Convertible Bonds hatten als Assetklasse eine sehr gute Phase 2010 und in den ersten fünf Monaten 2011.Von Mitte Juli bis aktuell - mit Ausnahme von Oktober - mussten sie erheblichem Druck standhalten. Besonders in Zeiten hoher Volatilität und fallender Märkte sind Convertible Bonds praktisch ungeschützt und stürzen dramatisch ab. Auf der anderen Seite gab es hohe Volatilität und eher flach entwickelnde Aktienmärkte. In diesen Wochen war eine Um-Positionierung des Portfolios sehr schwierig. Folgende Entwicklung findet also statt: Die Assetklasse wird immer billiger und billiger da die implizierte Volatilität in den Wandelanleihen niedrig bleibt während die Volatilität der zugrunde liegenden Aktien steigt und steigt. Der wahre Charakter einer Wandelanleihe zeigt sich im Fall sinkender Aktienkurse.
„Convertible Bonds sind asymmetrisch. Sie bilden einen Schutz wenn der Aktienpreis bzw. die Aktienmärkte fallen und partizipieren wenn die Märkte steigen“, erklärt Maxime Perrin. Investoren sollten sich nur auf die Assetklasse einlassen wenn sie die beiden Fragen positiv beantworten können: Ist die Assetklasse fair bewertet bzw. kaufe ich ein teures oder billiges Instrument? Ist es anzunehmen, dass innerhalb des Investment Horizonts die zugrunde liegenden Aktien gut performen werden? „Meiner Meinung nach sind Wandelanleihen eine gute Alternative zur Asset Allokation. Die Reaktionsfähigkeit von Convertibles auf verschiedene Marktumstände ist einzigartig“, erklärt der Investment Experte.
Wachstumspotential ist vorhanden
Laut Perrin ist es wichtig einen langfristigen Blick in die Zukunft zu werfen und nicht immer nur für ein Jahr voraus zu planen. Sobald Europa die ersten ernsthaften Restrukturierungen durchführt wird das Wachstums-Potential von europäischen Aktien wieder sehr hoch sein. Das gleiche Szenario sieht der Lombard Odier Experte auch für die USA. Er empfiehlt Convertible Bonds zur Diversifizierung eines Portfolios einzusetzen. Besonders eignen sich diese als intermediäre Assetklasse um das Risiko / Return Profil ausgewogen zu halten.
Aktuell ist ein großer Teil des Wandelanleihen Universum sehr günstig: Etwa 75 Prozent von Asien, 59 Prozent von Europa und 38 Prozent der USA sind billig. Perrin rät aber eindringlich dazu zu beachten, dass Preis und Bewertung miteinander korrelieren. Besonders in teuren Märkten muss die Assetklasse mit Vorsicht gehandelt werden.
Die EU als Philosophie und nicht als Projekt sehen
Maxime Perrin bezeichnet sich selbst als Optimisten. Für ihn ist Europa nach wie vor der größte Wirtschaftsraum der Welt der nicht nur wettbewerbsfähig ist sondern eine Vorreiter Rolle in vielen Bereichen und Sektoren ist. Ein großes Problem sieht er jedoch darin, dass nun zu viel Zeit vergeht bis endlich Reformen und Pläne beschlossen und durchgeführt werden. Während die Märkte von Woche zu Woche reagieren und handeln, denken Regierungen für die nächsten zwei Jahre voraus. Solange hier kein Konsensus gefunden wird und keine Einigung in Sicht ist, werden die Geldprobleme immer größer und das Misstrauen unter den Menschen wächst.
„Wir haben die Pflicht zur Solidarität“, bringt es der Investment Experte auf den Punkt. „Wenn wir einzelnen Ländern nicht helfen dann werden auch unsere Banken zusammenbrechen. Die Realität an den Märkten ist brutal und wir tendieren leider dazu zu vergessen, dass je mehr wir in diese Krise hineinschlittern und je länger diese andauert, desto undemokratischer wird die Situation. Keiner der relevanten Politiker wird den Schritt nach vorne wagen um die Bevölkerungen wahrheitsgemäß über die Lage zu informieren und Lösungen zu präsentieren. Wir müssen Opfer bringen um hier den Grundgedanken der Union wieder zu stärken.“
Die Investment Strategie
Ein Team von sechs Personen, dem Maxime Perrin und etwa auch Nathalia Barazal angehören, untersucht die Möglichkeiten am Wandelanleihen Markt. Unternehmen, die Convertibles ausgeben, werden mit Hilfe von fundamentalen Fragen untersucht. Ingesamt stehen 175 Unternehmen auf der Liste die im Schnitt 2-3 Mal pro Jahr besucht werden. Neben wöchentlichen Telefonkonferenzen und der Analyse langfristiger Entwicklungsschritte des Managements, setzt Lombard Odier auf einen Top-Down Ansatz.
LO Funds - Convertible Bond
Der LO Funds - Convertible Bond (ISIN: LU0159201655) ist übergewichtet in den Sektoren Technologie (11,3 Prozent), Pharma (10,2), Consumer (9,7) und Communications (9,5). Ein Untergewicht besteht bei Finanztitel, Utilities und Basic Materials. Die größte Länderallokation liegt mit 26 Prozent in Europa, 25 Prozent im Raum Asien Pazifik, 22 Prozent in Amerika, sowie 6 Prozent in Japan.
Das Ziel dieser Wandelanleihe ist eine asymmetrische Performance. Dies bedeutet die Nutzung von Kursanstiegen an den Märkten bei gleichzeitiger Absicherung gegen Kursverluste durch eine Anleihenstruktur. Die Kernanlagen liegen hier vor allem in ausgewogenen Wandelanleihen internationaler Emittenten.
LO Funds - Convertible Bond Asia
Der LO Funds - Convertible Bond Asia (ISIN: LU0394780216) ist übergewichtet in den Sektoren Financials & Property (27,65 Prozent), Industrials (10,97), Consumer Discretionary (10,54) sowie Telecom (10,18). Die Länder Verteilung umfasst zu 19,6 Prozent Hong Kong, 15,8 Prozent Singapur und 9,9 Prozent Indien.
Das Ziel dieser Wandelanleihe ist ebenfalls eine asymmetrische Performance. Dies bedeutet die Nutzung von Kursanstiegen an den Märkten bei gleichzeitiger Absicherung gegen Kursverluste durch eine Anleihenstruktur. Die Kernanlagen liegen hier vor allem in ausgewogenen Wandelanleihen asiatischer Emittenten.
Die asiatischen Märkte konnten trotz der globalen wirtschaftlichen Krisensituation ein Wachstum verzeichnen. Laut Perrin wird auch der Konsum weiterhin langfristig wachsen. Besonders China lässt mit finanzpolitischen Reformen derzeit aufhorchen, die mittelfristig weitere Stabilität und höheren Lebensstandard gewährleisten sollen. Aufgrund der hohen Liquidität der asiatischen Märkte und den meist billigen Optionen sind Convertible Bonds und deren Risk - Return Erwartungen eine gute Gelegenheit für Investoren.