In den 90er Jahren wurde die Veranlagungsstrategie der Yale Foundation unter der Leitung von David Swensen als das ‚Yale Model’ bekannt. Swensen übernahm 1985 das Management des Stiftungsvermögens und war mit seinem Team außerordentlich erfolgreich. „Nach einigen stärkeren Kursrückgängen in den späteren 90er Jahren wurde aus dem ‚Yale Model’ das ‚Swensen Model’ und einige Jahre später wieder das ‚Yale Model’“, erklärte der CIO der Yale Foundation im Rahmen der „Lupus alpha Investment Fokus“ Konferenz letzte Woche in Frankfurt. Die Präsentation war für zahlreiche institutionelle Investoren eine der sehr seltenen Gelegenheiten, Swensen in Europa zu sehen.
Ralf Lochmüller, Sprecher der Partner von Lupus alpha, konnte auch in diesem Jahr wieder zahlreiche institutionelle Investoren, Kunden, Partner und Freunde des Hauses bei der jährlichen Konferenz begrüßen, die mittlerweile zu einem Fixpunkt für viele Investoren zählt. Die Keynote Präsentation und interessante Diskussion mit Gerhard Schröder, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland a. D. und eine Reihe weiterer hochkarätiger Vorträge und Diskussionen machten die diesjährige Veranstaltung zu einem besonders hochkarätigen Investmentforum (Agenda und Impressionen).
In seinem Einführungsvortrag betonte Lochmüller die Bedeutung des aktiven Managements in Assetklassen, in denen Fondsmanager entsprechende Mehrwerte schaffen können. Als inhabergeführte und unabhängige Asset Management Gesellschaft ist Lupus alpha seit mehr als 15 Jahren auf spezifische Assetklassen fokussiert: europäische Small & MidCap Fonds, Alternative Solutions und Advanced Fixed Income.
Drei wichtige Tools im Asset Management
„Es gibt grundsätzlich drei wichtige Tools im Asset Management: Asset Allocation, Market Timing und Security Selection“, erläutert Swensen. Obwohl Asset Allocation von vielen Marktteilnehmern als die wichtigste Quelle für Performance betrachtet wird, sieht Swensen auch die Zusammenarbeit mit hervorragenden externen Partnern als entscheidend an.
Mehr als 100 Prozent aus der Asset Allocation
„Aus meiner Sicht sind nicht nur 90 Prozent der Performance in der Asset Allocation begründet, sondern mehr als 100 Prozent“, betont Swensen. Die Erklärung dafür ist, dass Transaktionskosten und Market Timing in Summe negative Effekte auf das Portfolio haben. Für Swensen ist „Market Timing“ grundsätzlich zum Scheitern verurteilt.
Charakter des Managers zählt
Angesprochen auf die wichtigsten Faktoren bei der Auswahl von Asset Managern antwortet Swensen mit seinen drei Empfehlungen: „Für mich zählt in erster Linie der Charakter des Managers, zweitens der Charakter des Managers und drittens der Charakter des Managers.“
Das Team der Yale Foundation arbeitet mit externen Managern in verschiedenen Assetklassen – vor allem auch im Bereich Venture Capital und Private Equity. Darunter finden sich auch Asset Manager, die Absolventen der Yale University sind und mit Seed Capital der Stiftung ihr Vermögensverwaltungsgeschäft starten konnten. Yale investiert auch in Start-ups und Ventures in der frühen Phase, beispielsweise USD 5 Mio. in Uber. Dieses Investment ist nach Angaben von Swensen aktuell USD 500 Mio. wert.
Für Swensen zählen vor allem die persönlichen Charaktereigenschaften der externen Asset Manager. Bei der Beurteilung der Attraktivität von Assetklassen hinsichtlich ihrer Eignung für aktives Management analysiert Swensen die besten Fonds im ersten Quartil mit jenen im 3. Quartil. Je größer der Unterschied in der Performance, desto mehr sind diese Assetklassen für aktives Management geeignet.