China auf Reformkurs

Im Rahmen der dritten Plenarsitzung des Zentralkomitees der kommunistischen Partei in China wurden eine Reihe von ernsthaften Reformen formuliert. Christina Chung, Leiterin des China/HK Aktienteams in Hong Kong und Fondsmanagerin des Allianz China Equity mit einem aktuellen Update. Funds | 05.12.2013 01:00 Uhr
Christina Chung
Christina Chung
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Mit der "Central Reform Leading Group" wurde eine neue Instanz im Staat geschaffen, die alle zukünftigen Reformschritte vorantreiben und beobachten soll. Ein Sicherheitsrat soll wichtige Kompetenzen umfassen und generell ist vorgesehen, dem Markt mehr Freiraum zu geben. Staatsnahe Unternehmen sollten an Einfluss verlieren. In den kommenden Wochen und Monaten werden die entsprechenden Gesetze, Verordnungen und Verfassungsbestimmungen erwartet.

Steuerreform - Sozialversicherungsreform - Landreform - Marktliberalisierung ...

Christina Chung: "Wir konnten zuletzt eine Reihe von Reformansätzen beobachten. Beispielsweise ist eine umfassende Steuerreform geplant. Das Sozialversicherungssystem sollte vom Zentralstaat übernommen werden. Eine Verbesserung des System führt zu höherer Sicherheit der Bevölkerung, was zu einem Absinken der Sparquote und zur Steigerung des Konsum führen kann."

Im Bankensektor sollten ausländische Banken einen erleichterten Zugang bekommen und auch Beteiligungen von ausländischen Banken an inländischen Instituten sollte erleichtert werden (aktuell max. 20 Prozent). 

Im Rahmen der Landreform sollte Bauern die Möglichkeit gegeben werden, ihren Grund und Boden nicht nur an die Gemeinde verkaufen zu können, sondern auch Dritten. 

Insgesamt waren die ersten Reaktionen aus der Öffentlichkeit positiv. Investoren sind jedoch weiterhin etwas skeptisch bezüglich der Reformen. 

Christina Chung: "Wichtig wird natürlich sein, welchen Zeitplan die politische Führung definiert und wie rasch umgesetzt werden kann. Im Dezember sollten im Rahmen einer Konferenz die ökonomischen Ziele definiert werden. Im März 2014 ist dann der National People's Congress und im Juli die Sitzung des Politbüros. Die Entwicklungen in den nächsten sechs Monaten werden sehr genau beobachtet."

Generell sollte die Macht der lokalen Gemeinden und damit das Korruptions- und Manipulationspotenzial reduziert werden.

Schwächeres Wachstum - dafür nachhaltiger?

Die Abflachung des Wirtschaftswachstums in China auf 7-8 Prozent ist nachhaltiger als die zweistelligen Wachstumsraten in der Vergangenheit. Obwohl die Einzelhandelsumsätze in den letzten Jahren nicht mehr so stark gewachsen waren, gibt es aktuell keine Sorgenfalten auf der Stirn, da sich die Umsätze wieder stabilisiert hatten. Inflation ist aktuell keine Gefahr. 

Christina Chung: "Die Bewertungen der chinesischen Aktienmärkte sind aktuell sehr gering - mit einem 1-Jahres Forward P/E von unter 10 und einem Forward P/B von 1,3."

Alle Aktiensegmente im Fonds vertreten

Christina Chung: "Aktuell sind 43 Prozent des Portfolios in H-shares und 20 Prozent in HK notierten Unternehmen. Red Chips repräsentieren 29 Prozent des Fonds und A-shares nur 7 Prozent, wobei 2 Prozent in unseren eigenen A-share Fund investiert sind. Wichtig ist, dass bei allen Unternehmen mind. 50 Prozent der Assets und des Gewinns aus China stammen."

Der Investmentprozess ist auf die Auswahl von Unternehmen fokussiert, die sich in einer turn-around Phase befinden und wo ein positiver Katalysator eine Verbesserung bringen kann. Es werden auch small und midcap Unternehmen analysiert und in das Portfolio aufgenommen. Der Fonds wird aktiv verwaltet. Aktuell sind 42 Aktien im Portfolio (vs. 137 im Index).

Industrieaktien, Konsum und Technologie übergewichtet

Damit ergeben sich relativ hohe Über- und Untergewichtungen vs. Benchmark. Aktuell sind diskretionäre Konsumgüter mit 9,1 Prozent Gewicht im Fonds gegenüber der Benchmark mit einem Anteil von 5,6 Prozent übergewichtet. Christina Chung: "Wir erwarten im kommenden Jahr eine Erhöhung der Gewichtung im Konsumgütersektor." Noch deutlicher ist das Übergewicht bei Industrieaktien (19,1 Prozent vs. 6,2 Prozent). Der Technologiesektor ist auch mit 12,6 Prozent vs. 9,3 Prozent stärker vertreten. Hier wird vor allem auch auf e-commerce gesetzt. Tencent ist die Top-Position im Fonds mit aktuell 7 Prozent (jedoch leicht untergewichtet vs. Benchmark mit 7,6 Prozent). 

Das größte Untergewicht besteht bei Finanzwerten (29,9 Prozent vs. 39,3 Prozent im Index). Christina Chung: "Wir bevorzugen im Finanzsektor die privaten Banken und Nischen im Versicherungsmarkt. Immobilien haben wir untergewichtet."

 

5-Jahresentwicklung vs. Benchmark

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Der Allianz China Equity erzielte in den letzten fünf Jahren eine Performance von 91,92 Prozent vs. 88,97 Prozent für die Benchmark (MSCI China Equity TR). Ziel ist ein langfristige Outperformance von 3-5 Prozent p. a. bei einem Tracking-Error von 5-10 Prozent sowie ein langfristiges Ranking im 1. Quartil.

Asien Ausblick 2014: Fokus auf Nordasien

Christina Chung: "In der asiatischen Region wird im kommenden Jahr der Fokus generell auf Nordasien gelegt werden. Korea und Taiwan sind hier zu nennen. Bei ASEAN Ländern sind wir vorsichtig." 


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