Wie sich Triple-B-Anleihen auf das US-Wachstum auswirken
Der historisch hohe Anteil an Triple-B US-Corporate Bonds – also Anleihen, die nur ein weiteres Downgrade davon entfernt sind, Teil des für viele Investoren regulatorisch nicht zugänglichen High Yield Markets zu werden – ist aktuell häufiges Thema globaler Finanzmedien:
Während sich die meisten Marktbeobachter in ihren Analysen und Kommentaren vor allem auf die Bewertung der Wahrscheinlichkeit und die Auswirkungen eines Worst-Case-Szenarios, also einer Reihe an signifikanten Downgrades von Triple-B Anleihen und dementsprechenden Stress für das High Yield Segment fokussieren, sieht Fidelity Ökonom Ian Samson diese Entwicklungen vor allem nüchterner und aus makroökonomischer Sicht beachtenswert.
Unternehmen werden immer vorsichtiger agieren, um Rating nicht zu gefährden
Konkret geht Samson nicht davon aus, dass es tatsächlich zu einer Serie an ernsthaften Downgrades kommen wird, da sich die betroffenen Unternehmen ihrer exponierten Position durchaus bewusst sind und entsprechend alles daran setzen werden ihren Investment-Grade-Status zu bewahren. Ausgerechnet dieser Ansatz geht laut Samson aber mit makroökonomischen „Nebenwirkungen“ einher: Der bereits jetzt festzustellende Wachstumsrückgang der US-Wirtschaft werde laut dem Experten durch vorsichtiger agierende Triple-B Unternehmen nochmals verstärkt, da beispielsweise langfristige Investitionsprojekte (Capex) entweder verschoben oder nur in eingeschränkterem Format umgesetzt werden, um den Rating-Status nicht aufs Spiel zu setzen und etwaige Covenants nicht zu verletzen.
Bereits jetzt negative Trendwende bei Capex-Erwartungen zu beobachten
Samson verweist in diesem Zusammenhang auch auf Capex-Sentiment-Indizes (in abschließender Chart-Übersicht rechts unten dargestellt), die schon in den letzten Monaten eine beachtliche (negative) Trendwende an den Tag gelegt haben.