Während die amerikanische Notenbank über Maßnahmen zur Eindämmung von Inflationsrisiken und zur Stärkung des US-Dollars berichtete, konzentrierte sich die europäische Zentralbank auf eine straffe Geldpolitik als Gegenmaßnahme gegen die gestiegene Inflation. In der zweiten Monatshälfte hingegen sind die globalen Anleiherenditen stark zurückgegangen. Diese Wende reflektiert die schwache Entwicklung der Aktien- und Kreditmärkte.
Währungen unter Druck
Insbesondere wurden einige hochverzinsliche Märkte davon stark betroffen. Die jüngste massive Abwertung der isländischen Krone zum Euro ist historisch einzigartig. Eine negative Leistungsbilanz, der unsichere Konjunkturausblick, die Abhängigkeit von den internationalen Kapitalmärkten werden die Währung weiter belasten. Die türkische Lira war weiterhin heftigen Schwankungen ausgesetzt. Hierfür sorgten politische Spannungen und wirtschaftliche Probleme. Es ist u.a. unklar, wie lange sich die Entscheidungsfindung des Verfassungsgerichts mit dem Verbotsantrag gegen die Regierungspartei AKP und 71 Parlamentarier hinzieht.
Schwieriger Monat Juni
Insgesamt war der Juni ein schwieriger Monat für internationale Anleiheninvestoren. Das Portfolio des KBC Bonds High Interest entwickelte sich schwächer als die Vergleichsbenchmark. Allein die isländische Krone verlor gegenüber dem EUR 7%. Hinzu kamen der neuseeländische Dollar und der südafrikanische Rand mit 4% Wertverlust gegenüber dem Euro. Obwohl das Portfolio keine größeren Positionen in diesen Währungen aufwies, konnte der Wertverlust nicht durch die positive Entwicklung der norwegischen Krone, des ungarischen Forints und des brasilianischen Reals kompensiert werden. Zudem wurde der mexikanische Anleihenmarkt geschwächt durch höhere Inflationskennzahlen als erwartet. Nach 6 schwierigen Monaten weist das Portfolio eine Underperformance gegenüber der Benchmark von 70 Basispunkten (vor Kosten) auf.
"Von High-Interest-Strategie überzeugt"
"In einem schwachen Wirtschaftsumfeld und erhöhten Inflationsrisiken sind wir umso mehr von der High-Interest-Strategie überzeugt. Wir erachten die Inflationsängste als stark übertrieben, zumal in den Jahren 2003/2004 die Aussicht auf eine Deflation bestand. Die Bankenkrise scheint noch nicht überwunden zu sein. Die US-Wirtschaft befindet sich in einer milden Rezession, von der wir ausgehen, dass sie zur Hälfte überstanden ist. Neben niedrigen Zinsen, attraktiven Bewertungen und stattlichem Gewinnwachstum sind dies gute Voraussetzungen für eine Börsenralley am Aktienmarkt", so die KBC-Experten.
Geht der Ölpreis zurück?
KBC AM: "Für unser internationales Anleihenportfolio werden weiterhin Schwellenländer bevorzugt, die gute Fundamentaldaten aufweisen und in denen eine aktive Zins- und Geldmengenpolitik betrieben wird. Insbesondere legen wir den Fokus auf Länder mit hohem Spreadmomentum, wie Polen, Brasilien und Mexico. Die Position der polnischen Währung wird 2 % erhöht. Asiatische Märkte werden hingegen untergewichtet. Die vietnamesischen Zinsen sind von 8% auf 18% gestiegen und bleiben somit weiterhin unter Beobachtung für unser High-Interest-Portfolio. Der Nachholbedarf und die wirtschaftlichen Perspektiven könnten langfristig gewisse Reize bieten. Die Zinsdifferenz der norwegischen Krone ist rückläufig, so dass diese Position nicht weiter aufgebaut wird. Wir gehen davon aus, dass der Ölpreis auf 105,--USD/Barrel zurückgeht. Die Abwertung des US-Dollars hat sich nicht fortgesetzt, so dass wir sukzessive und indirekt die USD-Position aufbauen werden. Aufgrund guter Fundamentaldaten gewichten wir 2% russischen Rubel und 1% mexikanischer Peso."
Performance
Die Performance des Portfolios war im Juni mit –1,68% nach Kosten (vor Kosten –1,61%) positiv. Dies ist im Vergleich zum JP Morgan Broad Index mit einer Entwicklung von –0,91% eine leichte Underperformance.
KBC Bonds High Interest:
Thesaurierende Anteilsklasse:
ISIN-Code: LU0052033098
WKN: 974100
Ausschüttende Anteilsklasse:
ISIN-Code: LU0052033254
WKN: 974122
Performance-Ergebnisse per 30.06.2008 für die thesaurierende Anteilsklasse:
Zeitraum Ergebnis
1 Monat -1,68%
3 Monate 1,80%
6 Monate -3,53%
1 Jahr -3,05%
3 Jahre 0,04% p.a.
5 Jahre 3,92% p.a.
10 Jahre 5,37% p.a.