e-fundresearch.com: Welche persönlichen Lehren ziehen Sie aus den Marktentwicklungen 2014?
Dr. Harald Preißler, Stephan Kuhnke und Markus Tischer: Die Kapitalmärkte neigen mehr denn je zu Übertreibungen, wie die extrem niedrigen Renditen bei hochsicheren EUR-Staatsanleihen sowie die schnellen Trendwechsel am deutschen Aktienmarkt im Frühjahr gezeigt haben.
e-fundresearch.com: Fondsperformance 2014: Von welchen Trends konnten Sie im vergangenen Jahr besonders profitieren und welche Entwicklungen haben Sie "auf dem falschen Fuß" erwischt?
Europäische Aktien im Aufwind: Mit Low-Volatility- und Small Cap-Fonds effizient Marktchancen nutzen
Europäische Aktien stehen nach einem langen Dornröschenschlaf nun wieder verstärkt im Fokus der Investoren – das zeigen aktuelle ETF-Zuflüsse in diese Anlageklasse und das Verhalten großer Marktteilne...Preißler, Kuhnke und Tischer: Zu Beginn des vergangenen Jahres waren die Anleihenbestände in Bantleon Opportunities L angesichts konjunkturell und markttechnisch negativer Perspektiven für den Anleihenmarkt vollständig gegen potentielle Kursverluste abgesichert. Durch die Währungsturbulenzen in den Schwellenländern sowie kurz darauf durch die Krim- und die Ukraine-Krise, später dann auch durch die holprige globale Konjunkturentwicklung verbesserte sich das Umfeld für Anleihen zunehmend. Dementsprechend wurde Ende Februar schrittweise die Absicherung aufgelöst und die durchschnittliche Anleihenlaufzeit von 0,2 auf 8,8 deutlich erhöht. Der Fonds hat damit vom dem massiven Zinsrückgang des Anleihenmarktes über weite Teile des Jahres profitiert. Erst mit Erreichen der historischen Renditetiefstände von unter 1% p.a. für 10-jährige Bundesanleihen im August haben wir einen Teil der Anleihenbestände erneut abgesichert, die aufgelaufenen Kursgewinne realisiert und die Anleihenlaufzeit auf 4,0 reduziert. Das Anleihemanagement konnte somit von den wechselnden Krisenherden des vergangenen Jahres profitieren.
Für den Aktienmarkt waren in der Nachbetrachtung unsere Sicherungsmaßnahmen einerseits unnötig und haben Performance gekostet. Andererseits sind sie aber ein elementarer Bestandteil des risikobewussten Managementansatzes, denn solche Schockereignisse können heftige und nachhaltige Kurseinbrüche auslösen, wie der temporäre Rückgang des DAX auf unter 8.400 Punkte Mitte Oktober 2014 gezeigt hat.