Die im Mai begonnen Kursrückgänge setzten sich, vor allem in Europa, mit hoher Volatilität weiter fort (S&P 500 – 3,4 %, Nasdaq Comp. – 2,0 %, Euro Stoxx 50 – 6,0 %). Auslöser waren in erster Linie weitere Gewinnwarnungen für die Ergebnisse des 2. Quartals. Besonders negativ überraschte der Telekommunikationsausrüster Nortel und auch der bisher einigermaßen verschont gebliebene Handyhersteller Nokia irritierte die Märkte mit einer deutlichen Rücknahme der Umsatzprognose.
Kurseinbrüche im TMT Sektor
Dem entsprechende Kurseinbrüche waren dann im ganzen Sektor der TMT- Bereiche zu sehen. Selbst die relativ stabile Siemens-„Familie“ musste deutliche Einbußen hinnehmen. Auch die in den letzten Monaten gut performenden Aktien aus den Bereichen Pharma und Rohstoffe konnten sich dem negativen Trend nicht entziehen. Den Neuen Markt (- 17 %) in Deutschland erwischte es ebenfalls mit starken Abschlägen. Gerüchte über Liquiditätsprobleme verstärken das Vertrauensproblem der Anleger, „Aufräumarbeiten“ einiger Spezialfonds und die allgemeine Unsicherheit an der Nasdaq führten zu einem neuen Jahrestiefstand.
Die gleiche Tendenz war auch an den asiatischen Märkten zu beobachten. Zweifel an der Möglichkeit die Reformpläne in Japan schnell umzusetzen und weiter schlechte Wirtschaftsdaten drückten auf die Stimmung der Anleger. Einzig Thailand, Singapur und China konnten sich von diesem Trend abkoppeln. Vor allem der anstehende WTO-Beitritt Chinas führte dort zu einer positiven Kursentwicklung.
Erst mit Ende des Monats und der 6. Zinssenkung der FED in den USA, kam es zu einem Stimmungsumschwung. Nur langsam steigende Arbeitslosenzahlen, ein stabiles Verbrauchervertrauen und Äußerungen der FED, dass die Inflationsentwicklung kein Problem darstellen dürfte, stärkten die Hoffnungen auf eine Besserung der Konjunktur.
Auch die markttechnischen Indikatoren deuten die Möglichkeit einer positiven Gegenbewegung in den nächsten Wochen an. Ob dies entgültig zur Aufnahme eine neuen mittelfristigen Trends ausreichen wird, entscheidet sich spätestens dann, wenn die Höchstkurse des letzten Anstiegs im April/Mai mit hohen Umsätzen überwunden werden.
(Quelle: FondsConsult)