Euro als Parallelwährung für Griechenland?

ifo-Präsident Hans-Werner Sinn rechnet damit, dass Griechenland von einem Austritt aus dem Euro profitieren würde und befürwortet für eine Übergangsperiode den Euro als Parallelwährung. Economics | 07.06.2015 20:55 Uhr
Hans-Werner Sinn, ifo Institut / ©  ifo Institut Romy Bonitz
Hans-Werner Sinn, ifo Institut / © ifo Institut Romy Bonitz
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

In einer Sonderausgabe des ifo Schnelldienstes beziffert Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Instituts, die Höhe der öffentlichen Kredite, die Griechenland bis Ende März 2015 von den anderen Staaten und Institutionen erhalten hat, auf insgesamt 325 Mrd. Euro. Ein Drittel dieses Geldes diente der Finanzierung des griechischen Leistungsbilanzdefizits, ein Drittel der Schuldentilgung, und ein Drittel wurde laut Sinn für eine Kapitalflucht griechischer Bürger und Institutionen ins Ausland eingesetzt. 

Hans-Werner Sinn befürwortet den Euro als Parallelwährung für Griechenland 

Griechenland würde von einem Austritt aus dem Euro profitieren, denn er würde eine Abwertung ermöglichen und dazu führen, dass griechische Konsumenten wieder einheimische anstelle importierter Produkte kaufen. Für eine Übergangsperiode, zumindest solange, bis neue Banknoten gedruckt sind, braucht Griechenland nach Ansicht Sinns zwei Währungen, eine neue nationale als gesetzliches Zahlungsmittel und den Euro als Parallelwährung. Eine bloße Ausgabe von staatlichen Schuldscheinen, die nicht als gesetzliches Zahlungsmittel fungieren, wäre kein Beitrag zur Lösung des griechischen Wettbewerbsproblems. Zwar könnte eine Zweitwährung auf der Basis staatlicher Schuldscheine das Liquiditätsproblem des griechischen Staates beheben, aber sie würde weder die fehlende Wettbewerbsfähigkeit der griechischen Wirtschaft wiederherstellen noch die Gefahr einer neuen Konkurswelle abwenden. 

Neue Währung muss gesetzliches Zahlungsmittel sein 

Dies gelingt laut Einschätzungen von Sinn nur, wenn Griechenland eine neue nationale Währung einführt, diese abwertet und damit den Euroraum verlässt. Die neue Währung müsse gesetzliches Zahlungsmittel sein, so dass alle Lohn-, Miet- und Kreditkontrakte abgewertet werden können. Nur so könne die griechische Wirtschaft wieder wettbewerbsfähig werden.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.