Die aktuelle Markteinschätzung von Metzler Asset Management:
Konjunktureller Ausblick
"Die Kursbewegungen an den Märkten wurden auch im Februar dominiert vom konjunkturellen Ausblick für die USA. Dabei richtet sich der Fokus der Marktteilnehmer zunehmend auf das zweite Halbjahr, nachdem nun für das erste Halbjahr von einem deutlichen konjunkturellen Abschwung ausgegangen wird.
Wir erwarten für die US-Wirtschaft eine Wachstumsrate von 1,5 % in diesem Jahr und von 2,8 % im Jahr 2002. Unsere Prognosen basieren auf der Annahme, daß die wirtschaftlichen Anpassungsprozesse in geordneten Bahnen verlaufen werden.
Dafür sprechen weitere Zinssenkungen der Fed - wir erwarten für das erste Halbjahr eine Senkung um nochmals 100 Basispunkte - und die versprochenen Steuersenkungen der Regierung Bush ab Herbst. Zwar ist Euroland durch Exporte und Einkünfte amerikanischer Tochterunternehmen mit den USA verflochten, aber die Befürchtungen, daß die Wachstumsabschwächung in den USA auch auf Euroland voll durchschlagen könnte, halten wir für übertrieben. Wir erwarten für Euroland ein robustes Wachstum von 3 % in diesem Jahr.
Aktienmarkt
Nach dem freundlichen Januar hielt im Februar wieder Baissestimmung an den Aktienmärkten Einzug, zumal auch bei namhaften Unternehmen der Trend zu niedrigeren Gewinnprognosen anhielt. Dominiert wurde das Börsengeschehen durch die US-amerikanischen Börsen; hier brach die technologielastige Nasdaq massiv ein - aufgrund der Diskussionen über eine mögliche Rezession in den USA. Dem negativen Sog der US-Börsen konnten sich auch die breiteren Marktindizes und die europäischen Börsen nicht entziehen. Durchaus positive Konjunkturdaten in Euroland wurden dadurch ignoriert. Auf mittlere Sicht positiv für die Aktienmärkte werden weitere Leitzinssenkungen wirken, weil sie die Liquiditätsversorgung der Märkte verbessern und die Wachstumsperspektiven aufhellen.
Rentenmarkt
Die internationalen Rentenmärkte bewegten sich im Februar seitwärts. Während schwache Aktienmärkte und die anhaltende Abschwächung der US-Wirtschaft den Staatsanleihen als "sicheren Häfen" Auftrieb verliehen, belasteten die enttäuschenden Preisdaten auf beiden Seiten des Atlantiks. In den Rentenkursen ist bereits viel von der im Jahresverlauf zu erwartenden Erholung der Weltwirtschaft und einer rückläufigen Inflation eskomptiert. Damit besteht für Rentenkurse nur noch ein begrenztes Potential.
Währungen
Vor dem Hintergrund, daß sich die höheren Wachstumsaussichten in Euroland gegenüber den US-amerikanischen im zweiten Halbjahr 2001 zunehmend bestätigen, enttäuscht die Konsolidierung des Euro auf einem Niveau von etwas über 0,90 US-Dollar im Februar auf den ersten Blick.
Dieses Niveau ist Ausdruck einer immer noch ungebrochenen Strahlkraft der US-Wirtschaft an den Devisenmärkten, die allerdings begründet ist in der Erwartung einer schnellen Erholung der US-Konjunktur."