Staaten in der Schuldenfalle

Nach Einschätzung von Peter E. Huber, Fondsmanager und Vorstand der StarCapital AG, sind weder die schwierige Lage der Währungsunion noch Griechenland das derzeitige Hauptproblem für Anleger, sondern die Entwicklung der Staatsverschuldung im Allgemeinen, die seit 2007 weltweit von 33 Billionen auf 59 Billionen Dollar gestiegen ist. Economics | 15.07.2015 17:10 Uhr
©  e-fundresearch.com / StarCapital
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Deutlich steigende Inflationsraten sind nur eine Frage der Zeit 

Höhere Schulden seien ein süßes Gift und weit weniger schmerzhaft als Ausgabenkürzungen oder Steuererhöhungen, mit dem Resultat, dass man nun in der Schuldenfalle sitze. Denn durch ein höheres Wirtschaftswachstum aus den Schulden herauszuwachsen, funktioniere genauso wenig wie eine Reduzierung der Belastungen über Sparprogramme. „Was bleibt, sind kreative Gestaltungen bei der Steigerung der Staatseinnahmen wie zum Beispiel mit der Reform der Erbschaftssteuer“, schreibt Huber in der aktuellen Ausgabe der StarCapital-Publikation StarInvest. Es sei zudem nur noch eine Frage der Zeit, bis das derzeit noch hartnäckige disinflationäre Umfeld aufgrund der heißlaufenden Notenpressen in deutlich steigende Inflationsraten umschlagen werde. „Dies ist auch eine Möglichkeit, die Schulden loszuwerden“, lautet der Kommentar des Fondsmanagers.

Unternehmen schwimmen in Liquidität

Im Augenblick setze man noch dar auf, die Schuldentragfähigkeit der Staaten durch die Nullzinspolitik der Zentralbanken aufrechtzuerhalten. Die Verschuldung sei inzwischen auf einem Stand angekommen, der die Rückkehr zu einem normalen Zinszyklus kaum möglich erscheinen lasse. „Wenn die Zinsen dauerhaft so niedrig bleiben, könnte dies zu einer Bewertungsexpansion bei Aktien führen – zumal auch in Europa und Asien die Zahl der Aktienrückkäufe deutlich steigen könnte, denn die Unternehmen schwimmen in Liquidität“, glaubt der Fondsmanager. Allein in den EMEA-Ländern (Europa, Naher Osten, Afrika) halten Unternehmen des Nichtfinanzsektors laut Angaben von Huber Ende 2014 über 870 Mrd. Euro an liquiden Mitteln, dies sind fast 70 Prozent mehr als in 2008.

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