„Die Bindung der dänischen Krone an den Euro kam schon derart unter Druck, dass die dänische Nationalbank bereits zu drei Zinssenkungen gezwungen war“, sagt Hardy. „Aber Dänemark ist nicht die Schweiz. Die dänische Krone ist nur eine wenig gehandelte Währung, ohne eine Tradition als ‚sicherer Hafen’“, so Hardy weiter.
Die tschechische Krone (CZK) ergebe da schon eine interessantere Fallstudie. Sie ist nicht an den Euro gebunden, jedoch hat die tschechische Nationalbank, inspiriert von der SNB, eine Mindestuntergrenze von 27,00 CZK zum Euro eingeführt. „Dies soll als Geldpolitikmaßnahme eine Deflation verhindern und die tschechische Wirtschaft ankurbeln“, sagt Hardy. Hier hätten Spekulanten ein besseres Ziel, müssten jedoch auch in diesem Fall mit einer wenig gehandelten Währung vorliebnehmen. „Ein weiterer Unterschied ist, dass die tschechische Nationalbank einen Zeithorizont für die Mindestuntergrenze eingeführt hat. Dies war bei der SNB nie vorgesehen“, sagt Hardy.
Außerhalb Europas kämen einem sofort die Ölexporteure aus der arabischen Halbinsel in den Sinn. Dort müsse die Dollar-Bindung unter starken Druck geraten sein, da die dortigen Volkswirtschaften unter dem zusammenbrechenden Ölpreis auf Dollarbasis leiden. „Diese Währungsbindungen haben jedoch schon so manche Belastung überlebt und sind durch massive Rückstellungen abgesichert“, sagt Hardy.
Weiter östlich liege das weltweit wichtigste Währungsverhältnis: Die Koppelung des chinesischen Yuan (CNY) an den US-Dollar. „Im vergangenen Jahr hat China endlich damit begonnen, sich mit der größten Kreditblase, die die Welt je gesehen hat, auseinanderzusetzen“, sagt Hardy. Dies geschehe zu einer Zeit, in der die US-Währung, an den die chinesische Währung am deutlichsten gebunden ist, sich in einem großen Bullenmarkt befinde, während die zwei nächstgrößeren Währungen, der japanische Yen und der Euro, deutlich abgewertet haben.
Anzeichen für eine Yuan-Abwertung seien bereits deutlich: „Der USD/CNY-Wechselkurs ist nur einen Bruchteil eines Prozents von einem Zwei-Jahres-Hoch entfernt“, sagt Hardy. Die Welt müsse sich auf die Folgen einer Yuan-Abwertung einstellen. „Es wird eine weitere Welle von deflationären Kräften über die ganze Welt schwappen und weitere Belastungen für das bereits geschwächte Weltwährungssystem mit sich führen“, sagt Hardy abschließend.