„Jahrelang hat die EZB nur langsam reagiert und die Märkte dadurch oft enttäuscht. Aber angesichts düsterer und deutlich schlechter werdender Konjunkturindikatoren hat Draghi heute die Erwartungen der Märkte tatsächlich mehr als erfüllt. Frustrierend ist, dass es so lange gedauert hat und die Inflation erst auf einen so niedrigen Stand fallen musste. Aber Draghis Reaktion ist definitiv ein Fortschritt. Obwohl die heutige Ankündigung nicht einstimmig entschieden wurde, wird der Widerstand gegen Draghi innerhalb des Rates geringer, je mehr die europäische Erholung lahmt.
Ein Ankaufprogramm für Asset Backed Securities und Covered Bonds könnte zwar große Auswirkungen haben. Aber niemand weiß wirklich, ob ausreichend Papiere auf dem Markt verfügbar sind, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Diese Maßnahmen entsprechen einer abgespeckten Variante des ‚Quantitative Easing‘, und Draghi lässt sich die Tür für weitere Schritte offen. Sein Versprechen, dass die heutige Zinssenkung die letzte sei, wird unterlaufen durch die Tatsache, dass er das gleiche Versprechen nach der letzten Zinssenkung gemacht hat. Aber er muss diese Aussage treffen, um Banken von seinem langfristigen Finanzierungsprogramm zu überzeugen. Natürlich ist ein schwacherer Euro sein eigentliches Ziel. Aber gemäß der chiffrierten Sprache der Zentralbanken kann er dies nicht explizit aussprechen.
Aberdeen Asset Management Investment manager Luke Bartholomew comments:
“For years the ECB has been very slow to react and often frustrated markets. But in the face of dire and clearly worsening economic indicators Draghi has actually gone beyond markets’ expectations today. The frustration is that it has taken so long with inflation having already fallen so low, but it is certainly progress. Despite the fact that today’s announcement was not unanimous, resistance to Draghi within the council is clearly receding as the European recovery wilts.
Purchasing asset backed securities and covered bonds could have a significant effect but no one really knows if there’s enough of these assets to buy in order to have the desired effect. The measures are effectively QE-lite and Draghi’s left the door open for more measures in the future. His promise that today’s cut in the deposit rates is the last is rather undermined by the fact that he made this same promise after the last cut, but he has to say this to encourage banks to take up his long term refinancing programme. Of course what he would really like is a much weaker euro, but the gentlemanly code of central banking means he can’t come out and say this explicitly.”