"AUSWIRKUNGEN AUF DIE MÄRKTE
Nach den gestrigen Terroranschlägen in den USA kam es an den internationalen Börsen zu Kursstürzen. In Europa und Asien flüchteten Investoren in den sicheren Hafen von Anleihen oder auch Gold. Gleichzeitig stieg der Ölpreis stark an und auch Ölaktien konnten Gewinne verbuchen. Der US-Dollar hingegen verlor an Terrain. Die Börsen in den USA blieben gestern geschlossen und werden auch heute nicht geöffnet. Am stärksten in Mitleidenschaft gezogen wurden Aktien aus den Branchen Airlines und Versicherer. Fluglinien aus dem Grund, weil Flüge in die USA derzeit nicht möglich sind und Reiseaktivitäten auf kurze Sicht eingeschränkt sein sollten, die Versicherer hingegen leiden unter der Situation, dass erst geklärt werden muss, wer für den enormen Schaden aufkommen wird.
Das internationale Finanzsystem hat auf die Krise allerdings sofort reagiert, unter anderem wollen die Notenbanken konzertiert Liquidität zur Verfügung stellen, um stabilisierend auf die Märkte einzuwirken. In der Folge ein kurzer Abriss der einzelnen Ankündigungen.
Reaktionen seitens der Zentralbanken und der OPEC
Die Fed hat in unmittelbarer Folge auf die Anschläge ein Notfall-Statement veröffentlicht, demzufolge das Zentralbankensystem einsatzfähig wäre und etwaigen Liquiditätsbedürfnissen nachkommen werde.
Die Europäische Zentralbank äußerte sich ähnlich und gab bekannt, dass sie selbst und die nationalen Zentralbanken im Notfall - wenn erforderlich - ebenfalls bereit wären, die Finanzmärkte mit Liquidität zu versorgen.
Die Bank of Japan hat bereits reagiert und dem japanischen Finanzsystem ein Volumen von rund 2000 Mrd. Yen (rund 17 Mrd. US$) zur Verfügung gestellt. Der japanische Wirtschaftsminister Heizo Takenaka gab zudem bekannt, dass das politische und wirtschaftliche System Japans stabil sei und dass die Reformen, wie geplant weiter umgesetzt werden.
Dazu kommen noch eine Unzahl anderer Zentralbanken verschiedenster Staaten, die in den vergangenen Stunden eine ähnliche Bereitschaft signalisiert haben.
Auch die OPEC signalisierte Entschlossenheit, einem steigenden Ölpreis entgegenzutreten. Ali Rodriguez - Generalsekretär der OPEC - sagte, die Organisation wäre bereit, entsprechende Maßnahmen zu setzen. Stabilität auf den Ölmärkten habe für die OPEC oberste Priorität und er erwarte, dass der Ölpreis wieder zurückkommt. Produzenten wie Saudi Arabien, Iran oder Kuwait hätten die Möglichkeit, die Fördermengen zu erhöhen.
Insgesamt sind die letzten Auswirkungen der Ereignisse aus heutiger Sicht zweifellos noch nicht abzusehen, aber prinzipiell ist Panik immer ein schlechter Ratgeber. Wir empfehlen daher, Ruhe zu bewahren und nicht in die erratischen Kursbewegungen hinein zu verkaufen. Mittelfristig erscheint es uns überlegenswert, die Strategie vielleicht etwas defensiver auszurichten."