Chefvolkswirt der DekaBank: "EZB schützt vor Grexit-Turbulenzen"

"Die Währungsunion könnte einen Austritt Griechenlands technisch verkraften, nicht zuletzt durch den Schutzschirm der Europäischen Zentralbank“, so Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank auf dem diesjährigen Katerfrühstück der DekaBank in Wien. Economics | 18.02.2015 11:09 Uhr
©  DekaBank / e-fundresearch.com
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Trotzdem seien alle Möglichkeiten einer Einigung mit Griechenland auszuschöpfen, da die Währungsunion mehr ein politisches als ein ökonomisches Projekt sei: „Kompromiss geht vor Rausschmiss“. Ohne substanzielle Eigenanstrengungen und wirtschaftliche Reformen allerdings ginge es nicht: „Sonst wird Europa ein Selbstbedienungsladen“.

Politik beeinflusst Märkte - Fundamentalfaktoren werden vernachlässigt

Erstmals beeinflusse die Politik die Märkte stärker als Fundamentalfaktoren wie die Wirtschaftsentwicklung. „Das Jahr hat gerade erst begonnen, war aber schon sehr turbulent: Griechenland, Ölpreis, die Freigabe des Franken, jetzt wieder die Ukraine – wen interessiert da noch die Konjunktur“, so Kater weiter. Die europäische Konjunktur halte sich dabei gut und habe sich anders als im vergangenen Jahr noch nicht von den Ereignissen beeindrucken lassen. Zunehmend bestimmten die Zentralbanken diese Politik. „Wichtiger als ein positiver Konjunkturverlauf ist derzeit, ob die Europäische Zentralbank das Anleiheankaufprogramm  verlängert oder die US-Notenbank aus ihrem aussteigt“, schlussfolgert Kater.

Europa: Zinsen und Inflation weiterhin kein Thema

Während er für die USA eine Rückkehr der Normalität sieht, in der Inflation und höhere Zinsen wieder eine Rolle spielen, zeichne sich für Europa ab, dass Zinsen und Inflation weiterhin kein Thema seien. Darunter würden  sowohl Sparer als auch die Banken selber leiden. Das Wachstum in der Eurozone stagniere nahezu; Deflationsrisiken blieben weiterhin bestehen. Dieses Szenario erinnere zwar an Japan, dennoch sei davon auszugehen, dass die Nullzinsphase in der Eurozone nicht so lange andauern werde.

Ohne Risikoprämie kein Ertrag

Gewinner in diesem Umfeld seien Wertpapiere – nur durch Übernahmen von Risikoprämien ließen sich noch Erträge erzielen. Die Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank drängten Investoren aus etablierten Anlagesegmenten heraus; sowohl Renditen als auch Spreads werden fallen. Daher werde sich die Asset-Allokation Richtung Aktien verschieben. „Im gegenwärtigen Umfeld expansiver Geldpolitik und einer graduellen Erholung der europäischen Wirtschaft ist bei den Aktien im Euroland die Luft noch nicht raus“, betont Kater.

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