Mit Mischfonds einen Ausgleich finden

Mischfonds zählen bekanntlich nicht zu den performancestärksten Assetklassen. Dafür eignen sie sich dank einer flexiblen Allokation gerade in Krisenzeiten dazu Verluste zu begrenzen oder in Korrekturphasen Aktienpositionen auszubauen. Funds | 20.08.2010 04:15 Uhr
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Für DWS-Fondsmanager Christian Hille haben sich die Märkte nach der Finanzkrise fundamental verändert und sind vor allem durch eine erhöhte Volatilität gekennzeichnet. „Mischfonds haben die Möglichkeit durch eine flexible Allokation über Assetklassen hinweg, Rückschläge auszugleichen bzw. zum Teil auch zu vermeiden“, meint der Experte. Die breite Streuung in verschiedene Assetklassen würde vor allem auf längere Sicht einen Vorteil darstellen.

Entwicklung hin zu einem Mid-Cycle-Slowdown?

Die Experten der DWS schätzen die Wirtschaftsentwicklung derzeit moderat positiv ein. „Wir gehen von einem Mid-Cycle-Slowdown aus und nicht von einem Double-Dip-Szenario. Die Diskussion um die Peripheriestaaten ist vorerst vorüber und auch die Stresstests sind abgeschlossen“, erklärt Hille. Aktien hätte man leicht übergewichtet. Bei den Kunden wären jetzt Risiko-Return- und nicht reine Beta-Produkte stark nachgefragt. Der Trend gehe ganz klar in Richtung Multi-Asset-Produkte.

Höhere Aktienquote bei Erste Sparinvest

Bei der Erste Sparinvest (ESPA) macht derzeit der Aktienanteil im gesamten Absolute Return-Portfolio rund 25 Prozent aus, wie Investmentstratege Paul Severin, gegenüber e-fundresearch erklärt: „Das ist die Hälfte der maximal zulässigen Quote.“ Für die Festlegung der genauen Aktienquote sei es wichtig die Märkte genau zu analysieren, ob Übertreibungen oder normale Phasen vorliegen. Höhere Aktienquoten würden vor allem in den Übergängen von Rezessionen zu Erholungsphasen Sinn machen.

Vorteile von Mischfonds

Laut BAWAG P.S.K. Invest-Fondsmanager Christian Staritzbichler stehen Mischfonds immer ein bißchen dafür in der Kritik, dass sie nicht zu den Assetklassen zählen, die die beste Performance liefern: „Dabei haben sie den Vorteil, dass sich Anleger je nach ihrer Risikoneigung das für sie richtige Produkt aussuchen können.“ Die BAWAG P.S.K. Invest biete etwa Fonds – konkret: Dachfonds – mit einer maximalen Aktienquote von 20, 40 und 60 Prozent an, die je nach Marktmeinung festgelegt werde.

Auf der Aktienseite verfolge man einen regionalen Zugang, so Staritzbichler. Aktuell sei man etwa unter anderem in den M&G Recovery (ISIN: GB0032139809) investiert. „Der Fonds investiert in UK-Aktien, hat nicht nur einen sehr erfolgreichen Track Record und einen erfahrenen Fondsmanager, sondern auch eine starke Performance“, so Staritzbichler. Eine starke Performance würden auch der Amundi Latin America Equities (ISIN: LU0201576070) und der Morgan Stanley US Growth Fund (ISIN: LU0073232471).

Makro-Calls als maßgeblicher Anteil des Entscheidungsprozesses

„Makro-Calls stellen bei Mischfonds einen maßgeblichen Anteil des Entscheidungsprozesses dar. Dazu zählen beispielsweise regionale, sektorale und Währungsentscheidungen“, so Hille. Insgesamt überwiege ein Top-Down-Ansatz. Die Einzeltitelanalyse sei maßgeblich für die Entscheidung in Anleihen oder Aktien zu investieren. Insgesamt stelle das Management eine Kombination aus fundamentaler makroökonomischer Analyse, Mikro-Research sowie Trend- und Flow-Analyse dar.

Hille findet derzeit dividendenstarke Unternehmen interessant. „Einige Unternehmen liefern eine Dividendenrendite, die höher ist als der Yield von Unternehmensanleihen. Hier macht es eher Sinn auf Aktien zu setzen“, meint der DWS-Experte. Bei manchen Unternehmen könne es dagegen von Vorteil sein, Anleihen den Vorzug zu geben. Strategisch sei man bei der DWS derzeit auf Bonsd positiv eingestellt, da kurzfristig von keinen Zinsanstiegen auszugehen sei.

Sicherheitsaspekt steht im Vordergrund

Der Sicherheitsaspekt steht bei Mischfonds nach Angaben von Experten im Vordergrund. So hat etwa der ESPA PORTFOLIO BALANCED 50 (ISIN AT0000724190) mit einer Fünfjahresperformance von plus drei Prozent den starken Einbruch während der Finanzkrise gut bewältigt. Der Absolute Return-Fonds ist zwischen 0 und 50 Prozent in Aktienfonds, zwischen 0 und 50 in Anleihenfonds und bis zu zehn Prozent in alternative Investmentstrategien investiert. Laut Severin eignet sich der Fonds gut dazu während der Sommerkorrekturen Aktienpositionen aufzubauen.

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