Uneinigkeit ist wohl das Stichwort dieser Pandemie. Während sich hier die Experten die Köpfe darüber zerbrechen, wie man die vierte Welle unter Kontrolle bringt, zeigen es Länder wie Italien oder Portugal doch sehr elegant vor. Mit einer geschickten Kommunikationsstrategie haben sie genügend Menschen mobilisiert, die sich impfen ließen. Denn der Zusammenhang mit den Impfquoten ist evident. Je besser der Immunschutz der Bevölkerung, desto weniger heftig scheint nun die vierte Infektionswelle zu verlaufen.
Doch wen trifft dieses Missmanagement am härtesten? Dr. Martin Lück, Leiter Kapitalmarktstrategie DACH-Raum und Osteuropa bei BlackRock beurteilt dies wie folgt: “Während der wirtschaftliche Neustart durch erneute Lockdowns abgeschwächt wird, dürfte die Inflationsdynamik zunächst noch zunehmen. Im Oktober stiegen die Erzeugerpreise in Deutschland um 18,4 Prozent – da dürfte einiges in den Verbraucherpreisen ankommen.”
“Auf ein unmittelbar bevorstehendes Verschwinden des Inflationsgespenstes zu hoffen, dürfte also voreilig sein”, so Lück weiter. Grundsätzlich ist zu beachten, dass erst mit Anfang des neuen Jahres dies- und jenseits des Atlantiks die Basiseffekte aus der Statistik zu verschwinden beginnen werden. Lücks Einschätzung diesbezüglich ist folgende: ”Und selbst dann ist es möglich, dass entsprechende inflationsdämpfende Effekte von weiterhin bestehenden Lieferengpässen und Angebotsknappheiten überlagert werden.” Im Euroraum wird wahrscheinlich erst Ende 2022 die Inflationsrate wieder in Richtung zwei Prozent drehen.