionen eine positive Entwicklung.
- In Nordamerika sinken die Risiken in der Automobilbranche und im Einzelhandel dank des steigenden privaten Konsums von "mittel" auf "gering". Automobilindustrie: Bedingt durch den Erneuerungsbedarf befindet sich der Neuwagenabsatz wieder auf Vorkrisenniveau. Der Cashflow der Hersteller verbesserte sich zeitgleich über das letzte Jahr um 19 Prozent. Der Absatz im kanadischen und US-amerikanischen Einzelhandel stieg im vergangenen Jahr um 3,9 Prozent. Auch im Umsatzplus von 5 Prozent bis Ende Oktober 2013 spiegelt sich der wiedererlangte Aufwärtstrend wider.
- Das Kreditrisiko im Dienstleistungssektor der asiatischen Schwellenländer schätzt Coface ebenfalls "gering" ein. Umsatz und Rentabilität haben sich vor allem dank der Nachfrage nach Dienstleistungen durch Unternehmen, insbesondere hinsichtlich IT und Technik, deutlich verbessert. Die wachsende Mittelschicht in China belebt den Tourismus in der ganzen Region. Diese Entwicklung wird aufgrund der steigenden Einkommen der chinesischen Verbraucher in den nächsten Jahren anhalten.
In Westeuropa stabilisieren sich die Risiken weitgehend, da sich die Eurozone aus der Rezession bewegt. Die Bewertung der europäischen Branchenrisiken wird allerdings durch die schwache Inlandsnachfrage in den südeuropäischen Ländern beeinträchtigt. Noch konnte keine Branche die Risikostufe "gering" zurückerlangen.
Textilbranche in Europa: Innovation als Schlüssel zum Erfolg
Die Textilbranche steht in den drei von Coface betrachteten Regionen – Emerging Asia, Nordamerika und EU-15 – auf "mittlerem" Risiko. Die Branche zeigt sich immer noch geschwächt durch die mit der Globalisierung einhergehenden Umbrüche und die nachlassende Nachfrage infolge der vergangenen Finanzkrisen. In Europa ist die Branche zwar relativ robust, aber auch hier leidet die Bekleidungsindustrie unter nachlassendem Konsum. Die Situation in Frankreich unterstreicht indes die wieder bessere Lage der Branche: Seit 2009 hat sich die Anzahl der Insolvenzen annähernd halbiert, während sie insgesamt, für alle Branchen und Unternehmen betrachtet, auf einem Allzeithoch verharrt. Ende Oktober 2013 kamen von 62.431 Insolvenzen in Frankreich nur 83 aus der Textilbranche.
Trotz der Billigprodukte aus den Schwellenländern bleibt die Branche in Europa wettbewerbsfähig. Der entscheidende Erfolgsfaktor ist Innovation. Der Überlebenskampf zwang viele Unternehmen, in technische Textilien und generell in Nischenmärkte zu investieren. Die skandinavischen Länder unternahmen als erste den Innovationssprung und strukturierten ihre Textilindustrie neu. Schweden investiert beispielsweise mehr als alle anderen Länder in Europa in Forschung und Entwicklung: 3,4 Prozent des BIP. Zum Vergleich: Frankreich kommt auf 2,3 Prozent, Spanien und Italien investieren etwa 1,5 Prozent in F&E. Schweden bildet zudem Ingenieure so aus, dass sie möglichst schnell den tatsächlichen Anforderungen der Industrie gerecht werden.
Der Innovationsschub zahlt sich aus. Dennoch bleibt offen, ob die Branche in Europa dauerhaft bestehen kann: Preisschwankungen bei Rohstoffen, die Notwendigkeit, Innovation zu finanzieren, und der Wettbewerbsdruck aus den Emerging Countries, die zudem auch zu höherwertigen Produkten übergehen, sind sicherlich große Herausforderungen. Die Innovationskraft, die der Branche zu ihrem Comeback verhalf, darf nicht nachlassen, soll der Aufschwung in der europäischen Textilbranche anhalten. Die wichtigste Fähigkeit ist dabei, verschiedene Märkte bedienen zu können. So werden technische Textilien in vielen Bereichen eingesetzt und benötigt, unter anderem im Sport, bei Möbeln, in der Medizin, Landwirtschaft und Umwelttechnik. Indem der Textilsektor Forschung und Entwicklung vorantreibt, trägt er auch zur Entwicklung anderer Branchen und zur Spezialisierung bei, besonders in Europa.
Zum Coface Risiko-Indikator:
Der Coface Risiko-Indikator basiert auf den Veränderungen von Finanzdaten von über 6.000 börsennotierten Unternehmen in Emerging Asia, Nordamerika und der EU (EU-15). Erfasst werden Umsatz, Rendite, Nettoverschuldung, Cashflow sowie Schäden in der Kreditversicherung. Der Index umfasst vier Risikokategorien: gering, mittel, hoch und sehr hoch.
Einzelhandel und Automobilbranche im Aufschwung
Die Experten von Coface stufen die Risiken im Einzelhandel und in der Automobilbranche in Nordamerika sowie im Dienstleistungssektor in den asiatischen Schwellenländern nur mehr "gering" ein. Economics | 29.01.2014 14:01 Uhr
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