Fondsmanager optimistisch für ATX

Für viele überraschend, schloss der ATX Prime das vergangene Jahr mit einem satten Plus von mehr als 25 Prozent ab. Experten sind auch für das kommende Börsenjahr guter Dinge. Fondsmanager von Pioneer Investments Austria, Raiffeisen Capital Management, 3 Banken-Generali und ERSTE-SPARINVEST mit ihren Einschätzungen. Funds | 27.12.2012 02:00 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

„Wenn der Index weiter zulegt, wird auch das Kaufinteresse bei institutionellen Investoren und Privatanlegern zunehmen“, so Birgit Kuras, Vorstandsmitglied der Wiener Börse.

Europäische Schuldenkrise beruhigt

Günther Schmitt, Fondsmanager RCM
Günther Schmitt, Fondsmanager RCM
Was spricht konkret dafür, dass auch 2013 ein gutes Jahr für die Wiener Börse wird? Für Günther Schmitt, Manager des Raiffeisen-Österreich-Aktien (AT0000859293) vor allem, dass sich die europäische Schuldenkrise „prinzipiell beruhigt“ hat – ebenso wie die Tatsache, dass man mit Anleihen derzeit kaum was verdienen kann. „Dazu kommt, dass die Wiener Börse im Vergleich zu anderen westeuropäischen Märkten attraktiv bewertet ist.“

Mangel an Anlagealternativen

Manfred Zourek, Fondsmanager ESPA
Manfred Zourek, Fondsmanager ESPA
Auch für Manfred Zourek, Manager des ESPA Stock Vienna (AT0000858147), ist – neben dem Mangel an Anlagealternativen – das aktuelle Bewertungsniveau ein guter Grund, um optimistisch in das neue Jahr zu blicken. „Ein durchschnittliches ATX-KGV von 10, ist im historischen Vergleich günstig“, sagt der Fondsmanager. Vor der Finanzkrise, im Jahr 2007, habe dieses noch bei etwa 13 gelegen.

Technik spricht für ATX

Für Friedrich Erhart, Manager des Pioneer Funds Austria – Austria Stock (AT0000857412), schaut es auch, was die technischer Analyse betrifft, gut für die Wiener Börse aus. „Gerade erst ist der Ausbruch über eine Widerstandslinie im ATX (2.250-2.300) geglückt. „Weitere Kursanstiege erscheinen aus technischer Sicht wahrscheinlich“, betont Erhart.

Rallye bis weit in 2013 hinein?

„So bald sich das wirtschaftliche Umfeld auch nur ansatzweise stabilisiert, oder auch nur der Grad an Negativ-News nachlässt, entsteht automatisch Investitionsbedarf. Dieser Kaufdruck sollte jedenfalls anhalten und ausreichen, um die Rallye noch weit ins kommende Jahr hinein zu tragen“, so Erhart. Schließlich wären viele Investoren stark unterinvestiert in Aktien.

Anleger in Aktien unterinvestiert

Alois Wögerbauer, Geschäftsführer 3 Banken-Generali-Invest
Alois Wögerbauer, Geschäftsführer 3 Banken-Generali-Invest
„Die Mehrheit der Großinvestoren und Privatanleger haben außerdem zuwenig Aktien im Portfolio“, nennt Alois Wögerbauer, Geschäftsführer 3 Banken-Generali-Invest, ein weiteres Argument für ein gutes ATX-Jahr. Auf die anderen Seite könne auch das Gegenteil der Fall sein. „Keiner weiß letztlich was kommt“, spricht er die Gefahr schlechter Nachrichten aus Ländern wie Spanien oder auch Frankreich an.

Internes Risiko überschaubar

„Was die internen Faktoren betrifft, sehe ich nichts was mich beunruhigt. Die Unternehmen machen ihre Hausaufgaben gut“, so Wögerbauer weiter. Auch für Zourek bleibt das größte Risiko die Unsicherheit des globalen Umfelds. Einen Kollaps der heimischen Unternehmensgewinne, wie 2007 erlebt, erwarte er nicht. Die Gewinne würden sich im kommenden Jahr zumindest leicht positiv entwickeln.

Gewinnschätzungen beobachten

Nichtsdestotrotz räumt Zourek ein, dass es 2013 wichtig sein wird, sich die Gewinnschätzungen „ganz genau anzuschauen“. „Die weitere Entwicklung ist mit vielen Fragen behaftet. Die Gefahr von Revisionen besteht sicherlich“, so Zourek. Positives Detail am Rande: Die Analysten der Erste Bank erwarten im kommenden Jahr ein Plus von 16 % bei den Unternehmensgewinnen.

Bester Österreich-Aktienfonds

Bester österreichischer Aktienfonds war im Jahr 2012 mit einer Performance von + 33,98 % (YTD per 31.12.2012) der von Wögerbauer gemanagte 3 Banken Österreich-Fonds (AT0000662275). Wesentlich für die gute Entwicklung war für den Fondsmanager die geringe Bankengewichtung zu Jahresbeginn, die im ersten Quartal sukzessive aufgebaut wurde. Allerdings habe er „sehr früh“ damit begonnen diese wieder abzubauen.

Performancetreiber: Banken

Ebenfalls stark von der positiven Kursentwicklung der Banken-Titel profitieren konnte der Pioneer Funds Austria – Austria Stock, welcher mit einer 2012 Performance von +33,92% (YTD per 31.12.2012) - knapp hinter dem 3 Banken Österreich-Fonds auf Platz 2 zu finden ist. Die drei größten Positionen im Portfolio sind aktuell Erste Bank (Fondsanteil: 11,5 %), OMV (10,8 %) und Immofinanz (9,8 %). Auf Sektorenebene, gibt die Basisindustrie mit 23,5 % den Ton an, gefolgt von Immobilien (17,8 %) und Banken (17 %).

Geheimtipp Telekom?

Ein weiterer Grund, sei die starke Gewichtung in Immobilienwerten – sprich, Immofinanz, Conwert und CA Immo gewesen. „Von diesen Unternehmen bin ich auch 2013 überzeugt“, sagt er. Aufgebaut habe er zuletzt die Telekom Austria-Position. Viele Probleme des Unternehmens wären bereits in den Kursen eingepreist. Gleichzeitig könne mit dem Großaktionär Carlos Slim künftig „einiges passieren“.

Starke Financials-Gewichtung

Auch Schmitt führt die gut Performance des Raiffeisen-Österreich-Aktien von +31,55 % seit Jahresbeginn (YTD per 31.12.2012) auf die starke Gewichtung bei Finanzwerten – sprich, bei Banken und Immobilienunternehmen – zurück. Nach wie vor bleiben die drei größten Gewichtungen Erste Group (Anteil am Fondsvolumen: 9,92 %), Raiffeisen Bank International (9,02 %) und Immofinanz (8,28%). „Geholfen hat sicher auch die Telekom-Untergewichtung.“

Schäfchen ins Trockene bringen

Zourek hat mit dem ESPA Stock Vienna seit Anfang Jänner ein Plus von Jahresbeginn eine Performance von 28,23 % (YTD per 31.12.2012) erzielt. Zu Einzeltiteln will er sich generell nicht äußern.

Die größten drei Fondspositionen sind derzeit Erste Group (16,10 %), OMV (11,70 %) und Andritz (10,60 %). Seine weitere Strategie? „Den Markt genau beobachten, um einschätzen zu können, ob ein weiterer Anstieg möglich ist und gegebenenfalls die Schäfchen ins Trockene bringen.“

Die Fonds im 3-Jahresvergleich

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