e-fundresearch.com: Herr Gebhardt, welches Resümee ziehen Sie aus den bisherigen Marktentwicklungen 2018?
Henning Gebhardt: Die wichtigste Erkenntnis ist ganz klar: Die Volatilität ist an die Märkte zurückgekehrt. Wir sind jetzt in dem schon länger erwarteten Umfeld, in dem es schwierig für den Anleger ist, vernünftige Renditen zu erwirtschaften
e-fundresearch.com: Ist es im Zuge der „Rückkehr der Volatilität“ Anfang Februar zu nennenswerten Portfolioumschichtungen gekommen?
Henning Gebhardt: In unserer Selektion bei den reinen Aktienfonds haben wir keine nennenswerten Umschichtungen vorgenommen: Allerdings haben wir in unseren Multi-Asset-Portfolien die Aktienquote erhöht.
e-fundresearch.com: Wie beurteilen Sie das aktuelle Bewertungsniveau Ihrer Assetklasse und als wie fortgeschritten würden Sie den aktuellen Zyklus beurteilen?
Henning Gebhardt: Ich sehe die Aktienbewertungen gerade in Europa derzeit noch nicht als überzogen an, ich würde sie viel eher als moderat bezeichnen. Sicherlich sind wir nach neun Jahren Erholung an den Märkten in einer fortgeschrittenen Phase des Zyklus angelangt. Das heißt aber nicht, dass der Zyklus jetzt auch endet. Den Punkt sehe ich noch nicht als erreicht an.
e-fundresearch.com: Wie trägt Ihre aktuelle Portfoliozusammenstellung diesem Umfeld Rechnung?
Henning Gebhardt: Wir setzen in unseren Fonds insgesamt auf Einzelwerte, die nicht zwingend vom makroökonomischen Zyklus abhängen, sondern die vielmehr von strukturellen Trends profitieren.
e-fundresearch.com: Welche Positionierungen beziehungsweise Consensus-Trades können Sie im derzeitigen Marktumfeld am wenigsten nachvollziehen?
Henning Gebhardt: Was mich doch sehr überrascht, ist die sehr negative Einstellung vieler Investoren gegenüber dem Automobilsektor, gerade vor dem Hintergrund, dass diese Unternehmen eine gute Profitabilität aufweisen.
e-fundresearch.com: Welche Entwicklungen und Events sollten Investoren mit Blick auf Ihre Assetklasse im weiteren Jahresverlauf besonders genau im Fokus halten?
Henning Gebhardt: Eine wichtige Frage ist, inwieweit sich die politische Unsicherheit auf die Märkte und auch auf die Frühindikatoren überträgt. Die Frühindikatoren bilden zwar in erster Linie Erwartungen ab, haben aber auch eine deutliche Auswirkung auf die Investitionsneigung der Unternehmen.